Eine Woche in der Taiga: Ein Mädchen überlebte die Wildnis

Emergencies Ministry helicopter

Emergencies Ministry helicopter

Igor Zarembo/RIA Novosti
Eine Woche lang suchten Rettungskräfte und Verwandte verzweifelt nach ihr: Dann fanden sie die 14-jährige Jana Tomatschjowa wohl auf im sibirischen Wald.

Jana Tomatschjowa / Zivilschutzministerium des Krasnojarsker Gebietes

Am 24. Juli machte Jana Tomatschowa einen ganz normalen Sommerspaziergang mit ihrer Mutter und Tante. Dann aber verlor sie die Orientierung im dichten sibirischen Wald und ihre Verwandten aus den Augen.

Eine Woche lang überlebte die 14-Jährige in der Taiga. Polizei und Freiwillige, Freunde und Verwandte suchten intensiv nach ihr. Oft brachten Fahrzeuge nichts, denn der Wald war zu dicht und durchwachsen. Hubschrauber überwachten das unübersichtliche Gebiet bei Krasnojarsk in Zentralsibirien, etwa 4000 Kilometer östlich von Moskau.

Bärenland

"Die Anwohner nennen die Gegen auch 'Land der Bären'", erzählt Polizeichef Wladimir Jurtschenko gegenüber RBTH. "Zu den Rettungsteams gehörten auch Freiwiliige und ein bewaffneter Polizist, um im Notfall wilde Tiere zu verjagen."

Die 14-jährige Jana hatte letztlich Glück. Sie wurde wohlbehalten aufgefunden.

Mehrmals müssen die Retter Orte gekreuzt haben, wo der Teenager seine Nächte verbrahcte. Aus Stöcken hatte sie sich improvisierte Betten gebastelt, was ihr womöglich das Leben gerettet hat: So konnte ihr der starke Temperaturenabfall in der Nacht nichts anhaben. Und mit dickem Moos konnte sie sich vor Regen schützen.

"Wir hatten auch Regen. Es ist Sommer in Sibirien, aber in der Taige schwanken die Temperaturen von 20 Grad am Tag bis nur sechs oder sieben Grad in der Nacht", eläutert Jurtschenko.

Tautropfen und Beeren

Jana Tomatschjowa / Zivilschutzministerium des Krasnojarsker Gebietes

Aber Jana hat es ganz offenbar geschafft, sich mit den weit verbreiteten Waldbeeren weitestgehend auf den Beinen zu halten. Wasser fand sie in kleinen Quellen und sie trank den Morgentau von den Gräsern. Trotzdem wurde sie natürlich von Tag zu Tag schwächer. Zum Glück entdeckte sie ein Rettungsteam noch, bevor es zu spät war.

"Wir haben mit dem Mädchen gesprochen", sagt Jurtschenko weiter. Sie habe in dem dichten Wald nicht einmal die Hubschrauber gehört. Nach mehreren Tagen im Wald müsse sie sehr verwirrt gewesen sein.

Und doch, obwohl totmüde, war Jana in erstaunlich guter Verfassung, als sie die Rettungstrupps dann letztlich fanden. Sowohl ihr Durchhaltevermögen als auch das der Sucher haben ihr sicher das Leben gerettet.

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