Der Rote Platz in Moskau. Foto: Shutterstock / Legion Media
Heute präsentieren wir Ihnen den zweiten Teil unserer exklusiven Erkundungstour durch Moskau auf Schusters Rappen, die Sie noch in keinem Reiseführer finden. Flanieren Sie durch die Fußgängerzonen, vorbei an sorgfältig restaurierten Fassaden und luxuriösen Shoppingtempeln.
Im ersten Teil unserer Serie haben wir Ihnen die Route N1 entlang der Moskwa von der Christ-Erlöser-Kathedrale bis zum Gorkipark vorgestellt. Im zweiten Teil führen wir Sie über Promenaden und Plätze, die rund um den Kreml und das Bolschoi-Theater entstanden sind.
Route N2: Metrostation Ochotny Rjad (Охотный ряд) bis Metrostation Teatralnaja (Театральная)
- Gehzeit ohne Pausen: ca. 50 Minuten
- Routenstrecke: 3,2 Kilometer
Ochotny Rjad und Manegenplatz
Foto: Lori / Legion Media
Die Route beginnt bei der Metrostation Ochotny Rjad. Dort richten Sie sich nach den Schildern mit der Aufschrift „Манежная площадь“(zu Deutsch: „Manegenplatz“). Die Fußgängerunterführung endet direkt zu Füßen des Denkmals für Georgi Schukow, des Generalstabschefs der Roten Armee, der im Zweiten Weltkrieg einen erheblichen Beitrag zum Sieg über Nazideutschland geleistet hat. Direkt am Manegenplatz steht das neue Hotel Moskwa, das für sein Springbrunnenensemble des georgischen Bildhauers Surab Zereteli berühmt ist. Im Untergrund lädt das einzige unterirdische Einkaufszentrum der Stadt, Ochotny Rjad, zum Shoppen ein.
Roter Platz und Basiliuskathedrale
Foto: Jelena Larionowa für RBTH
Um von dem Manegenplatz auf den Roten Platz zu gelangen, schreiten Sie einfach durch das Auferstehungstor, auf Russisch heißt es Voskresenskie Vorota. Das Tor stammt aus dem 16. Jahrhundert, als der Kreml aus Ziegelsteinen errichtet wurde. Vor 500 Jahren war das Tor die Zufahrt zur Stadt Moskau, die damals nur etwa ein Tausendstel ihrer heutigen Fläche einnahm. Am anderen Ende des Roten Platzes finden Sie eines der bekanntesten orthodoxen Gotteshäuser der Welt und die von Touristen am meisten fotografierte Sehenswürdigkeit Russlands: die Basiliuskathedrale.
Kaufhaus GUM
Foto: Jelena Larionowa für RBTH
Wenn auch Sie Ihr Foto gemacht haben und Ihnen nach so viel Mittelalter wieder der Sinn nach etwas Modernem steht, ist es höchste Zeit, dem Kaufhaus GUM (russische Abkürzung für Главный Универсальный Магазин, zu Deutsch: „Hauptwarenhaus“) einen Besuch abzustatten. Das GUM bekam seinen Namen zu Sowjetzeiten. Dort gab es alles – von exquisiter Wurst aus Wildbret bis zu feinsten Damenstrümpfen –, während im Rest des Landes Mangel herrschte und sich trotz leerer Regale lange Schlangen bildeten. Schwelgen Sie im Luxus, während Sie das GUM durchqueren und auf der Nikolskaja-Straße wieder verlassen.
Die Nikolskaja-Straße
Foto: Jelena Larionowa für RBTH
Zur Fußgängerzone wurde diese Straße erst im Jahr 2013. Die Stadtväter haben hier eine gemütliche Fußgängerpromenade nach europäischem Vorbild anlegen lassen, mit Laternen und Bänken. Die restaurierten Fassaden aus dem 17. bis 19. Jahrhundert werden Sie begeistern. Und einige der Clubs sicher auch.
