Sieben Highlights des neuen Museums „Moskauer Transport“

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Die Ausstellungsräume des neuen Museums „Moskauer Transport“ beherbergen mehr als 300 Schaustücke – Autos, Autobusse und Lastkraftwagen. Künftig sollen auch Haltestellen, Verkehrsuhren und andere Attribute des sowjetischen öffentlichen Verkehrs ausgestellt werden. RBTH präsentiert sieben interessante Ausstellungsstücke, die derzeit zu bestaunen sind.

1. BMW Isetta 300

 

Wie das kleine Modell Isetta nicht belächelt wurde – bezeichnet wurde es als rollendes Ei, Joghurtbecher und wegen seiner Panoramafenster als Blase. Das Zweipersonenauto hat nur eine Tür – vorne. Dort angebracht ist auch das Lenkrad, das sich gemeinsam mit der Tür öffnet. Entworfen wurde das Auto in Italien. Trotz seiner kleinen Dimensionen konnte es den gelenkigeren Mopeds jedoch keine Konkurrenz machen.

Mitte der 1950er-Jahre wurde die Isetta-Lizenz von BMW gekauft: Es stellte sich heraus, dass das Auto sowohl für die Stadt als auch für den Landverkehr perfekt geeignet ist. Das Isetta-Modell 300 mit seinen 13 PS konnte Geschwindigkeiten von bis zu 90 Kilometer pro Stunde erreichen. Zu Beginn der 1960er-Jahre wurden rund 160 000 Fahrzeuge produziert.

2. VAZ 2121 „Bora“

 

Von diesem russischen Geländewagen wurden nur zwei Einzelstücke produziert. Geplant war ursprünglich eine Serienproduktion im Wolga-Autowerk VAZ mit anschließendem Verkauf im Nahen Osten und in Afrika.

„Bora“ wurde 1995 auf der Basis des russischen Erfolgsmodells „Niva“ entwickelt: Getestet wurde der PKW in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Auto erwies sich als perfekt für das heiße Wüstenklima.

VAZ rechnete mit einer Produktion von 5 000 Geländewagen jährlich, umgesetzt wurde das Vorhaben jedoch nicht. Ein Auto blieb in Russland, das andere in den Emiraten.

3. De Dion-Bouton Model Z

 

Die Legende des französischen Autobaus, das Autowerk De Dion-Bouton et Trepardoux entstand 1882. Der Firmenname setzt sich aus den Familiennamen der drei Gründer zusammen: des Grafen Albert De Dion, des Mechanikers Goerges Bouton und des Chefingenieurs Charles-Armand Trepardoux. 1890 patentierte die Firma den Einzylinder-Benzinmotor. Fünf Jahre später wandte sich der Autobauer endgültig von Dampfmotoren ab und startete die Produktion von Autos mit Verbrennungsmotoren.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde De Dion zum weltweit größten Autobauer. Die Automodelle wurden schlicht in alphabetischer Reihenfolge auf den Markt gebracht: Das Modell Z führte man 1905 ein. Zur damaligen Zeit galt das Auto als schnell und sicher: Mit einer Leistung von acht PS konnte es eine Geschwindigkeit von bis zu 15 Kilometer pro Stunde erreichen.

4. GАZ 13 „Tschaika“

 

Als ruhmreichstes Modell des sowjetischen Autobaus verfügte der „Tschaika“ seinerzeit über die fortschrittlichste Autotechnik: Automatikschaltung, Vakuum-Bremsenverstärker und ein wiedererkennbares Design mit einer Möwensilhouette auf dem Radiatorgitter. „Tschaika“ war stets ein Auto für Minister und die Parteichefs und gehörte ebenfalls zum Fuhrpark sowjetischer Botschaften und diplomatischer Vertretungen im Ausland.

Das Auto mit seinem innovativen Aero-Design kam nie in den freien Verkauf. Der Kremlchef Nikita Chruschtschow schenkte „Tschaika“-Autos einst dem Kosmonauten Juri Gagarin und dem Schriftsteller Michail Scholochow. Insgesamt wurden 3 000 Wagen produziert.

5. Packard 180

 

Das Luxusmodell von Packard war stets das Lieblingsauto aller sowjetischen Präsidenten und Generalsekretäre: Das einst leistungsstärkste Auto auf dem Markt konnte eine Geschwindigkeit von bis zu 140 Kilometer pro Stunde erreichen, war mit einer Klimaanlage ausgestattet und verfügte über elektrische Fensterheber. Der Innenraum war mit Leder und Holz ausgestattet.

Ein großer Liebhaber von Packard-Modellen war Josef Stalin. Als nach Ende des Zweiten Weltkriegs die sowjetische ZIS-Limousine entwickelt wurde, wurde den Autobauern im Kreml nahegelegt, sich bei der Gestaltung des neuen Modells am Packard 180 zu orientieren.

6. ZIL 158

 

Die erste Serie des Modells wurde 1957 zum Moskauer Weltjugendfestival produziert. In den 1960er- und 1970er-Jahren wurden diese Busse zum meistverbreiteten Modell des öffentlichen Verkehrs in den meisten sowjetischen Städten. Moskauer Buslinien wurden bis Ende der 1970er-Jahre vom ZIL 158 befahren, außerhalb der Hauptstadt verkehrten die Busse bis Anfang der 1980er-Jahre.

7. Marussia B1

 

Das erste russische Sportauto wurde zwischen 2008 und 2014 hergestellt. Die Idee stammte von Nikolai Fomenko, einem bekannten Musiker und Autorennfahrer. Das Design wurde von einem russischen Team entwickelt, die meisten Autokomponenten wurden ebenfalls in Russland hergestellt. Das Auto beschleunigt innerhalb von 3,8 Sekunden auf eine Geschwindigkeit von 100 Kilometer pro Stunde, maximal erreicht es 240 Kilometer pro Stunde. Insgesamt wurden 30 Wagen hergestellt.

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