/ Varvara Grankova
Die Theorie, dass der zu Sowjetzeiten omnipräsente Sicherheitsdienst KGB Informationen über außerirdisches Leben verschleierte, war und ist im Land sehr verbreitet.
Der letzte KGB-Chef Wladimir Krjutschkow wies die Gerüchte im Jahre 2005 zurück und behauptete in einem Interview: „Es gibt keinen einzigen Fall, bei dem wir Material erhalten haben, dass die Existenz von Ufos beweist.“
Laut Krjutschkow habe der KGB aber dennoch jedes Ereignis, dass man mit paranormaler Aktivität verband, genau untersucht. Hiervon gab es im größten Land der Erde natürlich reichlich, und so untersuchte man Fälle von fliegenden Untertassen und grauhäutigen Aliens mit Käferaugen.
Die Gemüter der Alien gläubigen Russen konnte Krjutschkow dennoch nicht beruhigen und auf Internetseiten wie ufology.ru wird nach wie vor rege über Begegnungen mit Ufos und Weltraumreisenden diskutiert. Über eine Sache sind sich die ufology.ru-Nutzer aber einig: Außerirdische Zivilisationen existieren und manche waren auch schon auf der Erde.
Die meisten Ufo-Sichtungen in Russland und der Sowjetunion hingen mit fehlgeschlagenen militärischen Experimenten zusammen, die optisch als Gegenstände aus dem All wahrgenommen wurden. Manche Vorfälle jedoch können nicht so einfach erklärt werden.
Der geheimnisvollste Fall spielte sich im September 1977 im karelischen Petrosawodsk 696 km nordwestlich von Moskau ab. Etwa 200 Menschen sahen ein unbekanntes Objekt am Nachthimmel von Osten nach Westen fliegen. Das Objekt erinnerte an eine Wolke, es war von strahlend weißem Licht umhüllt und sendete helle Strahlen aus. Aus umliegenden Regionen in Finnland und dem Bezirk Leningrad wurden ähnliche Sichtungen gemeldet.
Dieser Fall wurde als das Petrosawodsk-Phänomen bekannt und zunächst mit einem in dieser Nacht durchgeführten Satellitenstart im Kosmodrom von Plesetsk (788 km östlich von Moskau) erklärt. Lew Gindilis, der den Vorfall für die Sowjetische Akademie der Wissenschaften untersuchte kommt jedoch zu dem Schluss, dass es sich keinesfalls um die Auswirkungen eines Satellitenstarts handeln könne. Richtung, Größe und Geschwindigkeit sprächen eindeutig eine andere Sprache. „Es ist unmöglich, dass beobachtete Phänomen in einer zufriedenstellenden Art und Weise zu verstehen“, schrieb er in seinem Report. 40 Jahre später trifft diese Aussage wohl immer noch zu.
Als die UdSSR im Jahre 1989 kurz vorm Zusammenbruch stand, wurde in Woronesh (466 km südlich von Moskau) ein extrem ungewöhnlicher Zwischenfall gemeldet. Kinder behaupteten, beim Spielen im Park ein diskusförmiges Raumschiff beim Landen beobachtet zu haben. Der Außerirdische, der das Raumschiff verlassen hätte, hätte drei Augen gehabt und eine 50 Zentimeter lange Pistole getragen. Eins der Kinder sei angeblich sogar von ihm attackiert worden.
Während der Außerirdische selbst nur von den Kindern gesehen wurde, wurde das Ufo angeblich auch von einigen Erwachsenen beobachtet, so dass der Fall große mediale Aufmerksamkeit bekam. Als man jedoch bis auf eine erhöhte Radioaktivität nichts Ungewöhnliches oder „Außerirdisches“ in der Umgebung der Sichtung feststellte, flaute der Hype schnell wieder ab.
Die im Fernen Osten gelegene Stadt Dalnegorsk (6 491 km östlich von Moskau) erlangte im Januar 1986 kurze Aufmerksamkeit, als man ein sphärisches Objekt durch den Himmel schießen sah. Dieses krachte in einen Hügel, wo einheimische Ufo-Forscher später Metalle fanden, die für die Gegend sehr ungewöhnlich sind.
Da man auf dem nahegelegenen Militärstützpunkt leugnete, etwas mit dem Vorfall zu tun zu haben, ging man nun davon aus, dass Dalnegorsk zum Ort eines Unfalls eines außerirdischen Raumschiffs oder Satelliten geworden war. Bis heute haben seriöse Wissenschaftler diese Aussage weder bestätigt noch als unwahr bezeichnet…
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