Pas’cha und Kulitsc. Foto: SergeyRod
Wenngleich das Russisch-Orthodoxe wie das westliche Ostern das Fest der Auferstehung Jesu Christi ist, gibt es nur wenige Gemeinsamkeiten zwischen diesen beiden kirchlichen Feiertagen. Da die Russen ihre religiösen Hochfeste nach dem julianischen Kalender berechnen, fallen das orthodoxe und das westliche Ostern selten zusammen. Die in der westlichen Tradition festen Bestandteile des Festes, Osterhase und Schokoladeneier, sind in Russland quasi unbekannt. Der Trend geht eher zu handgemachten Ostereiern. Manche von ihnen sind auch weitaus kunstfertiger gestaltet.
Einige Osterbräuche lassen, wie so viele russische Traditionen, christliche wie auch heidnische Wurzeln erkennen. Ein in das frühe Christentum zurückreichender Brauch ist das Tragen neuer Kleider, die das neue Leben versinnbildlichen. Ein anderer ist das Aufstehen in der Morgendämmerung, um das Wetter für den bevorstehenden Sommer vorherzusagen. Anderen Tagen sind ebenfall ihre je eigenen Bedeutungen zugeordnet. Am Mittwoch etwa sollte man nicht arbeiten. Anderenfalls werden die Früchte von Hagelstürmen zerstört. Der Donnerstag ist für das Gedenken an die Toten reserviert, während man am Freitag die Gelegenheit hat, seine Nächsten um Vergebung zu bitten und diese zu empfangen.
Zwei in der alten russischen Tradition stehende österliche Speisen sind Pas’cha, ein süßes Quarkdessert, und Kulitsch, ein Rosinen-Nuss-Kuchen, der das Leiden Christi am Kreuz darstellen soll.
Ein Rezeptvorschlag für dieses russische Osterbrot lautet wie folgt:
Zutaten
3 Tassen Weizenmehl, 3 Eidotter, 1 Tasse lauwarme Milch, einen Schuss Rum oder Cognac, ½ Tasse zerlassene Butter, ½ Tasse Zucker, ½ Tasse Rosinen, ½ Tasse kandierte Früchte, ½ Tasse Mandeln, eine Prise Salz, ein wenig Vanille, eine Packung Trockenhefe.
Zubereitung
1. Die Rosinen in Rum oder Cognac tränken.
2. Die Hefe in eine Tasse Milch oder Wasser einrühren, Zucker hinzufügen und eine Weile ruhen lassen.
3. Ein Drittel Tasse Weizenmehl hinzufügen und an einen warmen Platz stellen, bis sich Schaum an der Oberfläche gebildet hat.
4. Die Eidotter in einer Schüssel mit dem Zucker verrühren, Salz und Vanille, danach die Butter und die Hefe hinzufügen und gut verrühren.
5. Allmählich den Rest des Mehls untermischen, bis ein leichter, nicht pappiger Teig entstanden ist.
6. Den Teig in einer gebutterten Schüssel, zugedeckt mit einer Folie, stehen lassen. Aufgehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat.
7. Während der Teig aufgeht, eine große Backform einfetten. Die Ränder und den Boden mit eingefettetem Papier auslegen. Darauf achten, dass das Papier mindestens doppelt so hoch ist wie die Backform.
9. Den Teig kneten, die Früchte und die Mandeln untermischen und in die Backform füllen.
10. Den Teig aufgehen lassen, bis er den oberen Rand der Backform erreicht hat.
11. Den Teig in einen auf 390° vorgeheizten Ofen stellen. Die Hitze nach 15 Minuten auf 350° reduzieren und den Teig weitere 35 Minuten backen.
12. Den Kuchen abkühlen lassen, dann aus der Backform herauslösen und noch eine Weile weiter in aufrechter Position erkalten lassen.
Mit Puderzucker bestreuen und servieren. Alternativ eine Glasur aus 2 Tassen Zucker, vier Esslöffeln kaltem Wasser und 2 Esslöffeln Orangensaft machen. Alle Zutaten der Glasur vermischen und von oben auf den Kuchen auftragen.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
Abonnieren Sie
unseren kostenlosen Newsletter!
Erhalten Sie die besten Geschichten der Woche direkt in Ihren Posteingang!