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Das am Fuße des Berges Aj-Petri gelegene Schloss Woronzow ist dafür bekannt, eine architektonische Metamorphose durchlaufen zu haben: Im englischen, neu-gotischen Architekturstil erbaut, weist der Prachtbau sowohl maurische als auch arabische Elemente auf. Hier lebten seit seiner Erbauung im Jahre 1848 bis zur Oktoberrevolution von 1917 drei Generationen der Adelsfamilie Woronzow.
Das Innendekor des Schlosses ist prächtig, weshalb hier im Rahmen der Konferenz von Jalta 1945 Winston Churchill seinen Aufenthalt genoss.
Dieses Schloss sollte man unbedingt in den milden Monaten Mai oder Juni besuchen, da sich diese Zeit des Jahres besonders dazu eignet, um durch den im italienischen Renaissance-Stil ausgelegten Park zu flanieren oder in den Duft der blühenden Rosenbäume einzutauchen.
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Pjotr Nikolaewitsch Romanow, der Onkel des letzten russischen Zaren Nikolaj II., war einst von der Architektur des Nahen Ostens und des Maghreb derart fasziniert, dass er nach der Rückkehr von einer seiner Reisen anordnete, ein Schloss nach eigenem Entwurf zu erbauen. Die Architekturperle Djulber ist heute ein Kur- und Erholungszentrum in Jalta.
Die architektonische Vision, die an Prachtbauten der Märchen aus „Tausendundeiner Nacht“ erinnert, ist für Touristen leicht zugänglich: Von der Küste Jaltas aus ist das Hotel mit einem regelmäßig fahrenden Bus erreichbar. Wer das Innere des Schlosses besichtigen möchte, der kann eine Führung buchen.
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Dieser Prachtbau, der an ein Schloss aus dem Märchen „Aschenputtel“ erinnert, ist ein wahrer Schmelztiegel der Epochen und Architekturstile. Dies liegt daran, dass an der Errichtung des Schlosses Baumeister verschiedener Zeiten und Nationalitäten beteiligt waren, jedoch niemals das Glück hatten, ihre eigenen Projekte zu verwirklichen.
Das Schloss wurde oftmals an den persönlichen Vorstellungen zahlreicher Staatsoberhäupter angepasst. So hatte Zar Alexander III. vor, aus dem Märchenbauwerk ein Jagdschloss zu machen, wohingegen später das einstige sowjetische Staatsoberhaupt Josef Stalin das architektonische Denkmal als Staats-Datscha verwendete.
Das geschichtsträchtige Bauwerk befindet sich nur fünf Kilometer vom Kurort Jalta entfernt, genauer an der Haltestelle „Werchnjaja Massandra“, die mit einem Marschrutka-Taxi oder mit dem Trolleybus erreichbar ist.
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Obyknowennoe tschudo (zu Deutsch „Einfaches Wunder“) ist eine allgemeinbildende Schule in der Stadt Joschkar-Ola, am Wolga-Nebenfluss Kleine Kokschaga. Das Schulgebäude hat sich dank der Bemühungen des russischen Geschäftsmanns Sergej Mamaew in ein Märchenschloss verwandelt. Genauer gesagt, wollte Sergej den Traum seiner Frau verwirklichen, denn diese träumte davon, in einer Schule als Lehrerin zu arbeiten, welche die Kinder gerne jeden Tag besuchen. Wie es scheint, war Mamaew mit seiner Magie erfolgreich.
Das Schloss wurde zwischen 1998 und 2000 erbaut. Es bietet seinen jungen Prinzen und Prinzessinnen ein Schwimmbecken, ein Fitnessstudio und sogar eine Reitsportanlage – alles in den edelsten Traditionen des Rittertums.
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Dieses architektonische Wunderwerk liegt etwa 50 Kilometer von der Stadt Rjasan entfernt und wurde von dem russischen Architekten Fjodor Schechtel entworfen. Das märchenhafte Bauwerk machte den jungen Baumeister in den 1910er-Jahren berühmt und brachte gleichzeitig den russischen Grafen von Derwis an den Rand des finanziellen Ruins.
Die Derwis-Villa, oder auch Krizkij samok (zu Deutsch „Kirizy-Schloss“) genannt, ist heute ein Kur- und Erholungszentrum für Kinder, die an Knochen-Tuberkulose leiden. Seit Kurzem ist der Zugang zum Schloss verboten, weswegen man darauf eingestellt sein sollte, dass man die fabelhaften Schlosstürme nur aus der Ferne bewundern kann.
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Die Schlossanlage Garibaldi im neugotischen Stil erhebt sich am Ufer des Schiguljowskoje More (Schiguli-Meer) am Ufer des Flusses Wolga in einem Dorf namens Chrjaschjowka in der Oblast Samara. Es ist eine erst 2006 erbaute, aber bereits beliebte touristische Destination, in dessen königlichen Gemächern es ab 2018 möglich sein soll, zu übernachten. Während derzeit dem Inneren des (Hotel-)Schlosses noch der letzte Anstrich verpasst wird, sollte man es hier sich auf keinen Fall entgehen lassen, ein Fotoshooting im mittelalterlichen Stil zu machen.
Wer das Märchenhafte mit dem Sportlichen verbinden will, der kann in der örtlichen Windsurf-Schule Sila wetra („Windkraft“) das Surfen lernen. Die Station „Pjany mys“ („Betrunkene Spitze“) verfügt über das nötige Equipment.
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Dieses industrielle Schloss im neugotischen Stil, das sich im Flusstal der Jausa in Moskau befindet, erzählt eine Geschichte, die eher weniger an ein Märchen erinnert. Denn das Bauwerk wurde in den 1930er-Jahren als Fabrik zur Produktion von Glühbirnen genutzt.
Heute findet man in den Räumlichkeiten der Schlossfabrik Büros im Loft-Stil, Kaffeehäuser, Fotostudios und kleine Werkstätten. Eine kleine Besonderheit: Die Gänge im Schloss lassen sich gut mit dem Fahrrad erkunden.
Das schlichte Bauprojekt ist nichtsdestoweniger ein echter Hingucker. Es besitzt zwar keine hohen Türme oder dekorativen Rosenfenster – die übrigens zu Baubeginn vom Architekten Georgij Ewlanow angedacht waren –, hebt sich jedoch von den restlichen neugotischen Sehenswürdigkeiten Moskaus deutlich ab.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
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