Unbezwingbare Arktis: Im Kampf um ihren Erhalt

Die Arktis-Ausstellung wird im Rahmen des Festivals „Arctis Days“ in Moskau gezeigt. Es fand vom 18. November bis zum 14. Dezember im Multimedia Art Museum (MAMM) in Moskau statt.

Die Arktis-Ausstellung wird im Rahmen des Festivals „Arctis Days“ in Moskau gezeigt. Es fand vom 18. November bis zum 14. Dezember im Multimedia Art Museum (MAMM) in Moskau statt.

Sergey Dolya / Courtesy of MAMM
Die Arktis, die nördlichste Region der Welt, erstreckt sich über die kontinentalen Ränder Eurasiens und Nordamerikas und fast den gesamten Arktischen Ozean, in dessen Zentrum sich der Nordpol befindet.
Über die Jahrhunderte übte die eisige Stille der Arktis eine magische Anziehungskraft auf Reisende und Forscher aus. Im späten 16.Jahrhundert organisierte der niederländische Seefahrer Willem Barents drei Expiditionen zur Nordostpassage, dem Seeweg zwischen Atlantik und Pazifik.
Mitte des 18. Jahrhunderts entdeckte der Kapitän Vitus Bering, Marineoffizier in russischen Diensten, die Straße zwischen Sibirien und Nordamerika. Das ausgehende 19. und beginnende 20.Jahrhundert war die Ära regelrechter Pilgerreisen: Fridtjof Nansen, Roald Amundsen, Robert Peary, Frederick Cook und verschiedene russische Polarforscher, unter ihnen Eduard Toll und Georgi Sedow, versuchten, den Nordpol zu bezwingen.
Ende des 19. Jahrhunderts gingen die ersten Fotografen mit auf Entdeckungsfahrt zum Nordpol, sie waren davon überzeugt, dass das Aufkommen der Fotografie der Wissenschaft grenzenlose Möglichkeiten eröffnen würde. Forscher hatten von nun an ein zuverlässiges Mittel für die Dokumentation ihrer Daten und das Erstellen von Reiseberichten.
Polarforscher und Polar-Piloten zählten zu den angesehensten und berühmtesten Menschen in Russland und anderen Ländern. Alle kannten ihre Namen. Ende November wurde der 120. Geburtstag des Helden der Sowjetunion und Polarforschers Iwan Papanin (auf dem Bild) gefeiert. Im Jahr 1934 wurde am Kap Tscheljuskin unter seiner Leitung eine Polarstation aufgebaut. Drei Jahre später, im Jahr 1937, übernahm Papanin die Leitung der weltweit ersten Eisdriftstation mit dem Namen Sewernyj Poljus (Nordpol).
Die Piloten Anatoli Liapidewski, Sigismund Lewanewski, Mawriki Slepnjow und andere wurden als erste mit der Auszeichnung Held der Sowjetunion geehrt. Sie hatten die Expedition von Otto Schmidt gerettet.
Über die Polarforscher wurden Filme gedreht und Bücher geschrieben, sie waren die Quelle nationalen Stolzes. Für mehrere Generationen zählten die Filme „Helden der Arktis, „Zwei Kapitäne” und „Taimyr ruft“ zu einem Filmkanon von großer Bedeutung.
Dieses Jahrhundert erlebt ein Wiedererwachen des Interesses an der Arktis, das weniger dem Entdeckungsdrang und Fortschritt, als ökologischen Problemen und dem Wunsch nach Erhalt der einzigartigen natürlichen Ressourcen der Region geschuldet ist. Die Arktis droht infolge des Klimawandels innerhalb der nächsten 100 Jahre zu schmelzen.
2013 wurde die hochmoderne Förderplattform Priraslomnaja in Betrieb genommen. Sie ist die erste Plattform, die Öl vom russischen Arktis-Schelf fördert.
Heutige Polarforscher betrachten die Arktis vor allem als ein einzigartiges Ökosystem. Die Fotos von Sergej Anissimow, Sergej Dolja und Sergej Machalow fangen ihre überwältigende Naturschönheit ein, das grenzenlose Eis und die einzigartige Fauna, deren Erhalt zu den dringlichsten Aufgaben der Menschheit gehört.
Die Arktis-Ausstellung wird im Rahmen des Festivals „Arctis Days“ in Moskau gezeigt. Es fand vom 18. November bis zum 14. Dezember im Multimedia Art Museum (MAMM) in Moskau statt.

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