Die Terrororganisation bezieht ihre Waffen entweder auf dem Schwarzmarkt oder sie bemächtigt sie als Trophäen in Dritten-Welt-Ländern. Im Patrioten-Park in der Nähe von Moskau eröffnete das russische Militär Ende 2018 sogar eine Ausstellung mit den ungewöhnlichsten Exemplaren der Waffen, die bei den Terroristen während der Kämpfe in Syrien erbeutetet wurden.
Während der Kämpfe im November 2015 in der Provinz Latakia standen syrische Truppen mit Unterstützung Russlands einem ungewöhnlich kantigen Panzer gegenüber, der sich auffallend von den uralten sowjetischen Panzern der T-Reihe unterschied, die die Grundlage der schweren Militärtechnik der islamischen Kämpfer bildete.
Nach einer Reihe schweren Gefechte, aus denen die Regierungstruppen siegreich hervorgingen, beschloss das Militär, das merkwürdige Monster zu untersuchen. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen alten britischen Panzer vom Typ Centurion MK 3 handelte, der in den frühen Fünfzigerjahren gebaut worden war und von dem wohl niemand gedacht hatte, dass er 70 Jahre später von islamischen Fundamentalisten gefahren werden würde.
Der britische Kampfpanzer vom Typ Centurion
Witalij Beloussow/SputnikVon diesem mit einer 83,8-mm-Kanone ausgestatteten Panzer wurden seinerzeit 700 Stück gebaut. Er verbrachte sein gesamtes „Militärleben“ in verschiedenen arabisch-israelischen Konflikten im Nahen Osten. Laut Wadim Kosjulin, Professor an der Akademie für Militärwissenschaften, haben die IS-Kämpfer dieses Fahrzeug in Jordanien, in der Nähe von Syrien, gekauft/gestohlen/erworben, wo sich noch etwa 300 der insgesamt 700 Centurion MK 3-Panzer befanden.
Eine weitere interessante Trophäe war das deutsche Sturmgewehr StG 44, mit dem im Zweiten Weltkrieg die Wehrmacht ausgestattet war. Die ersten Trophäen dieser Art wurden Anfang 2016 in einem Vorort von Damaskus in einem Lagerhaus der IS-Kämpfer entdeckt. Wie sich später herausstellte, hatten die IS-Kämpfern sie aus den Lagern der syrischen Armee erhalten, in denen sich 5000 StG 44-Sturmgewehre befanden. Die Terroristen erbeuteten sie zu Beginn des Krieges und verteilten sie unter ihren Anhängern.
StG 44-Sturmgewehre
Andrej Stanawow/SputnikRussische Truppen erbeuteten sogar „getunte“ deutsche Gewehre. Die IS-Kämpfer hatten beispielsweise Picatinny-Schienen angeschweißt, um darauf moderne Visiereinrichtungen zu installieren.
Diese Gewehre benötigen eine sehr spezifische Munition – 7,92 x 33 Millimeter, die die deutsche Rüstungsindustrie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr produziert hat. Laut Kosjulin konnten die IS-Kämpfer diese Munition auf zwei Arten erhalten – entweder aus den oben erwähnten Lagern, in denen die Gewehre aufbewahrt wurden, oder sie stellten sie unter rechten primitiven Bedingungen selbst her.
Aber das ist alles nichts im Vergleich zu den chinesischen Waffen in den Händen der IS-Kämpfer. Das chinesische Flugabwehrsystem FN-6 wurde zur Tragödie für die russische Armee. Am 3. Februar 2018 schossen IS-Kämpfer in der Provinz Idlib aus diesem Komplex das russische Erdkampfflugzeug Su-25 ab, wobei der Pilot ums Leben kam.
„Woher hatten die IS-Kämpfer es bekommen? Ganz einfach: Dies war eine Exportversion der chinesischen Einmann-Flugabwehr-Lenkwaffe HY-6, die auf der ganzen Welt zu finden ist – in Kambodscha, Peru, Pakistan. Aus dem letztgenannten Land kam sie höchstwahrscheinlich zu den IS-Kämpfer in den Nahen Osten“, sagte der Experte.
Dieser Waffenkomplex wird gegen niedrig fliegende Ziele (bis zu 3,5 km Höhe) verwendet. Mit anderen Worten: Er lässt sich ideal gegen Hubschrauber und Erdkampfflugzeuge der russischen Armee einsetzen. Deshalb sind Experten zufolge heute gerade solche tragbaren Flugabwehr-Raketensysteme eine der schlimmsten Bedrohungen für die russische Armee.
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