Jefim-Artamonow-Denkmal in Jekaterinburg
Pavel Lisitsyn/RIA NovostiLaut einer Legende war es der russische Leibeigene Jefim Artamonow aus Nischni Tagil im Ural, der das erste Fahrrad erfand. Es wurde von seinem Meister mit dem neuen zweirädrigen Gefährt nach Moskau geschickt, um den Zaren zu überraschen. Artamonow radelte also 1801 vom Ural nach Moskau zur Krönung von Alexander I. Als er dem neuen Zaren das Fahrrad schenkte, war dieser so beeindruckt, dass er dem Mann die Freiheit schenkte.
Mitglieder der Romanow-Familie waren große Fahrradfans. Alexander II. radelte gerne in der Residenz in Zarskoje Selo bei Sankt Petersburg. Seine Kinder fuhren durch die Hallen des Palastes, nachdem sie im Winter ihre ersten Fahrräder bekommen hatten. Nikolaus II., der Enkel Alexanders II., war wahrscheinlich der berühmteste Radfahrer der Romanow-Familie.
Der große Schriftsteller war berühmt für seine Liebe zum Sport. Zu seinen zahlreichen Hobbys gehörten lange Spaziergänge, Schwimmen und Reiten. So ist es kein Wunder, dass er einer der ersten und einer der bekanntesten russischen Radfahrer war. 1895 ehrte die Moskauer Radfahrer-Gesellschaft den Schriftsteller mit einem Geschenk – einem Fahrrad der Firma Rover. Erst im Alter von 67 lernte Tolstoi, Fahrrad zu fahren, und brachte es danach auch seinen Kindern bei.
Ein weiterer Russe, der berühmte Wissenschaftler, Ingenieur und Weltraumforscher Konstantin Ziolkowski, begann ebenfalls erst im hohen Alter damit, Fahrrad zu fahren. In seiner Heimatstadt Kaluga, 200 Kilometer südwestlich von Moskau, betrachtete man ihn als einen verrückten alten Mann, weil er dabei gesehen wurde, wie er in hohem Tempo zu seinem Holzhaus am Rande der Stadt fuhr. Heute steht im Stadtzentrum ein Denkmal für Ziolkowski, der neben seinem Fahrrad steht und in den Himmel schaut.
Der berühmte russische Architekt und Ingenieur Wladimir Schuchow interessierte sich für die Oper, Theater, Schach und das Radfahren. Er war der Schöpfer des berühmten hyperbolischen Schuchow-Turms in Moskau und Dutzender anderer Konstruktionen. Eine Geschichte erzählt davon, wie einst Alexander Bari, Chef der Baufirma, für die Schuchow arbeitete, die Moskauer Manege besuchte, wo zu dieser Fahrradrennen stattfanden. Die Massen feuerten die Fahrer frenetisch an. Dann sah Bari, dass der Sieger des Rennens tatsächlich sein talentiertester Angestellter war.
Russlands Präsident Wladimir Putin und sein Ministerpräsident Dmitri Medwedew mögen das Skifahren und Kraftsport viel lieber als das Fahrradfahren. Dennoch saßen auch diese beiden bereits gemeinsam auf Fahrrädern: Während eines informellen Treffens in Medwedews Residenz Gorki-9 nahe Moskau drehten sie eine Runde.
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