Danila Tkatschenkos Projekt “Homeland” forderte ein Opfer: Mehrere Häuser in einem entlegenen russischen Dorf zündete er an, um die Vernichtung der traditionellen Holzgebäude fotografisch zu begleiten. Seine Arbeit war den russischen Provinzdörfern gewidmet und sollte drastisch ihren langsamen Verfall zeigen.
Bevor er die Häuser mitten in der Nacht anzündete, so sagt er, habe er sicher überprüft, dass keine Wertsachen oder gar Menschen dabei geschädigt würden.
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„Es gibt immer eine Straße und Du kannst überall gut beurteilen, ob sie genutzt wird oder nicht“, sagt der Fotokünstler. „Ich habe keine Häuser abgebrannt, in denen noch Menschen leben könnten, nur die verfallenen mit kaputten Dächern. Ich habe niemandem Schaden zugefügt.“
„Aber auch wenn die Gebäude leer stehen, dann gehören sie doch mindestens der Föderalen Agentur für Staatsgebäude“, erklärt Anna Tukajewa von der Stiftung „Krochino“, die sich für den Erhalt alter und historischer Gebäude in Russland einsetzt. „Dies ist ein gefährlicher Präzedenzfall, da jemand im Namen der Kunst kulturelles Erbe und Gebäude zerstört.“
Die Stiftung selbst, das weiß Tukajewa auch, kann zwar keine Strafen für Tkatschenkos Aktion aussprechen, aber das Russische Kulturministerium kann das sehr wohl. Dann könnte ihn ein Gericht wegen Brandstiftung zu bis zu drei Jahren Gefängnis verurteilen.
Danila Tkatschenko ist ein Moskauer Profifotograf, der regelmäßig selbstständige Projekte verwirklicht. An der Moskauer Rodtschenko-Schule für Fotografie und Multimedia studierte er Reportage-Fotografie. Allein im Jahr 2014 hat er für seine Arbeit „Experimentierfeld“ den russischen Kandinsky-Preis für zeitgenössische Kunst sowie mit dem Projekt "Die Flucht" den 1. Preis des weltweit höchst angesehenen World Press Photo-Wettbewerbs in der Kategorie „Inszenierte Porträts“ gewonnen.
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