Jewgeni Chaldei: Der Unbekannte hinter legendären Kriegsbildern

Charakterstark und bescheiden zugleich verbrachte der kleine und stämmige Mann seinen Lebensabend in einem Ein-Zimmer-Apartment im Nordwesten Moskaus / Ohne Titel (Artilleristen). Sewastopol, 1944.

Charakterstark und bescheiden zugleich verbrachte der kleine und stämmige Mann seinen Lebensabend in einem Ein-Zimmer-Apartment im Nordwesten Moskaus / Ohne Titel (Artilleristen). Sewastopol, 1944.

© ROSPHOTO
In Sankt Petersburg werden Arbeiten des Kriegsberichterstatters ausgestellt.
Sein Name ist sicher nicht allen ein Begriff. Doch der Fotograf Jewgeni Chaldei war einer der größten Kriegsberichterstatter seiner Zeit. / Freude in Bulgarien. Der Partisane Kocha Karajew, 1944.
Er verewigte den Siegeszug der Roten Armee gegen die Nazis quer durch Osteuropa bis nach Berlin. Mag er persönlich auch wenig bekannt gewesen sein, seine Bilder erlangten Weltruhm. / Anna Batjanowa regelt den Verkehr. Deutschland, Kustrin, 1945.
Das Staatliche Museums- und Ausstellungscenter ROSPHOTO in Sankt Petersburg stellt Chaldeis Aufnahmen in einer Ausstellung zusammen: „Jewgeni Chaldei. Die Flagge des Sieges“ ist bis 25. Juni geöffnet. / Krieg. Wozu ist er gut? Berlin, Mai 1945.
Chaldeis Fotos – die eindringlichen Aufnahmen der Nazi-Spitzen auf der Anklagebank während der Nürnberger Prozesse etwa – zählen zu den größten Bildern des Zweiten Weltkrieges. / Herman Wilhelm Goering trifft seinen Anwalt. Nürnberg, 1945.
Die Rechte an seinen Aufnahmen gehörten Chaldei nicht. Häufig wurden sie ohne Gage veröffentlicht. Daher erlangte er nie den Ruhm seiner Kollegen, wie die US-amerikanischen Fotografen Margaret Bourke-White und Robert Capa. Sie schenkten ihm während der Nürnberger Prozesse eine Speed Graphic-Kamera. / Budapest, 1945.
Inzwischen sind die Originalkopien seiner Arbeiten tausende Euro wert. / Berlin, Mai 1945.
Im November 2014 wurde seine Leica III von 1937 – damit machte Chaldei das berühmte Reichstagsfoto – von Bonhams in Hong Kong für 220 000 US-Dollar verkauft. / Nach Murmansk. Die Subarktis, 1941.
Jewgeni Chaldei hat ganz Sowjetunion und weite Teile Europas bereist. Er hielt den Krieg in vielen Städten und unterschiedlichsten Regionen in Bildern fest. / Aus dem „Polare Luftfahrt“-Projekt. Die Subarktis, 1941.
Kurz vor seinem Lebensende kam das Interesse an seiner Arbeit wieder auf. In 1995 wurde er auf dem Internationalen Fotojournalismus-Festival in Perpignan mit dem Orden der Künste und der Literatur – Frankreichs höchster Kulturpreis – ausgezeichnet. / Siegesflagge auf dem Brandenburger Tor. Berlin, 1945.
Zudem brachte ein französischer TV-Sender eine Doku über Chaldeis Lebenswerk. / Unterschriften auf einer Mauer im Reichstag. Berlin, 1945.
Bis zu seinem Tode arbeitete er unermüdlich weiter. Die Aufnahmen machte er weiterhin mit seiner Technik aus der Kriegszeit. Für die Filmentwicklung nutzte er eine Dunkelkammer in seiner kleinen Wohnung. / Auf der Siegesparade. Georgi Schukow inspiziert die Truppen, 1945.

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