Jedes Jahr verenden in den russischen Städten Hunderttausende Straßenhunde. Einige von ihnen wurden von unverantwortlichen Haltern ausgesetzt, andere kamen bereits auf der Straße zur Welt. Nur ein kleiner Teil von ihnen landet irgendwann in einem Tierheim, wo das Leben aber unter Umständen nicht weniger beschwerlich ist.
Angesichts der bescheidenen Unterstützung durch die Kommunen sind es vor allem Freiwillige, die sich dafür engagieren, Straßenhunden ein besseres Leben zu ermöglichen und ein neues Zuhause für sie zu suchen. Das Koschuchowski-Tierheim im Osten von Moskau ist die größte Anlaufstelle dieser Art in der Hauptstadt. Hier sind an die 2.500 Hunde untergebracht.
Am 21. Juni veranstaltete die Organisation eine Tiermesse in dem Moskauer Bezirk Nowokossino (Ost-Moskau). Vorgestellt wurden Hunde, die durch therapeutisches Training ihre strapaziösen Erfahrungen verarbeiten konnten und nun bereit sind für ein Leben mit neuen Besitzern. Eine Adoption der Tiere kostete die Besucher nichts. Einzige Bedingung war, dass sie sich bereit zeigten, Verantwortung zu übernehmen und für ihre neuen Schützlinge zu sorgen. Es gibt allerdings nicht sehr viele Menschen in Russland, die einen Hund aus dem Tierheim aufnehmen wollen. Die meisten kaufen sich lieber einen reinrassigen Welpen.
Die freiwilligen Helfer hoffen, mit einer solchen Veranstaltungen die Öffentlichkeit für die Probleme der Straßenhunde zu sensibilisieren. Eine Mitstreiterin versichert: "Wenn man gesehen hat, wie viele Lebewesen auf unsere Hilfe angewiesen sind, kann man unmöglich zum Züchter gehen und sich einen teuren Rassehund kaufen".
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