Auf keinen Fall. Die Flughäfen sind in Russland wahrscheinlich die freundlichsten Orte für Menschen mit Einschränkungen. Es gibt dort sogar spezielle Warteräume für Rollstuhlfahrer.
Wenn man am Flughafen eincheckt, sollte man, bevor man ins Flugzeug steigt, den Angestellten von den eigenen Bedürfnissen erzählen. Sie werden alles am Abflug- und Ankunftsort organisieren, so dass, wenn man in Russland landet, jemand auf einen wartet und zum Reisegepäck bringt.
Alle Flughäfen in Moskau und Sankt Petersburg haben besondere Dienstleistungen, die den Passagieren in allen Reisephasen helfen. Beim Rückflug kann man diese speziellen Dienste im Voraus telefonisch oder über einen Antrag auf der Webseite bei folgenden Flughäfen anfordern: Scheremetjewo, Domodedowo, Wnukowo und Schukowskij in Moskau sowie Pulkowo in Sankt Petersburg.
Der einfachste Weg aus Wnukowo, Domodedowo und Scheremetjewo nach Moskau zu gelangen, ist der Aeroexpress, ein Zug, der vom Flughafen abfährt und, abhängig vom Flughafen, in 30 bis 45 Minuten in der Innenstadt ankommt. Man kann einen persönlichen Assistenten auf der Website anfordern. „Alle Züge sind mit speziellen Waggons ausgestattet, die für behinderte Passagiere in Rollstühlen geeignet sind“, heißt es auf der Website.
Der Schukowskij-Flughafen Airport hat noch keinen Aeroexpress, also ist der beste Weg in die Stadt zu kommen, sich ein Taxi zu bestellen. Die Mitarbeiter des Flughafens werden dabei helfen, zur Taxihaltestelle zu gelangen. Jedoch gibt es im Moment nicht viele Flüge zum Schukowskij-Flughafen, deshalb ist es eher unwahrscheinlich, dass man diese Informationen braucht.
Alle Busse, die zwischen dem Flughafen Pulkowo in Sankt Petersburg und der Stadt verkehren, sind mit speziellen Rampen ausgestattet, die Rollstuhlfahrern das Ein- und Aussteigen erleichtern.
Die Metro in Moskau wird oft als unterirdisches Museum bezeichnet und ist ein behindertenfreundlicher Ort. Neue Stationen, die hauptsächlich am Stadtrand liegen, sind mit speziellen Aufzügen ausgestattet. In der Stadtmitte jedoch, wo die meisten Stationen in den 1930er bis 1950er Jahren gebaut wurden, kann es schwierig sein, sich im Rollstuhl oder auf Krücken zu bewegen.
Es gibt allerdings einen Service, der nicht sehr bekannt ist und helfen kann, in die U-Bahn zu kommen, zu erklären, wie man die Tickets kauft, die Reise am besten plant und so weiter. Wer Russisch spricht, kann diesen Service auf der Website oder per App buchen. Wer nur die englische Sprache beherrscht, bucht am besten telefonisch unter der Nummer +7 495 622-73-41 oder +7 800 250-73-41.
Alle Stationen der Sankt Petersburger U-Bahn sind mit speziellen Einrichtungen ausgestattet, die es Menschen in Rollstühlen erlauben, sicher die Rolltreppen zu benutzen und Treppen hoch und runter zu fahren. Es gibt auch einen speziellen Begleitservice, der kostenlos unter +7 800 350-11-55 telefonisch gebucht werden kann. Weitere Informationen und Fotos zu den Geräten findet man auf der Website der Sankt Petersburger U-Bahn.
Nicht alle öffentlichen Verkehrsmittel sind für Menschen mit Behinderungen geeignet. Es gibt zwar jetzt viele neue Stadtbusse mit Rampen, jedoch immer noch nicht überall. Im Stadtzentrum sind die beliebtesten Transportmittel Trolleybusse und Straßenbahnen, die oft keine Rampen haben. In diesem Fall sollte der Fahrer eigentlich Personen mit Behinderungen unterstützen, dennoch gibt es dafür keine Garantie.
Sicher! Die meisten Dienstleistungen bieten eine Tür-zu-Tür-Begleitung an, Hilfe beim Treppensteigen, auch in Häusern ohne Aufzüge. Allerdings können einige Taxiunternehmen um eine zusätzliche Bezahlung für diese Dienste bitten. Es ist ferner immer besser, solche Taxis im Voraus zu bestellen, idealerweise mehrere Stunden vor Reiseantritt.
