Wer hat mehr Spaß bei der WM (Teil 1): Die skurrilsten Geschichten der Fußballfans

Reuters
Während einige Fans erst gar nicht beim Spiel ankamen und in die falsche Richtung fuhren, versteckten sich andere im Stadion oder übten sich im Anfeuern. Russia Beyond fasst zusammen, welche Nationen bislang den meisten Spaß in Russland hatten.

Fans aus verschiedenen Ländern, die sich verirrt haben

Spaßfaktor: 0 von 10

Die vielleicht tragischsten Fehler bei dieser WM unterliefen den Fans aus Kolumbien, Argentinien, China, dessen Nationalmannschaft dieses Jahr nicht mit dabei ist, und der Schweiz.

So haben ein paar argentinische Fans zum Beispiel die russische Gastgeberstadt Nischnij Nowgorod mit Welikij Nowgorod verwechselt (rus) und konnten das Spiel ihrer Nationalmannschaft am Ende nur im Fernsehen mitverfolgen.

Gleich mehrere Gruppen chinesischer Fans verwechselten (rus) die Städte Wologda und Wolgograd, die um die 1 000 Kilometer entfernt voneinander liegen.

Auch der Bürgermeister der kolumbianischen Stadt Floridablanca und seine Frau wurden auf einem Parkplatz in der Stadt Pensa, 150 Kilometer von Saransk entfernt, verwirrt aufgefunden (rus): Das Paar hatte gedacht, ein Hotel in einem Vorort von Saransk gebucht zu haben.

Einige Schweizer Fans traf es jedoch am schlimmsten. Sie hatten sich auf den Weg gemacht, dem Fußballspiel zwischen Bralisien und der Schweiz in der russischen Stadt Rostow am Don beizuwohnen, landeten aber dank ihrem GPS in der südöstlichen Donbassregion der Ukraine, in der bis heute Krieg herrscht. Dabei wollten sie die Nacht eigentlich in der friedlichen russischen Stadt Amdrosiewsk verbringen.

Bis jetzt ist unklar, wie es ihnen gelang, unbemerkt in die schwer umkämpfte Region zu gelangen, da ihr Auto nicht nur rot, sondern auch noch mit der knalligen Aufschrift „Schweizer Fans. Russland 2018“ versehen war. Was für eine Enttäuschung!

Russland

Spaßfaktor: 2 von 10

Drei Tage lang versteckte sich ein Fan aus der russischen Republik Mordowien im Luschniki-Stadion, um das Eröffnungsspiel ohne ein Ticket sehen zu können. Am 11. Juni wurde er dort von der Polizei aufgegriffen. „Ich erinnere mich nur noch an die Autofahrt. Das war ungefähr vor drei Tagen. Wir kamen hierher. Was danach passiert ist, weiß ich nicht mehr. Ich legte mich, glaube ich, ins Gras und schlief tief und fest. Nun fühle ich mich wieder fit und warte auf das Spiel“, erklärte (rus) der Mann den Polizeibeamten. Allerdings musste er noch drei weitere Tage im Stadion auf das Spiel warten.

Großbritannien

Spaßfaktor: 3 von 10

Der New Yorker Fußballkorrespondent Rory Smith twitterte vor kurzem, dass er einen „taktischen“ Fehler begangen habe. Er wäre nur mit ein paar Stroopwaffeln im Gepäck in den 24-Stunden-Zug, der von Jekaterinburg nach Samara fuhr, gestiegen. So weit so gut:

Mit der Zeit bekam er jedoch Hunger. Eine russische Frau, die kein Englisch verstand, erbarmte sich und überließ ihm ihre Gurken, Tomaten, ein bisschen Salami-Wurst sowie etwas Brot und Erdbeermarmelade.

Willkommen in Russland, Rory!

Nigeria

Spaßfaktor: 4 von 10

Der 26-jährige Tolulope Akindi kam zur WM nach Moskau, um, wie alle anderen, ein bisschen Spaß zu haben. Leider hatte er etwas zuviel getrunken und begann im Vorraum eines Wohnhauses im zweiten Stock zu singen und zu tanzen. Die Bewohner des Gebäudes versuchten ihn, leider erfolglos, von seiner „Soloperformance“ abzubringen. Daraufhin schubste ihn einer der Hausbewohner weg. Tolulope fiel zu Boden, brach sich beide Knöchel und muss nun die WM-Meisterschaft im Krankenhaus mitverfolgen (rus).

Kolumbien

Spaßfaktor: 5 von 10

Bei der WM lief für Luis Felipe Gomez alles rund, bis die sozialen Netzwerke ihn verraten haben. Luis, der nicht gerade als der disziplinierteste Fan der Meisterschaft bekannt ist, war sehr stolz, dass er ein als Fernglas getarntes Alkoholfläschchen ins Stadion schmuggeln konnte.  Das Video von ihm, in dem er aus seinem Fernglas trinkt, wurde daraufhin auf Twitter veröffentlicht und avancierte zu einem Hit:

Leider sah auch Luis’ Arbeitgeber das Video und legte ihm eine fristlose Kündigung vor.

Island

Spaßfaktor: 6 von 10

Die Isländer trafen sich im 500 Meter vom Kreml entfernten Sarjadje-Park, um das Amphitheater zu besetzen und dort ihren „Hugh“-Ruf zu üben. Das muss in der sonst so stillen Atmosphäre des Amphitheaters recht beängstigend geklungen haben…

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