„Die Schneekönigin 2“ trollt auf Deutschland zu

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Am 3. November geht der zweite Teil des russischen Animationsfilms „Die Schneekönigin“ in Deutschland als DVD und Blu-ray an den Start. In „Die Schneekönigin 2 – Eiskalt entführt“ gibt es ein Wiedersehen mit Troll Orm. Wird der zweite Teil diesmal auch die Filmkritiker überzeugen können?

Auf dem westeuropäischen Markt erscheint nun der zweite Teil des russischen Zeichentrickfilms „Die Schneekönigin“ auf DVD und Blu-ray. Auch die Fortsetzung des Films, der lose auf dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen basiert, stammt von den Künstlern des Studios Wizart Animation.

Der erste Teil erschien 2013 und spielte weltweit 14 Millionen US-Dollar (rund 12,6 Millionen Euro) ein. Ein großer Erfolg für das noch junge Unternehmen, das sein Hauptquartier in Moskau und die Produktionsstätten fast 500 Kilometer entfernt in der Stadt Woronesch hat. Es hat eine Weile gedauert, bis der erste Teil den Weg in die Kinos fand. Der Trailer war schon 2010 online zu sehen, doch immer wieder drohte das Projekt zu scheitern.

Trotz des für einen russischen Animationsfilm beeindruckenden Einspielergebnisses gab es international nur wenig Anerkennung. Kritiker schreiben dieses Ergebnis dem fast zeitgleichen Erscheinen des Disney-Films „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ zu, von dessen Erfolg auch die russische Version profitiert habe. Das US-Kinomagazin „Hollywood Reporter“ schrieb, der Film habe einen zu komplizierten Plot und zeige nur halbfertige Animationen. Die Zeichnungen seien minderwertig und die Charaktere wirkten plump wie Matrjoschkas. Wohlwollendere Kritiken bescheinigten dem Film, zwar nicht schlecht, doch leider nicht gut genug zu sein. Und das zu Recht.

Von diesen negativen Kommentaren ließen sich die Macher jedoch nicht entmutigen und planten die Fortsetzung. Produzent Jurij Mockwin nahm die Kritik von Publikum und Filmverleihern allerdings ernst und berücksichtigte sie im zweiten Teil. Nun gibt es mehr Witze, auch zweideutiger Art, über die nicht nur Kinder, sondern auch die Erwachsenen lachen sollen. Orm, ein Troll, der auch schon im ersten Teil auftauchte, wird dieses Mal zur Hauptfigur.

Trolle in der Offensive

Quelle: Kinopoisk.ru

Nachdem mit seiner Hilfe die böse Schneekönigin besiegt werden konnte, wünscht sich Troll Orm ein friedliches Leben. Er kehrt zurück in seine Heimatstadt und zu seiner Arbeit. Doch sein Leben ist hart und entbehrungsreich, auch weil Orm kein besonders fleißiger Troll ist. Immer wieder muss er zu List und Tücke greifen, um sich und seine alte Troll-Oma durchzubringen. Doch jedes Mal, wenn Orm lügt, gewinnt das Böse an Macht, sodass bald die ganze Welt in Gefahr gerät. Orm muss schließlich den härtesten Kampf seines Lebens führen, um die Welt zu retten: den gegen sich selbst.

Was für eine Botschaft! Damit versucht „Die Schneekönigin 2“, sich in die Tradition von großen Filmen wie „Baymax – Riesiges Robowabohu“, „Merida – Legende der Highlands“ und „Drachenzähmen leicht gemacht“ einzureihen. Doch diese existenzielle Thematik will nicht so recht passen zum Holzhammerhumor à la „Shrek“ und „Madagascar“. Er trägt auch nicht zur Beliebtheit der Hauptfigur bei, die, ganz im Gegenteil, weitgehend unsympathisch bleibt. Nicht einmal, wenn der Troll in echte Schwierigkeiten gerät, kommt so etwas wie Mitleid oder Empathie auf. So hinterlässt der Film einen eher komisch-skurrilen Nachgeschmack.

Das Ziel der Filmemacher war allerdings ohnehin nicht, ein tiefsinniges Werk zu schaffen. Sie wollten einen unterhaltsamen und rasanten Film machen. Zumindest das ist ihnen gelungen. Der Film hat hochwertige Animationen, ist durchaus witzig und an seine Charaktere erinnert man sich auf jeden Fall auch noch nach dem Abspann. Es ist also kein Wunder, dass er für die Golden Globes nominiert gewesen war.

Wo erhalten Sie den Film?

In Deutschland ist „Die Schneekönigin 2 – Eiskalt entführt“ ab dem 3. November als DVD und Blu-ray erhältlich. Die englischsprachige Version folgt im Dezember.

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