Maxim Kosmin ist Fotograf, Blogger und Gründer der Online-Gruppe „Old Fund“. Er fotografiert vor allem alte Gemeinschaftswohnungen, die berühmten „Kommunalkas“, in Sankt Petersburg. Nun aber hat er ein viel persönlicheres Projekt verwirklicht.
Hier haben wir Ihnen seine Arbeiten bereits vorgestellt:
>>> Entzückt die Kamera gezückt: Petersburgs schönste Kommunalkas
Er fand die alte Wohnung, wo seine Großmutter als Kind lebte, und nahm die alte Dame mit dorthin. Kosmins Großmutter hatte in diesen Räumen den Zweiten Weltkrieg und sogar die Leningrader Blockade überstanden, bevor ihre Eltern dann 1947 mit ihr fortzogen. Nun kehrte sie fast 70 Jahre später wieder in die vier Wände ihrer Kindheit zurück.
In seinem Instagram-Account schreibt Kosmin, dass er die Wohnung aufgrund von Tagebuchaufzeichnungen seiner Großmutter ausfindig machen konnte. In ihren Einträgen habe sie detailliert die Aufteilung und die Räume beschrieben. Die heutigen Besitzer waren dann so freundlich, die beiden einzulassen.
„Wir kamen am Kindergarten vorbei, den sie vor dem Krieg besuchte. Am 24. April 1942 explodierte eine Bombe der Deutschen in der Nähe und tötete 32 Kinder. Meine Oma war zu dem Zeitpunkt zuhause, etwa 150 Meter entfernt von der Explosion“, schreibt Kosmin.
In der Wohnung hat sich seitdem natürlich alles verändert. Dennoch, so schreibt er weiter, konnte seine Großmutter die Gänge entlang gehen und an jeder Tür beschreiben, wer damals in den einzelnen Räumen lebte.
>>> Dossier: Sankt Petersburg abseits des Mainstreams
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