Roman Abramowitsch ersteigerte „Schlafende Sozialarbeiterin“ von Lucian Freud für 33,6 Millionen US-Dollar (21,7 Millionen Euro). Foto: AP
Der russische Unternehmer Alischer Usmanow hat Anfang Dezember beim New Yorker Auktionshaus Christie’s die Nobelpreis-Medaille des Biologen James Watson für 4,76 Millionen US-Dollar (etwa 3,85 Millionen Euro) ersteigert. Watson erhielt den Nobelpreis 1962 für die Entschlüsselung des DNA-Codes. Usmanow will die Medaille an Watson zurückgeben. So könne dieser, wie beabsichtigt, den Erlös aus der Auktion der Forschung zur Verfügung stellen, aber seinen Preis behalten. „Es ist wichtig für mich, dass das Geld, das ich für diese Medaille ausgegeben habe, der Forschung zugutekommt und die Medaille bei dem bleibt, der sie verdient hat“, erklärte Usmanow, der als reichster Russe gilt. Es ist nicht das erste Mal, dass er oder andere vermögende Russen durch solche Aktionen von sich reden machen.
Kunstsammlung von Mstislaw Rostropowitsch und Galina Wischnewskaja
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Alischer Usmanow erwarb 2007 eine Sammlung russischer Kunstwerke des weltberühmten Cellisten Mstislaw Rostropowitsch und der Opernsängerin Galina Wischnewskaja. Nach dem Tod des Musikers hatte die Witwe beschlossen, sich von einem großen Teil der gemeinsamen Sammlung zu trennen und die Einnahmen aus dem Verkauf in ein Zentrum für Operngesang in Moskau zu investieren. Die Privatsammlung umfasste etwa 450 Werke russischer Kunst aus dem 18. bis 20. Jahrhundert und sollte mit einem geschätzten Wert von 26 bis 40 Millionen US-Dollar (19 bis 29 Millionen Euro) versteigert werden. Noch vor Beginn der Auktion soll Usmanow die Sammlung für mehr als 72 Millionen US-Dollar (52 Millionen Euro) erworben haben. Er übergab sie dem Konstantinowskij-Imperators-Museum in der Nähe von Sankt Petersburg.
Fabergé-Kollektion der Familie Forbes
Foto: Pressebild
Der russische Oligarch Wiktor Wekselberg erwarb im Jahr 2004 die Fabergé-Sammlung aus dem Besitz von Malcom Forbes, ebenfalls bevor diese in die offizielle Versteigerung bei Sotheby’s gelangte. Zur Sammlung gehören neun kaiserliche Fabergé-Eier sowie 190 weitere Kunstwerke des Hofjuweliers Carl Fabergé. Wie viel Wekselberg investierte, ist nicht bekannt, doch der Wert der Sammlung soll 90 bis 120 Millionen US-Dollar (72 bis 96 Millionen Euro) betragen haben. Die Sammlung wurde auf verschiedenen Ausstellungen gezeigt und fand 2013 im neuen Sankt Petersburger Fabergé-Museum der Stiftung Swjas wremjon (zu Deutsch: „Verbindung der Zeiten“) eine Heimat.
Fabergé-Ei von Rothschild
Foto: Pressebild / Fabergé Museum Baden-Baden
Alexandr Iwanow ersteigerte 2007 für 18,5 Millionen US-Dollar (12,5 Millionen Euro) ein Fabergé-Ei, das für die Familie Rothschild angefertigt wurde. 2009 eröffnete Iwanow ein Fabergé-Museum in Baden-Baden mit über 700 Exponaten, darunter auch ein Teil der berühmten Fabergé-Eier. Das Fabergé-Ei von Rothschild gehört seit diesem Monat der Sankt Petersburger Eremitage. Iwanow hatte es zuvor an den Präsidenten der Russischen Föderation übergeben.
Das „Schwarze Quadrat“ von Kasimir Malewitsch
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Wladimir Potanin schenkte der Eremitage eines von Kasimir Malewitschs Gemälden vom Schwarzen Quadrat, das er 2002 aus der Insolvenzmasse der Inkombank für eine Million US-Dollar (890 000 Euro) kaufte. Das „Schwarze Quadrat Nr. 2“ von 1913 gehörte bis 1991 der Witwe des Malers und geriet nach ihrem Tod in den Besitz der Bank. Es gehört zur Dauerausstellung der Eremitage.
„Triptych“ von Francis Bacon und „Schlafende Sozialarbeiterin“ von Lucian Freud
Roman Abramowitsch kaufte auf dem Handelsplatz für moderne Kunst in New York 2008 zwei Arbeiten großer Meister des 20. Jahrhunderts. Das Bild von Lucian Freud ersteigerte er bei Christie’s für 33,6 Millionen US-Dollar (21,7 Millionen Euro). Es war zu Lebzeiten das teuerste Werk des 2011 verstorbenen Künstlers. Nur einen Tag später ersteigerte Abramowitsch bei Sotheby’s Francis Bacons „Triptych“ für 86,3 Millionen US-Dollar (55,7 Millionen Euro) und setzte damit einen neuen Rekord, was den Wert von Bacons Werken betraf.
„Dora Maar au chat“ von Pablo Picasso
Foto: AP |
Boris Iwanschwili, der 2011 die russische Staatsbürgerschaft aufgab, ersteigerte 2006 bei Sotheby’s für 95,2 Millionen US-Dollar (75 Millionen Euro) Pablo Picassos „Dora Maar au chat“. Das Porträt seiner Freundin und Muse hatte Pablo Picasso 1941 im belagerten Paris gemalt. Es gehörte lange Zeit der Familie Gitwitz, US-amerikanischen Multimillionären. „Dora Maar au chat“ gehört zu den zehn Werken, die bei offenen Auktionen den höchsten Preis erzielten. Mit diesem Werk fügte Iwanschwili seiner weitgehend unbekannten Sammlung, deren Wert auf über eine Milliarde US-Dollargeschätzt wird, ein weiteres Meisterstück hinzu.
Kapsel des Raumschiffs „Wostok SKA-2“
Jewgenij Jurtschenko ersteigerte bei Sotheby’s am 12. April 2011 in New York für 2,9 Millionen US-Dollar (rund zwei Millionen Euro) die Kapsel des Raumschiffs „Wostok SKA-2“. Die Auktion wurde zum 50-jährigen Jubiläum des Flugs von Jurij Gagarin in den Weltraum durchgeführt. Die Kapsel startete am 25. März 1961 mit dem Hund Swjosdotschka (zu Deutsch: „Sternchen“) an Bord ins All. Nach ihrer erfolgreichen Mission war der Weg frei für den ersten bemannten Weltraumflug. Jurtschenko wollte „Wostok SKA-2“ „nach Hause bringen“, wie er sagte. Die Raumkapsel sollte in einem russischen Museum einen würdigen Platz finden.
„Studie für Improvisation 8“ von Wassily Kandinsky
Foto: Pressebild
Ein russischer Privatsammler soll 2012 Wassily Kandinskys „Studie für Improvisation 8“ für 23 Millionen US-Dollar (18 Millionen Euro) bei Christie’s in New York ersteigert und damit einen neuen Preisrekord für Kandinskys Werke aufgestellt haben. Das Gemälde entstand 1909 in Murnau und ist Teil einer Serie aus acht Bildern, die den Titel „Improvisation“ tragen. Das Bild wurde nur durch Zufall entdeckt: Es versteckte sich unter einem anderen Werk Kandinskys.
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