Seit der Gründung kämpfte die Sowjetunion nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch um ideologische Dominanz. Um dem eigenen Volk und der Welt die sowjetische Macht und Herrlichkeit zu zeigen, kontrollierte die Parteiführung auch Kunst und Architektur.
Im April 1918 initiierte Wladimir Lenin das Konzept einer "monumentalen Propaganda". Damit wurden Denkmäler zu einem wichtigen Mittel der Verbreitung und Förderung revolutionärer Ideen. Die meisten von ihnen haben aber wegen des billigen Baustoffes nicht überlebt.
Das Theater der Roten Armee
Vitaliy Karpov/RIA NovostiDie sieben sogenannten "Stalin-Schwestern”, der unrealisierte 415 Meter hoher Räte-Palast, das Theater der Roten Armee und vieles mehr: Unter dem neuen Sowjetführer aus Georgien erlebte Moskau einen kolossalen Umbau. Der „Stalinbarock“ war ein architektonischer Versuch, der Welt zu zeigen, dass für den jungen Staat nichts unmöglich war.
In den sechziger Jahren gehörten Stalins Großbauten dann aber schon der Vergangenheit an: Sie mussten den funktionellen Plattenbauten der Chruschtschow-Ära weichen.
Die Statue „Mutter Heimat ruft“ in Wolgograd
Zelma/RIA NovostiDie riesige Statue „Mutter Heimat ruft“ auf dem Mamajew-Hügel in Wolgograd und das Monument "Der Mut" auf dem Gelände der Brester Gedenkstätte im heutigen Belarus sind nur einige Beispiele der überwältigend großen Denkmäler, die Erinnerung an die gefallenen Soldaten im Großen Vaterländischen Krieg ehren sollen.
Die Hauptfigur der sowjetischen Monumentalkunst aber war Wladimir Lenin. Er ist noch heute überall zu sehen: in Fabriken, Schulen, Universitäten, Wohnungen und natürlich im Kremlpalast.
Der andere wichtige Held der sowjetischen Kunst war der "Neue" oder Sowjetmensch. Dieser „Übermensch“ hatte alle Qualitäten, die das sowjetische Volk anstrebte: Mut, Kraft, Disziplin, Intelligenz, Arbeitsethik und Glauben an den Sozialismus.
Wohnhäuser, Straßen, Fabriken, Paläste der Kultur - überall waren riesige Plakate, Gemälde und Mosaiken, die ideale Bilder aus dem Leben der Arbeiter und Bauern sowie sowjetische Errungenschaften in Industrie, Landwirtschaft und Raum darstellten.
Der Staat scheute keine Kosten und Materialien für monumentale ideologische Projekte und ihre Schöpfer. Die Künstler der Monumentalpropaganda waren einflussreiche Mitglieder der sowjetischen Gesellschaft.
Die Stadt Juschno-Sachalinsk
Juri Smitjuk/TASSDie sowjetische Ära ist zwar längst vorbei, aber ihre Kunst und Architektur ist bis heute noch überall im Land gegenwärtig.
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