Der Puschkin-Graffiti in der Puschkin-Straße in Charkiw (Ukraine): Foto: V. Vizu/wikipedia.org 2
Die meisten Deutschen sehen, wenn der Name Puschkin fällt, eine Flasche vor sich, auf der ein Etikett mit diesem Namen für einen deutschen Wodka wirbt. Der russische Nationaldichter Alexander Puschkin (1799-1837) kommt da wohl weit weniger in den Sinn. Dies zu ändern, wurde 1987, zum 150. Todestag des Dichters, in Bonn die deutsche Puschkin-Gesellschaft gegründet, mit dem erklärten Ziel, „die Kenntnis von Leben und Werk des großen russischen Dichters, seiner Freunde und Zeitgenossen im deutschsprachigen Raum zu verbreiten und zu vertiefen“.
Heute ist es ein Gemeinplatz, Puschkin als Vater und Ikone der russischen Literatur zu sehen. Puschkin ist jedoch nie ein festgefügtes Standbild gewesen. Zwei Beispiele. Auf der einen Seite wurde sein Werk auch in
Russland heftig angegriffen, so seine Prosa, dessen Diktum „Genauigkeit und Kürze“ die erzählende Literatur seines Landes maßgeblich beeinflusste. Wie von Belinski zwischen 1843 und 1846, als er den Lyriker zwar über alles stellte, aber seine Erzählungen als anekdotenhaften Mumpitz, als allenfalls geistreiche Scherze abqualifizierte. Es waren Puschkins Kollegen, darunter Dostojewski, Turgenev und Tolstoi, die den Erzähler für den russischen Leser rehabilitierten. Und auf der anderen Seite die Schwierigkeiten, Puschkins Lyrik zu übersetzen, damit also ins Ausland zu transferieren. So notierte Vladimir Nabokov 1937: „In dem Moment, wo ihm die Übersetzerfeder naht, fliegt die Seele seiner Dichtung auf und davon, und in Händen bleibt einem ein kleiner vergoldeter Käfig“...
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