Grüne Woche in Berlin: Russland bricht alle Rekorde

Grüne Woche in Berlin: Russland- Folkloregruppe in traditioneller Tracht aus der Region Irkutsk. Foto: Pressebild

Grüne Woche in Berlin: Russland- Folkloregruppe in traditioneller Tracht aus der Region Irkutsk. Foto: Pressebild

Die Russische Föderation will auf der Internationalen Grünen Woche Berlin der Welt zeigen, wer sie ist und was sie kann. 32 Regionen zeigen neben Altbekanntem auch viel Neues. Im Fokus steht der Ausbau der Handelsbeziehungen.

Die russische Delegation auf der Internationalen Grünen Woche Berlin ist so breit vertreten wie nie zuvor. Die Teilnehmerzahl hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr beinahe verdoppelt: 32 Regionen der Russischen Föderation, die über 200 Organisationen und Unternehmen vertreten, stellen auf der Messe aus. In einer eigenen Halle nehmen die 18 Stände

eine Fläche von insgesamt 6 000 Quadratmetern ein und bilden damit den größten Ausstellungsbereich eines Landes auf der Berliner Agrarmesse.

Ein Highlight sind die Näh- und Malworkshops, bei denen Trachtenpuppen, Filzstiefel und Bernsteinschmuck angefertigt, kaukasische Tänze erlernt sowie Blinsen und Pelmeni nach traditionellen Rezepten zubereitet werden können. Im gastronomischen Bereich der russischen Halle sollen die Gäste jedoch vor allem davon überzeugt werden, dass diese Gerichte lediglich einen kleinen Teil der viel zitierten „russischen Küche" darstellen.

Wie der russische Landwirtschaftsminister Nikolaj Fjodorow betonte, wollen die landwirtschaftlichen Betriebe am Image Russlands arbeiten. Aus diesem Grund wurde die deutsche Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ilse Aigner bei der feierlichen Eröffnung auch nicht mit Wodka und Kaviar bewirtet, sondern mit Hirschfleisch und Zitronen, die aus dem Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen stammen.

„Es ist nicht das Verdienst des Landwirtschaftsministeriums, dass so viele Regionen nach Berlin gekommen sind. Sie sind aus eigenem Engagement hier", erklärte Fjodorow. „Ich denke, sie wissen, wie wichtig der internationale Austausch ist. Russland präsentiert sich auf der Messe zudem mit Folkloreensembles, einem Kosakenchor und kaukasischen Volkstänzen. Das wirkt auf dieser Messe vielleicht etwas exotisch, aber das sind nun einmal wir, das ist Russland. Dieser umfassende Ansatz, das heißt die Kombination aus Agrarprodukten, Folklore und Vertretern der verschiedenen Kulturen und Religionen aller Regionen – vom Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen bis hin zu Kabardino-Balkarien, Dagestan und dem Gebiet Kaliningrad –, basiert auf der Erkenntnis, dass im 21. Jahrhundert anders gearbeitet wird: Wir müssen aktiv, und zwar auf der ganzen Welt, nach potenziellen Partnern und Investoren suchen und ihnen zeigen, was wir können."


Handel im Agrarsektor soll ausgebaut werden

Bereits in den ersten Tagen der Messe unterzeichneten die russischen Aussteller Verträge über mehr als 220 Millionen Euro.

Bundesministerin Ilse Aigner erinnerte auf dem Empfang in der Russischen Botschaft am Eröffnungstag daran, dass Russen und Deutsche eine tausendjährige Beziehung miteinander verbindet: „Wir sollten uns dessen, gerade auch im Russlandjahr 2013 in Deutschland und dem Deutschlandjahr in Russland, immer bewusst sein und einander weiterhin als wohlgesonnene Partner begegnen. Im Agrarbereich sind wir da zweifelsohne auf einem sehr guten Weg. Gerade hier ist Russland ein wichtiger strategischer Partner Deutschlands. Russland ist der wichtigste Drittlandpartner für deutsche Produkte in der Agrar- und Ernährungswirtschaft und für deutsche Landtechnik. Allein bei den Gütern der Agrar- und Ernährungswirtschaft betrug unser Handelsvolumen 2011 zwei Milliarden Euro. Und nach dem Beitritt Russlands in die Welthandelsorganisation wird sich unser bilateraler Handel weiter intensivieren."

Minister Fjodorow kündigte an, dass die russischen Geflügelzüchter bereits in einigen Monaten mit konkreten Angeboten in den Markt der Europäischen Union eintreten werden. Außerdem wird eine Zunahme des Schweineexports erwartet. Der Botschafter der Russischen Föderation in Deutschland, Wladimir Grinin, schloss nicht aus, dass bei der nächsten Internationalen Grünen Woche neben den populären Marken, wie zum Beispiel den sibirischen Pelmeni, auch weniger bekannte, wie zum Beispiel sibirische Bananen, vertreten sein könnten.

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