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Pastila ist eine altbekannte russische Süßigkeit, die aus Äpfeln vorwiegend saurer Sorten der Region um Kolomna hergestellt wird. Pastila war bereits zu Zeiten Iwans des Schrecklichen bekannt. Es war sozusagen eine Art mittelalterliche Konservierungsmethode. So hatte man mehr von der oft recht reichen Apfelernte. Zu den geschälten und entkernten Äpfeln kommt Honig und Melasse. Die Mischung wird zu einem Mus verarbeitet und zu dünnen Blättern ausgerollt, die mehrere Tage trocknen müssen. Mehrere Schichten Pastila können ähnlich wie Blätterteig zusammengeklebt werden. So entsteht eine Leckerei, mit der die Wartezeit bis zur nächsten Apfelernte versüßt werden kann. Mehr über die Geheimnisse der Pastila kann man im Museum des verschwundenen Geschmacks in Kolomna, etwa 96 Kilometer von Moskau entfernt, erfahren. Dort kann man die Köstlichkeit auch probieren und kaufen.
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Im weit von Moskau entfernten Wladiwostok gibt es einen Küstenstreifen, der früher als Trepang-Bucht bekannt war. Hier findet man den einzigen Ort Russlands, an dem die Seegurke Trepang gewerblich gesammelt wird. Der wirbellose Meeresbewohner Trepang erinnert an eine riesige zottige Raupe. Aufgrund seiner geschmacklichen Qualitäten und nützlichen Eigenschaften hat er in der japanischen, koreanischen und chinesischen Küche seit dem 16. Jahrhundert nach wie vor den Status der Delikatesse. Trepang wird gekocht als Zutat für Salate genommen, dient aber zusammen mit Honig auch als Grundstoff zur Herstellung von Likören.
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Muksun und Omul gehören zur Familie der Lachse und sind die wohl beliebtesten sibirischen Fischsorten in Russland. Der Omul ist etwas kleiner als der Muksun, vom Fleisch her sind aber beide Sorten gleich saftig, süßlich im Geschmack und aufgrund des kalten Klimas sehr fetthaltig. Am köstlichsten ist der schwach gesalzene Muksun, den es nur in Sibirien gibt. Den Omul gibt es wiederum nur im Baikal. Aus diesen Fischsorten besteht Sugudaj – der „sibirische Tartar".
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Etschpomak ist ein traditionelles Gericht aus dem Raum Tatarstan/Baschkirien und heißt übersetzt etwa „Dreieck". Es sind mittelgroße Teigtaschen mit einer Füllung aus Kartoffeln, Hammelfleisch und Zwiebeln. Sollten Sie bei Ihren Reisen einmal nach Ufa, der Hauptstadt der Republik Baschkirien, kommen, oder nach Kasan, Hauptstadt von Tatarstan, und einen Imbiss nehmen wollen, meiden Sie die sattsam bekannten Hamburger oder Cheeseburger und probieren stattdessen einmal Etschpomak! Die Delikatesse gibt es in beinahe jedem Supermarkt, Schnellimbiss und sogar im Restaurant.
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Das beste Hammelfleisch in Russland kommt namentlich aus dem Kaukasus, und dort speziell aus Dagestan. Dagestanisches Hammelfleisch hat praktisch keinen spezifischen Hammelgeruch, und das Lammfett ist äußerst schmackhaft. Sollten Sie einmal probieren wollen, wovon sich die Nomadenvölker vor einigen hundert Jahren ernährt haben, sollten Sie bei einer Reise speziell durch die südlichen Regionen unbedingt eine Schurpa, eine deftige Suppe, oder einen aromatischen Schaschlik aus dagestanischem Hammelfleisch probieren. Diese Gerichte werden im Kaukasus ausschließlich von Männern zubereitet. Übrigens: Fast das gesamte Hammelfleisch in Moskau kommt aus Dagestan.
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Was bietet der hohe Norden Russlands mit seinen dauerhaft niedrigen Temperaturen und den Permafrostböden an kulinarischen Köstlichkeiten? Die Antwort ist einfach: Stroganina! Das sind dünne Filetstücke von frisch gefrostetem Fisch, die in Makanina, einem Gemisch aus Salz und Pfeffer im Verhältnis Eins zu Eins gewälzt werden. Stroganina wird nur roh serviert und kann aus so ziemlich allen Fischarten zubereitet werden: Große und Kleine Maräne, Omul, Weißlachs, Stör, Muksun, Goldforelle, Taimen oder Peled-Lachs. Um in den Genuss dieser traditionellen Delikatesse zu kommen, reisen sie doch einfach einmal nach Jakutsk.
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Tataren, Baschkiren, Kirgisen, Usbeken und Kasachen eint eins: Tschäk-Tschäk. Die Rezeptur ist relativ einfach: Mehl, Eier und Honig. Aus dem Teig werden kleine Stäbchen geformt, die dann in heißem Öl oder Fett frittiert und mit einem heißen Honigsirup übergossen werden. Man erhält ein großes, süßes Gebäckklümpchen in konischer Form. Gegessen wird es aus der Hand, dazu trinken Sie eine Tasse Tee oder Kaffee – himmlisch! Genau so genießen die Nomadenvölker in der Steppe dieses Gebäck, das nach einem tausend Jahre alten Rezept zubereitet wird.
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