Viele russische Hochschulen bilden künftige Weltraumforscher aus.
Sergey Pyatakov/RIA NovostiDie Fakultät für Weltraumforschung der Moskauer Lomonossow-Universität – die wohl bekannteste und renommierteste Hochschule in Russland – ist noch taufrisch. Erst am 25. Januar dieses Jahres wurde sie gegründet.
„Ausgebildet wird in Medizin, Biologie und Informationstechnologie, außerdem werden Kenntnisse zur Vorbereitung der Astronauten für ihren Einsatz und ihrem Aufenthalt in der Schwerelosigkeit vermittelt sowie bislang nicht erklärte Vorkommnisse im Weltall erforscht und natürlich neue technische Geräte entwickelt“, erklärte Universitätspräsident Wiktor Sadownitschi.
Neben der Moskauer Lomonossow-Universität gibt es noch einige andere Kaderschmieden für die Luft- und Raumfahrt. Dazu gehören die Mitglieder des sogenannten Konsortiums der Russischen Institute für Weltraumforschung:
Außerdem bilden folgende Hochschulen Fachkräfte für die Weltraumforschung aus:
Der berühmte Kosmonaut Juri Gagarin wurde aus 200 000 Bewerbern ausgewählt. Am 12. April 1961 flog er zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit in den Weltraum. Seitdem hat sich vieles verändert – heute hat fast jeder die Chance, den Weltraum zu erkunden. Was nicht bedeutet, dass es gleich eine Ausbildung zum Astronauten braucht. Es gibt noch viele weitere Berufe, die in der Branche genauso gefragt sind.
Was die Luft- und Raumfahrtforschung angeht, bietet jede technische Top-Universität wie die Staatliche Technische Universität Moskau oder das Moskauer Staatliche Luftfahrtinstitut eine gute Ausbildung. Es geht letztendlich um eine wissenschaftliche Grundlage für den zukünftigen Beruf. „Man braucht Mathematiker, IT-Spezialisten, Wärmeingenieure, Materialfachleute, Konstruktionsingenieure, Produktionsmanager und viele andere“, sagt Irina Storozheva, Sprecherin des Moskauer Staatlichen Luftfahrtinstituts.Welche Berufe werden künftig gefragt sein? Storozheva ist überzeugt, dass es immer eine Nachfrage nach Fachleuten für technische Projektentwicklung und -umsetzung geben wird. „Projektentwickler, Mathematiker und Techniker wird man immer brauchen – und je komplizierter und aufwändiger das Endprodukt sein soll, desto höher sind die Anforderungen an die Mitarbeiter“, fügt sie hinzu.
Manche Trends sind bereits erkennbar: Allmählich etabliert sich eine private, kommerzielle Raumfahrtindustrie, die neue Berufe herausbilden wird. „Die zukünftige Generation an Ingenieuren muss nicht nur ein Produkt kreieren oder Produktionstechnologien effizienter gestalten, sondern auch unternehmerisch handeln können, sich auf den Märkten der Zukunft auskennen. Ein Ingenieur wird in Zukunft den gesamten Lebenszyklus eines Produktes begleiten, er wird die Produktion managen, die Finanzen verwalten und den Preis für seine Entwicklung berechnen“, meint Storozheva.
Im Atlas der neuen Berufe findet man unter anderem den Weltraumtourismusmanager, der Reisetouren in den suborbitalen Raum anbieten wird. Oder den Techniker für Weltraumbahnen, der für die Wartung von Verkehrsnetzen, die Nutzung der Verkehrsströme und Synchronisieren der Raketenstarts von der Erde aus verantwortlich sein wird.
„Ob wir das wollen oder nicht, die Zukunft gehört der Weltraumforschung, und wer einen Beruf in der Branche bekommt, trifft eine sehr gute Entscheidung“, findet Storozheva.
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