Im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2018 verkünden die Gastronomen der Austragungsorte ihre Speisepläne der regionalen Küche. Russia Beyond hat mit Jekaterina Schapowalowa, der Koordinatorin des landesweiten Projekts „Die gastronomische Karte Russlands“ auf dem touristischen Internetportal „RUSSIA.TRAVEL“ gesprochen und herausgefunden, womit man die Touristen und Fans gastronomisch überraschen wird.
Moskau war schon immer auf sein „Kalatschi“, ein Weizenbrot mit einer besonderen Form, stolz und wird deshalb auch die Fußballfans mit diesem traditionellen Rezept erfreuen. „Die Gäste der Fußballweltmeisterschaft werden nicht nur die Gelegenheit haben, den „Kalatschi-moskwitschi“ aus Moskau zu probieren, sondern auch den Kolomna-Kalatsch aus aus dem Moskauer Umland.
Die Stadt Murom bietet die traditionellen „Murom-Kalatschi“ mit der typischen großen, „ausgerollten Lippe“ an. Präsentiert werden sie von Chefkoch Aleksandr Rastunin, dem Vizepräsidenten der Vereinigung der Köche aus Wladimir.
Aus der Oblast Tula gibt es die berühmten „Kalatschi“ des Chefkochs des Kalatsch-Bistros „Mark i Lew“, Michail Lukaschonok, erzählt Jekaterina Schapowalowa.
Dank der Tatsache, dass die „Kalatschi“ einen Griff haben, werden sie großzügig mit verschiedenen Füllungen gefüllt, ohne Angst haben zu müssen, dass es unbequem wird, sie zu essen. Die Füllung enthält dabei Lebensmittel lokaler Hersteller aus den verschiedenen Regionen Russlands: Tomaten, Gurken und Radieschen aus dem Moskauer Umland, saure Gurken aus Susdal, verschiedene Sorten von gebratenem Flussfisch, geräucherten kaspischen Lachs, Bauernhofkäse, eine Senf- und eine Beerensauce, Pastete aus Waldpilzen, Dorschleber aus der Region Primorje und Geflügel. „Ich würde mich nicht wundern, wenn der Streedfood-Kalatsch unseren Gästen dabei hilft, die Geographie der regionalen Lebensmittel in Russland kennen zu lernen“, fährt Jekaterina fort.
In Moskau, in der „Dagestanskaja lawka“ wird es ebenso möglich sein, „Tschudu“ zu probieren. Dabei ist es unwichtig, dass es sich ursprünglich um ein Gericht der aus dem Nordkaukasus stammenden Völker handelt. Die russische Hauptstadt ist schließlich ein multikultureller Ort. Wenn Sie also diesen dünnen, halbmondförmigen Fladen noch nicht kennen, müssen Sie sich schnellstens eine Karte für die Weltmeisterschaft besorgen. Der Fladen „Tschudu“ wird aus frischem Teig zubereitet und mit Grünzeug, Käse oder Kartoffeln gefüllt. In der aserbaidschanischen Küche wird ein ähnliches Gericht übrigens „Kutab“ genannt.
In Sotschi erwarten die Fans besondere Lunchboxen mit Schwarzmeerküche, die von der Vereinigung der Gastronomen und Hoteliers dieses Austragungsortes der WM 2018 zusammengestellt wurden. So lässt sich der Schwarzmeerfisch bequem verzehren: Die Box enthält eine gebratene Rotbarbe, knusprige Anschovis, panierte Miesmuscheln und geräucherten Hornhecht. Darüber kann man zudem den aromatischen Saft regionaler Zitronen träufeln.
„Sotschi, die russische Schwarzmeerküste und die Tschebureki gehören einfach zusammen. Als Streetfoodvariante besitzt der Tscheburek eine kleinere Größe, um ihn besser essen, aber auch um ein Netzwerk schaffen zu können, das Tschebureki mit verschiedenen Füllungen anbieten wird. In den Streetfoodautos wird es die Möglichkeit geben, sowohl einen klassischen Tscheburek mit Fleisch als auch einen mit Käse oder mit Gemüse gefüllten zu probieren“, erzählt Jekaterina Schapowalowa.