In Moskau gibt es einen russischen Sozialtaxi-Service. Diesem kann man unter zakaz.ssp@mosgortrans.ruper Mail oder unter +7 495 951-77-68 telefonisch erreichen. Dieser Dienst ist sogar für eine Gruppe von Menschen mit eingeschränkter Mobilität verfügbar.
Es gibt auch den Invataxis-Service, der einen Rollstuhl kostenlos zur Verfügung stellt. Sie können ihn online oder auf Englisch telefonisch unter +7 495 580-60-64 beziehungsweise +7 495 504-39-90 buchen. Invataxis organisiert auch Führungen für Behinderte auf Englisch, sowohl für Gruppen als auch für Einzelpersonen. Der Preis hängt von den Umständen ab, der Flughafentransfers kostet 4 000 Rubel, umgerechnet etwa 56 Euro.
In Sankt Petersburg gibt es ebenfalls mehrere Taxi-Dienste für Rollstuhlfahrer und Gruppen mit Behinderungen. Übrigens gibt es Invataxis auch in Sankt Petersburg.
Der Taxi-Service Taxovichkof hat eine Website in englischer Sprache, von der aus man bequem online oder telefonisch unter +7 812 330-00-02 buchen kann und es eine Reihe von Dienstleistungen gibt, die Fahrer bieten. Die Preise beginnen bei 1 200 Rubel, umgerechnet etwa 17 Euro.
Es gibt ein anderes Taxi-Unternehmen, das russischsprachige Glavtaxi, das man online, per App oder telefonisch unter +7 812 338-82-12 buchen kann. Dort kann man auch nach einem Fahrer fragen, der Englisch spricht. Die Preise beginnen ab 1 300 Rubel, umgerechnet etwa 18 Euro.
In beiden Städten gibt es viele Fußgängerzonen. Es gibt eine Website mit einer Karte von Moskaus barrierefreien Straßen, Restaurants, kulturellen Sehenswürdigkeiten, öffentlichen Toiletten und vielem mehr. Leider gibt es sie bisher nur auf Russisch, aber jeder Passant wird in der Regel gerne bei der Wegfindung helfen, wenn man einen Stadtplan bei sich hat.
Sankt Petersburg bietet auf einer Webseite spezielle Führungen für Touristen mit Mobilitätseinschränkungen an. Insgesamt lässt sich sagen, dass der gesamte Newski-Prospekt eine rollstuhlfreundliche Zone ist.
Die wichtigen Museen sind mit allem ausgestattet, was ein Rollstuhlfahrer benötigt, um sich leicht zurechtzufinden.
In Moskau können Sie die Tretjakow-Galerie besuchen, und zwar sowohl das alte Gebäude an der Lawruschinskij-Gasse als auch das neue Gebäude, das die Kunst des 20. Jahrhunderts am Krimskij-Val beherbergt.
Das Moskauer Museum, das Jüdische Museum und Toleranzzentrum, das Planetarium, das Bulgakow-Museum und andere kulturelle Einrichtungen sind für Rollstuhlfahrer gut ausgestattet.
Das Eremitage-Museum in Sankt Petersburg, das Russische Staatsmuseum und das Fabergé-Museum besitzen ebenfalls Rampen und Aufzüge, die Rollstuhlfahrer nutzen können.
Tausende von behinderten Touristen kommen jedes Jahr nach Moskau und Sankt Petersburg, die Städte richten sich also mehr und mehr danach aus. Die meisten kulturellen und touristischen Einrichtungen versuchen, die notwendige Ausrüstung für Menschen mit Behinderungen anzubringen.
So ist es mittlerweile möglich, viele Theater, Kinos und Restaurants zu besuchen. Wenn man die Reise bequem und stressfrei gestalten möchte, empfiehlt es sich, sie im Detail zu planen und die Organisationen und Institutionen im Voraus zu kontaktieren, die man besuchen möchte, um sicherzustellen, dass alles, was benötigt wird, um sich willkommen zu fühlen, vor Ort ist.
Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.
Abonnieren Sie
unseren kostenlosen Newsletter!
Erhalten Sie die besten Geschichten der Woche direkt in Ihren Posteingang!