„Russia in Photo“: Wikimedia der russischen Geschichte

Dmitrij Baltermanz, "Arbatplatz, 1958".

Dmitrij Baltermanz, "Arbatplatz, 1958".

Das Moskauer Multimedia Art Museum
Ein Onlineportal zeigt mehr als 80 000 Aufnahmen aus den letzten 150 Jahren – so wird die russische Geschichte visuell erlebbar. Besucher können auch selbst aktiv werden und eigene Bilder hochladen.

Das Moskauer Multimedia Art Museum hat das Portal „Russia in Photo“ gestartet. Rund 80 000 Fotoaufnahmen, die zwischen 1860 und dem Ende der 1990er-Jahre entstanden sind, stellen die russische Geschichte visuell dar. Die Sammlung wird täglich um weitere Aufnahmen ergänzt.

Neben den Archiven des Museums sollen auch private Fotosammlungen integriert werden, wie Museumsdirektorin Olga Swiblowa RBTH erklärt. Sie erhofft sich so eine Art Wikimedia der russischen Geschichte.

 
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Das Portal ist wie eine Bilder-Datenbank aufgebaut, die einfach und intuitiv zu bedienen ist. In der russischen Geschichte zu stöbern erfordert keine Sprachkenntnisse. Man braucht sich lediglich auf dem Zeitstrahl zu bewegen, um zu einem bestimmten Zeitabschnitt zu gelangen. Auf der Hauptseite erscheinen dann alle Fotos, die der Anfrage entsprechen.

Die Familie des Zaren Nikolaus II. 1904 in Sankt Petersburg. Bild: MAMMDie Familie des Zaren Nikolaus II. 1904 in Sankt Petersburg. Bild: MAMM

„Wir entwickeln gerade eine englische Version der Seite. Wir verbessern den automatischen Übersetzer, da die Suche über Tags stattfindet. Es gibt bereits mehr als 10 000 Tags“, sagt Swiblowa. Suche man beispielsweise nach „Boutonnière“, erscheine als einer der ersten Treffer die seltene Aufnahme des großen Dichters Alexander Blok, der eine Blume im Revers trägt.

Lew Borodulin, "Moskau im Aufbau", 1954Lew Borodulin, "Moskau im Aufbau", 1954

„Die Idee für dieses Portal kam uns bereits im Jahr 1999“, erinnert sich die Museumsdirektorin. „Mitte der neunziger Jahre wurde uns bewusst, wie wichtig das Sammeln historischer Fotos und Fakten für unsere Nachfahren sein würde. Wir können keine Zukunft erbauen, ohne die Geschichte zu kennen“, ergänzt Swiblowa.

 
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An dem Projekt sind nicht nur die Museen der russischen Hauptstadt und das Staatsarchiv beteiligt, sondern auch sämtliche regionale Museen, die das Erbe der großen russischen Fotografen pflegen. Darüber hinaus können Besucher der Seite ihre eigenen Fotos oder Aufnahmen aus dem Familienarchiv hochladen. Das interaktive Portal bietet die Möglichkeit, Bilder zuzuordnen oder als Kurator aufzutreten, indem man Ausstellungen aus dem Archiv erstellt und dazu Texte und Kommentare verfasst.

Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland

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