Stolz auf Krim-Angliederung, Reue für Zerfall der Sowjetunion

Vladimir Pesnya/RIA Novosti
Das Lewada-Zentrum hat die Ergebnisse einer Umfrage veröffentlicht, die seit 1999 regelmäßig durchgeführt wird. Sie verrät, worauf die Russen stolz sind und für welche Seiten der eigenen Geschichte sie sich schämen.

Besonders stolz sind die Russen auf den Sieg im Großen Vaterländischen Krieg (83 Prozent) – dieses historische Ereignis, bei dem die Sowjetunion Nazi-Deutschland schlug, nimmt seit 1999 Platz eins ein. Doch der Stolz auf die Errungenschaften der Sowjet-Ära, mit der die meisten Zeitgenossen nichts mehr zu tun haben, sinkt allmählich. Beispiel Raumfahrt: Nahmen die nationalen Leistungen in diesem Bereich in den vorigen Jahren stets den zweiten Platz ein, steht seit diesem Jahr erstmals die Angliederung der Krim (43 Prozent) auf dieser Position.

Fehler der russischen Politik in der Vergangenheit oder Gegenwart bedauern hingegen nur wenige Russen. So empfinden für die Repressionen während der Stalin-Ära, dem Terror und die Vertreibung von Millionen Menschen in den Jahren 1920 bis 1950, nur 22 Prozent der Befragten Scham. Und mit Gewalt sein System anderen Ländern und Völkern aufdrängen zu wollen, ist nur für vier Prozent der Befragten problematisch. Dafür bedauern seit 1999 viele Russen, dass sie zwar ein großes Volk in einem reichen Land seien, doch „man in ewiger Armut“ lebe.

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