Die sogenannte „große Fastenzeit“ ist in der russisch-orthodoxen Kirche die längste Zeit, in der auf eine ganze Reihe von Lebensmitteln verzichtet wird. Sie findet vor Ostern statt, in diesem Jahr vom 14. März bis 30. April. Während der Fastentage dürfen weder Fleisch noch Milchprodukte oder Fisch verzehrt werden. Ebenso sollte man auf Schokolade, Süßigkeiten und Alkohol verzichten. Für Veganer das wahre Paradies auf Erden: Denn die besten Moskauer Restaurants bieten an diesen Tagen ganz besondere Speisekarten an.
Zu den weltweit bekanntesten Restaurants mit russischer Küche gehört das Café Pushkin mit Filialen in Paris und London. Während der großen Fastenzeit bietet das Restaurant vor allem Eingemachtes nach alten Rezepten, die noch aus der Zarenzeit stammen, etwa die beim russischen Adel beliebten Dillgurken in Salzlake, Tomaten mit Kräutern, Pilze oder Sauerkraut.
Foto: Pressebild
Ebenso stehen ein Rassolnik aus Pilzen und eine Schtschi-Suppe mit Galuschki (russische Gnocchi) auf der Karte, als Hauptgericht gibt es Buchweizengrütze mit Pilzen oder Gerstengrütze mit Tomaten. Fleisch können Pelmeni mit Pilzen ersetzen, während Rucolasalat und Gemüseragout sehr vitaminhaltig sind. Schokolade wird durch Pastila, Honigkuchen und frische Beeren ersetzt.
Dieses Grand-Café mit Blick auf dem Kreml im ersten Stock des Hotels National erfreut seine Gäste auch in der Fastenzeit mit ausgefallenen Rezepten der klassischen Küche, wie zum Beispiel Hirsebrei mit Kürbis und Steinpilzen oder Buchweizengrütze mit weißen Rüben und Kapern.
Foto: Pressebild
Fans russischer Exotik werden sich an Sauerkraut und Salzgurken erfreuen, einen besonderen Stellenwert hat jedoch Borschtsch-Suppe mit Kirschen. Ebenso einzigartig, mit einer ganz besonderen russischen Note versehen, sind zarte Mohrrüben-Frikadellen, Krautrouladen mit würzigen Pilzen und Wareniki mit Kartoffeln, die unter den Hauptgerichten zu finden sind.
Foto: Pressebild
Der König unter den Nachspeisen ist der Kürbiskuchen, der bei Dr. Schiwago mit Früchte- oder Kräutertee serviert wird.
Foto: Pressebild
Das italienische Cantinetta Antinori ist ein Moskauer Restaurant mit toskanischer Küche. Obwohl in der Toskana Speisen ohne Fisch oder Fleisch kaum vorstellbar sind, ergänzte das Moskauer Restaurant seine Speisekarte um ein fastengerechtes Angebot.
Foto: Pressebild
Diese führt nun auch Pizza mit Auberginen-Paste, Kroketten mit Steinpilzen und Spargelcremesuppe. Als Dessert wird karamellisierte Ananas mit Gewürzen und Soja-Eis serviert.
Foto: Pressebild
Die georgische Küche gilt weltweit als eine der fleischreichsten. Doch im Chatschapuri wird sie zur Fastenzeit grün: Die Restaurantkette setzt dann auf zahlreiche Speisen aus Gemüse und Hülsenfrüchten. So gibt es Lobio aus roten Bohnen sowohl als warme als auch als kalte Speise, Chinkali gefüllt mit Kürbis, Kartoffeln oder Pilzen. Chatschapuri mit Spinat und frischem Koriander bezeichnen die Restaurantbesitzer als die „Pizza des 21. Jahrhunderts“, und große Festtafeln werden stets mit Eingemachtem, Grünzeug und frischem Obst geschmückt.
Foto: Pressebild
Eine der beliebtesten georgischen Speisen – Pchali – wird vom Chefkoch aus Rote Bete, Auberginen und Spinat zubereitet und mit Walnüssen bestreut. Pchali ist für Veganer und Fastende ein Muss. Zur Freude von Naschkatzen steht auf der Speisekarte Tschurtschchela mit Haselnüssen – diese werden an einem Faden aufgezogen und in Traubensaft und Mehl getaucht. Außerdem gibt es Nusskonfekt und Pelamuschi, eine Art Pudding aus Traubensaft.
Foto: Pressebild
Das Restaurant mit Autorenküche ist ein Paradies für Schätzer der Haute Cuisine. Chefkoch Anatoly Komm ist der einzige Russe, der mit seinem Restaurant Warwara im internationalen Guide Michelin vertreten ist. Seine Küche ist für ihre Vorliebe für neue Aromen und kulinarische Techniken bekannt.
Foto: Pressebild
Die Option „Grüne Küche“ ist übrigens jederzeit verfügbar und variiert je nach Jahreszeit. Kein Wunder also, dass das Restaurant besonders bei Veganern und Fastenden beliebt ist. Möhren mit schwarzem Kaviar und Brokkoli-Creme gehören zu den am meisten gefragten Speisen bei Raff House. Steak aus Lattich ist eine weitere grüne Erfindung des Chefs. In Deutschland wurde Komm für seine besten Ideen bei der Zubereitung einfachster Speisen von dem renommierten deutschen Magazin „Der Feinschmecker“ gewürdigt.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
Abonnieren Sie
unseren kostenlosen Newsletter!
Erhalten Sie die besten Geschichten der Woche direkt in Ihren Posteingang!