„Patscha“ ist ein traditioneller, dicker Hirsemehlpfannkuchen, der aus der Republik Mordwinien kommt, deren Hauptstadt Saransk sich in diesem Jahr an der Weltmeisterschaft beteiligt. Der Chefkoch des Restaurants „Mordowskoje podworje“ hat den Pfannkuchen „Patscha“ in das bekannteste Gericht der Welt, den Burger, integriert und das übliche Sesam-Brötchen durch ihn ersetzt. „Patscha lässt sich nicht schnell zubereiten, aber das Ergebnis ist es wert – die zarten, brotähnlichen Pfannkuchen haben in der Saransk-Version in der internationalen Küche ihren Platz gefunden“, erzählt Jekaterina.
Die ausländischen Fußballfans haben das russische „Kolobok“-Märchen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gelesen, werden dafür aber von diesem runden, ballähnlichen Protagonisten kosten können. Im Märchen bestand der „Kolobok“ aus Mehl und Wasser. Der Chef des Restaurants „Ulej“, Maksim Rybakow aus Sudsdal, bereitet ihn aus Kartoffeln zu und füllt den „Kolobok“ mit Gänseschmorfleisch aus Wladimir.
Die Chefköche der führenden Restaurants in Susdal, also des Ferienhofs „Winegret“ und des Bauernrestaurants „Ogurez“, sehen in dem beliebten russischen Lebensmittel, dem Buchweizen, eine gute Basis für Bio-Streetfood. Mit dem Buchweizenpopcorn und den mit schwarzem Salz aus Kostroma gewürzten Buchweizenchips dachten sie sich eine gesunde Alternative zu den klassischen Snacks aus.
Von den udmurtischen Backwaren hat im Jahr 2012 die Gruppe „Buranowskije babuschki“ beim Eurovision Song Contest erzählt. Dank ihnen gibt es die Backwaren nun auch in Moskau, so dass die Gäste der Fussball-WM 2018 dieses udmurtische Gericht aus dem Ofen der Bäckereien „Jemeliny petschi“ probieren können. Bei „Perepetschi“ handelt es sich um Körbchen aus Roggenmehl, die mit Kohl, Fleisch und Zwiebeln, Waldpilzen oder Kartoffeln zusammen mit einem Omelett gefüllt sind. Doch auch Udmurtien an sich, die russische Teilrepublik aus der die Großmütter und das Rezept kommen, ist eine Reise wert.
In Kasan gibt es eines der bekanntesten tatarischen Gerichte, den „Etschpotschmak“ oder das „Dreieck“. Traditionellerweise wurden die „Etschpotschmaki“ auf der Straße verkauft und waren dreieckige Küchlein, die aus Hefe- oder Mürbeteig zubereitet und mit Lamm, Zwiebeln, Kartoffeln und Gewürzen gefüllt wurden. Damit die „Etschpotschmaki“ saftig werden, gießt man Brühe in eine Öffnung. Die tatarische Küche gilt als eine der beliebtesten Küchen in Russland, deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass auch die Fußballfans diese Küchlein genießen können.
Die im Rest der Welt als Donuts bekannten Teigwaren werden in der WM-Stadt Sankt Petersburg „Pyschki“ genannt. Die Petersburger Imbissbuden, auch „Pyschetschnyje“ genannt, gelten als „Kultstätten, da mit diesem süßen Streetfood meist nostalgische Erinnerungen aus der Studentenzeit verbunden sind. Als Tourist wird man an dieser Köstlichkeit wohl kaum vorbeikommen, denn die „Pyschki“ werden überall verkauft. Greifen Sie also zu!
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