Frauenarbeit war bereits im zaristischen Russland vor der Revolution weit verbreitet, vor allem in der Landwirtschaft. Es gab viele Fälle von Frauen, die auf den Feldern ihre Kinder zur Welt brachten.
Als Leiharbeitskräfte nutzten die Bauern jede Gelegenheit, um etwas Geld zu verdienen. Auf Fotografien der frühen 1900er-Jahre kann man Frauen sogar beim Schleppen von Lastkähnen beobachten.
Die sowjetische Generation wurde zur Liebe zur Arbeit erzogen. Kindern wurde erlaubt, ab 16 Jahren zu arbeiten. Aber die meiste Zeit halfen Schüler und Studenten ehrenamtlich auf Baustellen und auf Bauernhöfen. Das Foto zeigt junge Arbeiterinnen in einem Bergwerk in der Region Donbass.
Es war ein Traum und ein Privileg, am Bau eines Metrosystems beteiligt zu sein. Man konnte dann seinen Kindern und Enkeln stolz von der Teilnahme an einem solchen Bauprojekt erzählen.
Viele Frauen haben an Berufsschulen studiert und technische Fachkenntnisse erworben. Das sowjetische Kino hat übrigens das Bild der arbeitenden Jugend aktiv romantisiert und propagiert.
In der Stalin-Ära entwickelte sich die sowjetische Industrie rasant. Industrialisierung, Fünfjahrespläne, und natürlich die berühmte Stachanow-Bewegung: 1935 soll der Bergmann Alexej Stachanow in einer Schicht die in der Arbeitsnorm geforderte Menge um das Vierzehnfache übertroffen haben. Nun wurden Rekorde in allen Bereichen der Volkswirtschaft aufgestellt – die Produktion wurde zu einem sportlichen Wettkampf.
Im Jahr 1929 waren nur 28 Prozent der Frauen in der Industrie beschäftigt. 1940 waren es schon 41 Prozent.
Der Maschinenbauingenieur galt zu Sowjetzeiten als einer der angesehensten Berufe. Uralmasch bei Jekaterinburg ist auch heute eines der größten Werke in Russland, das Ausrüstung für verschiedene Industrien - von der Metallurgie über den Bergbau bis hin zur Energieerzeugung - herstellt.
Höchstwahrscheinlich ist es eine inszenierte Aufnahme. Es ist schwer vorstellbar, dass Arbeiterinnen mit weißen Kopftüchern und hellen Kleidern so strahlend zur schweren körperlichen Arbeit gehen. Berühmte Fotografen und Schriftsteller wurden oft eingeladen oder auf verschiedene Baustellen geschickt, um die neue sowjetische Wirklichkeit zu verherrlichen.
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wuchs die Zahl der Arbeiterinnen um 50 Prozent und ersetzte die Männer, die an die Front eingezogen worden waren.
In der Sowjetzeit gab es keine „nicht weiblichen“ Berufe, und Frauen wurden keineswegs als das „schwächere“ Geschlecht angesehen. Sowjetische Frauen arbeiteten sowohl in hochtechnologischen Bereichen als auch Branchen mit viel Handarbeit.
Es gab gegenseitigen Respekt zwischen männlichen und weiblichen Kollegen. Alle sprachen sich mit dem geschlechtsneutralen Wort Towarischtsch (Genosse) an. Feminismus? Die Sowjetunion hat es erfunden!
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