Viel zu schön zum Essen: Wie russische „galaktische“ Kuchen die Welt erobern

Ksenia Penkina
Wie eine russische Konditorin Kuchen mit einer perfekten Spiegelglasur und Desserts, die wie Edelsteine aussehen, schafft.

Die 26-jährige Ksenia Penkina lebt in der kanadischen Metropole Vancouver und kreiert „galaktische“ Kuchen und anderes Gebäck. Die mit der Spiegelglasur bedeckten und süßen Meisterwerke scheinen das ganze Universum zu reflektieren, so dass man sogar ein Selfie in ihrer Spiegelung machen kann.

Nach dem Schulabschluss in ihrer Heimatstadt Tscheljabinsk im Ural, studierte und arbeitete sie in der Schweiz, in Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Kanada. In Vancouver verliebte sie sich auf den ersten Blick. Sie war fasziniert von der atemberaubenden Natur, den Wolkenkratzern und den freundlichen und sympathischen Menschen.

Ksenias Liebe zu Desserts tauchte ganz plötzlich und dank ihrer Schwester Alexandra auf. „Ich werde nie vergessen, wie viel Zeit und Wissen sie mir gegeben hat und werde ihr dafür immer dankbar sein“, erzählt Ksenia. „Seitdem ist die Konditorei zu einer Art Kunst geworden: Das ist die Kunst der Texturen, Aromen und des Designs.“ Ksenia entschied sich, ihre Ausbildung an der französischen Patisserie-Schule in Chicago fortzusetzen, wo sie auch von namhaften Konditoren unterrichtet wurde.

Einen solchen mehrschichtigen Kuchen zu kreieren dauert mindestens drei Tage, da jede Schicht eine langfristige Stabilisierung der Teigstruktur benötigt. Die größte Herausforderung ist deshalb, Geduld zu haben und auf das Endprodukt zu warten.

„Was die Dekoration angeht, kann man überhaupt nicht vorhersehen, was daraus wird. Glasuren und andere Effekte sind unberechenbar. Wenn es Ihnen gelingt, ein Meisterwerk zu schaffen, ist es immer langersehnte Glückseligkeit“, sagt Ksenia.

„Grundsätzlich kombiniere ich einige Glasurfarben und verwende minimale Dekoration“, erklärt sie. „Ich finde Farbkombinationen und Effekte besser als Dekoration, die oft übertrieben ist.“

„Es ist sehr wichtig, ein Gleichgewicht der Geschmäcker zu erreichen“, sagt Ksenia. „Desserts mit vielen Schichten sind heutzutage weniger beliebt. Man isst ein Stück Kuchen und hat sieben verschiedene Geschmacksrichtungen auf der Zunge. Alles sieht schön aus, aber es ist nicht klar, was man gerade gegessen hat. War es Himbeere, Mango, Pfirsich, Erdbeere oder Kokosnuss?“

Ksenia persönlich bevorzuge eine geringe Anzahl an Geschmacksvariationen. „Wenn Sie ein Stück probieren, schmecken Sie eine Schicht aus schwarzen Johannisbeeren und Brombeeren, eine Frischkäse-Mousse und schließlich den zarten Biskuitboden mit Stücken der gleichen Beeren. Das ist leicht verständlich, lecker und unaufdringlich.“

Neben der Herstellung von Kuchen veranstaltet Ksenia auch Workshops auf der ganzen Welt und ihr Terminkalender ist für das kommende Jahr bereits voll. Und für diejenigen, die den Unterricht nicht besuchen können, ist es möglich, einen Online-Kurs zu besuchen: Bereits mehr als 3 000 Schüler haben sich auf der Website angemeldet.

„Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, mein Wissen an die Studenten weiterzugeben und sie zu ermutigen, ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln“, sagt die Konditorin. „Natürlich bleibe ich mit vielen Studenten in Kontakt und antworte gerne auf ihre Fragen.“ Ksenia fügt hinzu, dass sie sich auf ihrer jetzigen Arbeit nicht ausruhen wolle und noch weitere große Projekte im Sinn habe.

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