Vor dem russischen Winter haben viele Respekt und glauben, dass die Temperaturen so niedrig sind, dass man sie nur mithilfe von Wodka oder einem Bärenfell übersteht. Dem ist allerdings nicht so – die mörderische Kälte wird durch die Schönheit der Landschaft kompensiert, und Wintersport heizt den Körper nach wenigen Minuten wieder auf.
1. Reise zum Kältepol
Foto: Lori/Legion Media
In einigen Gebieten Russlands sind minus 40° C im Winter Normalität. Und in einer dieser Ecken befindet sich auch der „Kältepol" – ein idealer Ort für Extremurlauber, die ihre physischen Grenzen ausloten wollen. Die tiefste Temperatur, die hier jemals gemessen wurde, betrug minus 77° C, während das Thermometer im Sommer auch gern schon mal auf 30° C klettert. Im Winter kann selbst der Atem gefrieren, die Jakuten nennen das „Sternflüstern" – wenn die Atemluft leise knistert und schillert.
2. Extremabenteuer in den Bergen des Urals
Foto: Sergej Makurin
Der Ural bildet die Grenze zwischen Europa und Asien und verfügt über jede Menge Naturschutzgebiete und Abfahrtspisten. Hier erzählt man sich Geschichten über UFOs und bizarre Naturphänomene. Kurz, der Winter im Uralgebirge ist etwas für all jene, die Extreme in körperlicher und auch in geistiger Hinsicht suchen. Sie können Hütten und Stahlwerke besuchen oder eine der längsten Höhlen der Welt. Die touristische Infrastruktur gehört zu den besten des Landes.
3. Mit der Troika über den Goldenen Ring
Foto: Lori/Legion Media
Die Route um Moskau herum, die aus einem Dutzend altrussischer Städte besteht, von denen zwei auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes stehen, ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Aber im Winter lohnt sich ein Abstecher dorthin besonders – aus zwei Gründen: Erstens befindet sich in Kostroma und in Uglitsch, die Bestandteil dieser Route sind, eine Residenz von Väterchen Frost und seiner Enkelin Snegurotschka. Zweitens bieten die Städte des „Goldenen Rings" eine reichhaltige Auswahl an Wintervergnügungen: Wie wäre es mit einer Fahrt in der Troika, einem dreispännigen Pferdeschlitten, dick in Felle gepackt durch verschneite Wälder?
4. Eismarathon auf dem Baikalsee
Foto: Lori/Legion Media
Der tiefste und sauberste See auf unserem Planeten ist der Baikalsee im Herzen Sibiriens. Bereits seit zehn Jahren findet hier im Winter ein internationaler Marathon statt, dessen Teilnehmer die mehr als 42 Kilometer lange Strecke von einem zum anderen Ufer auf dem Eis zurücklegen. Das Wasser des Sees ist dermaßen klar, dass man noch in drei Meter Tiefe gefrorene Wasserpflanzen und Luftbläschen erkennen kann. Viele Fotografen kommen extra im Winter hierher, um die Formationen im Eis abzulichten.
5. Heliskiing und Freeriden auf Kamtschatka
Foto: Getty Images/Fotobank
Das Relief der Halbinsel Kamtschatka ist so vielfältig, dass professionelle Snowboarder es selbst binnen zwanzig Jahren nicht schaffen würden, alle Hänge abzufahren. Im Winter beginnt die Hochsaison. Sportliche Highlights der Halbinsel sind Heliskiing und Freeriden, die es ermöglichen, durch unberührte Schneelandschaften abzufahren. Und zwarvon Bergen der besonderen Art – von Vulkanen. Wer nicht so gerne auf den „Brettern" unterwegs ist, kann auch im Winter an Trekkingtouren zu einem der Vulkane oder zu Geysiren teilnehmen.
6. Eisangeln und Ausflüge mit dem Schneemobil
Belucha, der höchste Berg Sibiriens befindet sich im Altai. Foto: Lori/Legion Media
Der Altai ist eine Gebirgskette im Süden Sibiriens an der Grenze zu Kasachstan. Hier kann man Touren zu Pferd, auf Skiern und mit dem Schneemobil unternehmen, Eisangeln auf dem Telezker See, schwitzen in einer Banja – der russischen Sauna – und auf Abfahrtsskiern oder dem Snowboard die präparierten Skigebiete nutzen. Außerdem ist der Winter die einzige Jahreszeit, in der die höchste Eishöhle der Welt zu besichtigen ist. Wem das nicht reicht, dem empfiehlt sich ein Bad im Blauen See bei minus 30° C.
1. Immer den Ausweis dabei haben. Üblicherweise muss man ihn beim Betreten eines Geschäftszentrums oder beim Umtausch eines Artikels in einem Kaufhaus vorlegen. Russen tragen ihren Pass immer bei sich. Sie sollten das ebenfalls tun oder zumindest eine Kopie zur Hand haben.
2. Telefonieren ist teuer. Einige Ausländer sind überrascht über die hohen Roaminggebühren bei Telefonverbindungen zwischen russischen Städten. Überprüfen Sie Ihren Tarif und wählen Sie eventuell einen speziellen, um die Telefonkosten auf Ihrer Reise zu minimieren.
3. Lassen Sie sich registrieren. Ausländer müssen ihre Visa innerhalb von sieben Werktagen nach der Einreise in Russland bei der Polizei oder der Post registrieren lassen. Andernfalls riskieren sie Geldbußen oder eine Ausweisung. Hotels übernehmen die Registrierung meist für ihren Gast.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
Abonnieren Sie
unseren kostenlosen Newsletter!
Erhalten Sie die besten Geschichten der Woche direkt in Ihren Posteingang!