Wladimir Putin ist ein beliebtes Motiv für Merchandising aller Art. Foto: PhotoXPress
Porträts des russischen Präsidenten Wladimir Putin sind in den Büros Staatsbediensteter unterschiedlichen Rangs im ganzen Land zu finden. Doch seine Bilder zieren auch verschiedene Waren in Russland ebenso wie im Ausland. Schon bald wird er außerdem in einem Videospiel zu sehen sein.
Von Einem, mit dem Zombies sich nicht anlegen
In dem Spiel „You Don’t Mess With Putin“, das auf dem Desktop-PC und auf dem Smartphone gespielt werden kann, wird der russische Präsident die Hauptfigur sein und gegen Horden von Zombies kämpfen.
„Die Idee, ein Spiel rund um Putin zu erfinden, kam mir, als mir auffiel, dass es niemanden auf der Welt gibt, der einem echten Superhelden näher käme als er“, erklärte der belgische Spieleentwickler Michele Rocco Smeets. „Ich glaube, wenn es wirklich eine Zombie-Invasion gäbe, wäre Putin der Einzige, der uns retten könnte.“
In dem Spiel, das den Ego-Shooter „Call Of Duty Black Ops: Zombies“ parodieren soll, kommen zudem ein weiterer Russe, Nikolai Belinski, und ein Amerikaner, Tank Dempsey, vor, die ständig miteinander streiten.
„Ich persönlich bin ein großer Fan von Putin und würde ihn definitiv wählen, wenn er in meinem Land wählbar wäre“, fährt Smeets fort. „Mein Zielpublikum ist männlich und zwischen 15 und 30 Jahre alt, aber ich freue mich über jeden mit einem anständigen Smartphone oder PC, der dieses Spiel spielen will. Und ich tue eine Menge dafür, dass alles richtig läuft, selbst bei schlechterer Hardware, damit ich so viele Leute wie möglich erreiche.“
Smeets zufolge sollte das Spiel ursprünglich vor einigen Monaten im App Store von Apple und bei Google Play veröffentlicht werden, aber der Entwickler war mit der Qualität nicht zufrieden und wollte „ein ernsthafteres Spiel in Topqualität mit einem hohen Franchising-Potenzial“ erschaffen – „und das braucht einfach Zeit“.
Doch da die Olympischen Winterspiele in Sotschi näher rücken, ist der Spieleentwickler erpicht darauf, aus dem riesigen internationalen Sportereignis Kapital zu schlagen. „Vor dem Beginn der Olympischen Spiele in Russland möchte ich etwas veröffentlichen, irgendetwas, selbst wenn es nur ein offizieller Trailer ist“, erklärt er.
Im Übrigen hat Smeets im vergangenen Jahr bereits ein anderes Spiel herausgebracht: „Run Snowden Run“. In diesem Spiel geht es um Edward Snowden, der Geheimnisse der NSA aufgedeckt hat, und schon hier hatte Putin einen kurzen Gastauftritt.
Putin zum Dekantieren
Russische Geschenkboutiquen bieten eine ganze Palette von Waren rund um Wladimir Putin – von Magneten über Figuren bis hin zu Dekantiergefäßen. „Dabei handelt es sich nicht um Souvenirs für den Massenmarkt“, erzählt ein Sprecher des Unternehmens Professionalnije Suvenirij. „Das kaufen normalerweise Staatsbeamte.“
Russische Geschenkboutiquen bieten eine ganze Palette von Waren rund um Wladimir Putin – von Magneten über Figuren bis hin zu Dekantiergefäßen. Foto: PhotoXPress
Magneten, die den russischen Präsidenten zeigen und zwei Euro kosten, seien weniger beliebt und würden vermutlich in Zukunft nicht mehr hergestellt, erzählt der Sprecher. Zu den Waren, die das Unternehmen anbietet, gehört auch „The Russian Federation’s Most Recent History“ („Die jüngste Geschichte der Russischen Föderation“), eine Schachtel in Form eines Buchs, die ein Dekantiergefäß mit einer Putin-Karikatur sowie drei Schnapsgläschen in den Farben der russischen Nationalfahne enthält. Das Set kostet gut 30 Euro.
Eine andere lokale Firma präsentiert ein gläsernes, lasergraviertes 3-D-Porträt von Putin, das als „VIP-Geschenk für Topmanager, Beamte und Politiker“ angepriesen wird.
Bis vor Kurzem konzentrierte sich ein russischer Internet-Anbieter auf Figuren und bot ein zwölf Zentimeter hohes Exemplar an, das Putin in Wrestling-Montur zeigt. Es wurde vom spanischen Designstudio Leo Kiri aus Zinn und Kunststein hergestellt. Diese „Elite-Figur“ kostete ungefähr 1 400 Euro, und der Beschreibung zufolge wurden lediglich acht davon produziert.
Doch nachdem „Russland HEUTE“ um weitere Informationen gebeten hatte, wurden die Texte auf der Internetseite ausgetauscht: Nun steht dort zu lesen, dass die Figur nicht mehr zum Kauf angeboten werde. Der Sprecher des Internetshops erklärte uns, dass tatsächlich nur zwei Putin-Figuren hergestellt worden seien, von denen man eine als Geschenk an das Büro des Präsidenten geschickt habe, während die andere im Designstudio verblieben sei.
Putin-Humor im Ausland
Auch Internetanbieter außerhalb Russlands verkaufen Produkte rund um Putin. Und obgleich die Produktpalette meist auf Tassen und T-Shirts begrenzt ist, sind einige der Designs ziemlich fantasievoll.
Ein T-Shirt, das für ungefähr 18,50 Euro zu haben ist, parodiert die Schnellimbisskette Kentucky Fried Chicken: Es zeigt ein Porträt von Putin, die Buchstaben „KFC“ wurden durch „KGB“ ersetzt, und der aufgedruckte Spruch lautet „Putin Flavor First“ („Putin-Geschmack an erster Stelle“).
Ein anderes T-Shirt, das 20 Euro kostet und offensichtlich eine ganze Weile auf dem Markt war, ist mit einem Porträt des russischen Präsidenten und dem Spruch bedruckt: „Putin 2012 for USA President“.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
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