Die ungewöhnlichsten Museen Russlands

Die Sankt Petersburger Eremitage 
und die Moskauer Tretjakowgalerie sind fast jedem ein Begriff. Wer jedoch auf der Suche nach skurrilen Erlebnissen ist, wird bei den sechs folgenden Museen sicher fündig.

1. Museum der Träume von Sigmund Freud, Sankt Petersburg


Foto: RIA Novosti

Sigmund Freud zeigte, dass Träume keine zusammenhanglosen Gespinste des ruhenden Gehirns sind, sondern einen „Königsweg zum Unbewussten" darstellen, der dem Menschen unendliche Schätze an Informationen über die Welt und ihn selbst eröffnet. In einem Petersburger Bürgerhaus aus dem 19. Jahrhundert ist das Institut für Psychoanalyse und eines der wenigen dem Begründer der revolutionären Theorie gewidmeten Museen untergebracht. Der gesamte Raum des Museums ist eine Installation. Die vielen Spiegel und Schatten lassen bei den Besuchern Wachtraumeffekte entstehen.


2. Museum der Samoware aus Tula

Der Samowar ist ein Symbol der russischen Identität – und wird heute durch den Wasserkocher ersetzt. Die besten Samoware wurden traditionell in Tula hergestellt. Das Museum befindet sich in einem historischen, nach Zar Alexander II. benannten Gebäude. Hier sind Samoware in allen Größen ausgestellt, von einem gigantischen 70-Liter-Modell bis zu einem winzigen für drei Tröpfchen Wasser.


3. Museum der Mythen und des Aberglaubens des russischen Volkes, Uglitsch


Foto: Lori/Legion Media

In diesem Museum kann man sich auf die Reise in die Welt der russischen Volksbräuche und Feste begeben und sehr viel Interessantes über alte russische Götter, mythische Vorstellungen und slawische spirituelle Praktiken erfahren. Es werden Vorträge über die Interpretation von Märchen und Sagen gehalten, Amulette und Talismane gezeigt, man lernt Rituale und Verfahren der Heilung und viele verbreitete und seltene Methoden der Wahrsagerei kennen. Wachsfiguren und „Butzemänner" wurden anhand von Legenden, Büchern, Handschriften und Sagen hergestellt, die man auf ethnografischen For-
schungsreisen entdeckt hatte.


4. Privatmuseum von Babuschka Lida, Strojewskoje, Gebiet Archangelsk

Babuschka Lida aus dem Dorf Strojewskoje besitzt in ihrem Haus eine Sammlung traditioneller Alltagsgegenstände, Werkzeuge und bäuerlicher Kleidung. Sie selbst bietet Führungen und auch Workshops an. Man kann bei ihr lernen, Getreide mit Mahlsteinen zu mahlen oder süßen Brei zu kochen. Die Gäste legen sich alte Trachten an und trinken Tee aus dem Samowar zu hausgemachten Piroggen.


5. Museum der sowjetischen Spielautomaten, Moskau, Sankt Petersburg, Kasan


Foto: TASS

Das Museum ist eine Art Zeitmaschine. Man fühlt sich wie ein Pionier mit rotem Halstuch. Hier stehen über 60 Spielautomaten aus sowjetischen Zeiten, die beliebtesten elektronischen Spielzeuge der 1970er-Jahre. Fast alle lassen sich auch heute noch benutzen.

6. Museum der Trauerkultur, Nowosibirsk


Foto: TASS

Die Exponate des Museums für weltweite Trauerkultur umfassen Leichenwagen, Gedenkschmuck und -steine, Fotos des Genres „post mortem", eine Sammlung von Trauermode des viktorianischen Zeitalters und Totenmasken. Ausgestellt sind auch Särge aller Schattierungen. Einer von ihnen hat die Form eines Fisches. Er ist das Werk des nach Nowosibirsk gereisten afrikanischen Sargtischlers Eric Adjetej, der sich auf das Design ausgefallener Särge spezialisiert hat.

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