Iwan Kupala: Heidnischer Kult feiert Comeback

In der Nacht des Iwan Kupala schlaffen, war für die Bauern tabu. Schließlich waren in dieser Nacht alle bösen Geister hellauf: Hexen, Werwölfe, Meerjungfrauen, Waldgeister…

In der Nacht des Iwan Kupala schlaffen, war für die Bauern tabu. Schließlich waren in dieser Nacht alle bösen Geister hellauf: Hexen, Werwölfe, Meerjungfrauen, Waldgeister…

Ekaterina Mamontova
Bilder einer großen paganen Feier in der Nähe von Kaluga.
In der Nacht des Iwan Kupala begrüßten die Ostslawen traditionell die Sommersonnenwende. Heute lebt der pagane Brauch wieder auf: Manche feiern das Fest Ende Juni, wenn die Nächte am kürzesten sind. Andere leben die Tradition nach dem Julianischen Kalender – und begehen den Sommeranfang in der Nacht vom sechsten auf siebten Juli. Übrigens: Die Russisch-Orthodoxe Kirche verbietet den Christen die Teilnahme an heidnischen Ritualen.
In dieser Nacht werde das Wasser kraft der Natur zu einem Freund des Feuers, glaubte man.
Im Mittelpunkt steht das reinigende Lagerfeuer. Wer es schafft, über das größte Feuer zu springen, dem lacht das ganze Jahr über das Glück entgegen.
In einigen ostslawischen Gegenden war es üblich, das Vieh durch das Lagerfeuer hindurchzuführen. So werde es vor Krankheiten geschützt, dachte man. Mütter verbrannten die Kleidung ihrer kranken Kinder in den Feuern, um die Leiden zu vertreiben.
Nach dem alten slawischen Glauben vereinen sich zur Sommersonnenwende das Feuer und das Wasser zu einem Element. Gefeiert wird dies in Russland, Weißrussland, Polen, Litauen, Lettland und der Ukraine.
Außerdem wollte niemand den besonderen Augenblick verpassen: Wenn der Farn aufblüht. Der Legende nach zeigt diese Pflanze auf, wo in der Erde Schätze begraben sind.
Vor der Russischen Revolution war Iwan Kupala ein sehr wichtiges Fest: An Riten teilzunehmen, war für das gesellschaftliche Leben der Russen damals einfach unverzichtbar.

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