10 verlorene historische Denkmäler im Kreml

Die im Jahr 1330 gegründete Erlöserkirche im Walde stand zwischen dem Großen Kremlpalast und dem Terem-Palast. Stalin ließ sie in den Jahren 1932-33 zerstören, um dort einen Anbau mit Buffet- und Raucherräumen für Parteitagsdelegierte unterzubringen. Auf dem ehemaligen Gelände dieser Kirche erstreckt sich heute ein fünfgeschossiger Erweiterungsbau des Großen Kremlpalastes.
Der Kleine Nikolaipalast bildet die Ecke des Kremls, wo der Iwanplatz von der Spasskaja uliza gekreuzt wird. Im Zentrum des Palastes befindet sich das Gebäude des Erzpriester-Hauses. Hier kam Zar Alexander II. 1818 zur Welt, hinter diesen Mauern fand 1826 die berühmte Unterhaltung zwischen Nikolaus I. und Alexander Puschkin statt, den man aus seinem Exil direkt an diesen Ort gebracht hatte. Der Palast wurde 1929 zerstört.
Die Kirche der Heiligen Konstantin und Helena im unteren Bereich des Kremlgartens wurde 1692 auf Geheiß der Zarin Natalja Naryschkina, der Mutter Peter des Großen, erbaut. 1928 zerstörte man sie unter dem Vorwand, dort einen Sportplatz für Soldaten der Roten Armee schaffen zu wollen. Auf dem Gelände befinden sich heute Regierungsgebäude und ein Hubschrauberlandeplatz.
In den Jahren 1730-31 wurde die Mariä-Verkündigungskirche an die Rückseite des Mariä-Verkündigungsturms angebaut, der dem Kreml als Glockenturm diente. Sie wurde 1932-33 zerstört und nicht wieder rekonstruiert.
Der historische Wehrerker des Geheimgangturms schützte die Tore des Kremls, das Trinkwasser und die unterirdische Passage. Auf einer Plattform in seinem Inneren waren Kanonen platziert, die jeden Tag zur Mittagszeit einen Schuss abgaben. An öffentlichen Feiertagen gab es dort Feuerwerke. Er wurde 1930 zerstört.
Ein Denkmal für Zar Alexander II., enthüllt im Jahr 1898, stand im unteren Bereich des Kremlgartens. Die Skulptur im Schatten eines Walmdaches war umgeben von einer überdachten Galerie mit Mosaik-Porträts der früheren Herrscher des russischen Reiches. Die Skulptur wurde 1918 durch Beschluss des Rates der Volkskommissare entfernt. Das Gelände wurde nicht rekonstruiert.
Ein von Wasnezow entworfenes Denkmal wurde 1908 auf dem Gelände der Ermordung des Großfürsten Sergei Alexandrowitsch Romanow durch den Sozialrevolutionär Iwan Kaliajew in Jahr 1905 nahe des Nikolski-Tors aufgestellt. Es wurde am 1. Mai 1918 auf Befehl Lenins zerstört, der dessen Beseitigung persönlich beiwohnte. Das Denkmal wurde 1998 im Moskauer Nowospasski-Kloster wiedererrichtet.
Die beiden Kapellen am Spasski-Tor wurden 1866 im „Russischen Stil“ erbaut. Beide gehören zur Basilius-Kathedrale. Die linke beherbergt das heilige Bild von Unserer Dame von Smolensk als Erinnerung an die russische Rückeroberung der Stadt im 16. Jahrhundert. Die rechte Kapelle ist bekannt für das heilige Bild des Christ-Erlösers, eine exakte Nachbildung der Tor-Ikone am Spasski-Turm. Sie wurden im Jahr 1929 zerstört.
Links vom Nikolausturm stand die Kapelle des Sankt Nikolaus des Wundertäters, rechts von ihm die Alexander-Newski-Kapelle. Sie wurden 1821 zum Gedenken an den Napoleonischen Krieg 1812-1814, von Borodino bis zu Eroberung von Paris, errichtet. Sie wurden 1929 zusammen mit den Kapellen am Spasski-Turm zerstört.
In der Kapelle am Fuß des Borowizki-Turms befand sich die “erste Kirche in Moskau”, die Kirche der Geburt von Johannes dem Täufer im Walde. Deren Innenraum wurde 1847 nach dem Abriss des alten Gebäudes, in dem die Kapelle untergebracht war, an einen anderen Standort verlegt. Auf ihrem Turm mit neun Glocken erhob sich ein Kreuz. Sie wurde Mitte der 1920er Jahre zerstört.

Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland

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