Die Tretjakowski-Passage
Foto: Jelena Larionowa für RBTH
Am Ende der Nikolskaja-Straße erwartet Sie die Tretjakowski-Passage. Sie ist gut zu erkennen an dem expressiven Gewölbebogen, der so hoch ist wie ein dreistöckiges Haus. Die Passage ist in den 1870er-Jahren entstanden und den Brüdern Tretjakow zu verdanken, die große Kunstliebhaber waren. Es ist die einzige Straße in Moskau, die ausschließlich aus Privatgeldern finanziert wurde. Vielleicht ist sie deshalb so gut erhalten.
Detski Mir – Kinderkaufhaus „Welt des Kindes“
Foto: Jelena Larionowa für RBTH
Nach dem Torbogen der Tretjakowski-Passage gelangen Sie auf die belebte Theaterpassage, die Sie direkt in ein anderes berühmtes Moskauer Kaufhaus führt: Im Detski Mir werden Kinderträume wahr. Das einst größte Kinderkaufhaus der UdSSR wurde im stalinistischen Stil errichtet und jedes Kind in der Sowjetunion träumte davon, einmal dieses sowjetische Disneyland zu besuchen. 2015 wurde es nach langjährigen Rekonstruktionsarbeiten wiedereröffnet. Im obersten Stockwerk gibt es eine Aussichtsplattform. Von dort aus hat man einen herrlichen – und kostenlosen – Blick auf das historische Stadtzentrum von Moskau.
Die Rozhdestvenka und Kuznetski Most
Foto: Jelena Larionowa für RBTH
Wenn man vom Detski Mir aus in Richtung Metrostation Kuznetski Most geht, kommt man zu einer weiteren Fußgängerpromenade: die Rozhdestvenka. Sie kreuzt die Straße Kuznetski Most, die auch für Fußgänger vorgesehen ist. Es ist eine der ältesten Straßen Moskaus, die nach der Brücke benannt wurde, die hier vor 400 Jahren das Flüsschen Neglinnaja überquerte. Heute verläuft der Fluss nur noch unterirdisch in Richtung Bolschoi-Theater.
Das ZUM und das Bolschoi-Theater
Foto: Jelena Larionowa für RBTH
Neben dem GUM gibt es in Moskau ein weiteres Kaufhaus, und zwar eines der luxuriösesten des ganzen Landes: das ZUM (Центральный Универсальный магазин, zu Deutsch: „Zentrales Kaufhaus“), das ebenfalls aus der Sowjetzeit stammt. Sie erreichen es über die Straße Kuznetski Most.
Unmittelbar dahinter führt die Petrowskaja-Straße, kurz Petrowka genannt, zum Bolschoi-Theater. Um das berühmte Säulenportal mit der Apollo-Statue und der Quadriga vollständig sehen zu können, sollten Sie sich auf eine der Bänke am Springbrunnen auf dem Theaterplatz zurückziehen. Wenn Sie noch versuchen wollen, Karten für eine Aufführung des weltberühmten russischen Balletts zu bekommen, sollten Sie wissen, dass die Kassen des Bolschoi-Theaters um 20 Uhr schließen.
Am Ende des Spaziergangs
Foto: Jelena Larionowa für RBTH
Vom Theaterplatz aus gelangen Sie zur Metrostation Teatralnaja, die ganz in der Nähe gelegen ist. Sollten Sie aber noch nicht genug haben und noch etwas weiter laufen wollen, haben wir noch einen Tipp für Sie: Gehen Sie einfach zurück zum Kuznetski Most und setzen Sie den Spaziergang über diese Straße fort. Sie führt zur Kamergerski-Gasse, die von allerhand Sommerveranden gesäumt ist und auf der etliche Straßenmusikanten ihr Können zeigen. Die Gasse mündet auf die berühmte Twerskaja-Straße, an deren Anfang der Westzugang zur Metrostation Ochotny Rjad liegt. So sind wir zurück an unserem Ausgangspunkt gelangt. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn alle Moskauer Straßen sind historisch in Ringform rund um den Kreml angelegt worden.
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