Die Blockade Leningrads (1941-1944) dauerte 900 Tage und kostete 1,5 Millionen Menschenleben. Immer wieder versuchten die sowjetischen Truppen, die Blockade der Deutschen Wehrmacht zu durchbrechen. Immer wieder vergebens. Erst die Operation „Iskra“ 1943 – nach bereits eineinhalb Jahren Belagerung – brachte den ersten Erfolg. Das neue 3D-Panorama-Museum „Der Durchbruch“ erzählt diese Geschichte nun so, dass sich der Besucher buchstäblich in das dramatische Jahr 1943 hineinversetzt fühlt.
Mit seinen 600 Quadratmetern ist das neue 3D-Panorama sogleich auch eines der größten der Welt. Außerdem gehören Teile sowjetischer Panzer, Maschinengewehre, Granaten, Schilde und sogar eine verkleinerte Kopie eines deutschen Kampfflugzeugs zu der Dauerausstellung.
Von den insgesamt 18 dargestellten Rotarmisten, die in jenem Moment die Deutsche Wehrmacht angriffen, sind immerhin 12 von realen Beteiligten an der Operation vor 75 Jahren kopiert und in Wachs gegossen worden. Deren weltlichen Überreste sind erst viele Jahre und Jahrzehnte nach dem Krieg von freiwilligen Suchtrupps gefunden worden.
“Wenn Sie die damals verhängten Anordnungen lesen, erkennen Sie einige Widersprüche. Aber diese Jungs waren gerade erst 19 oder 20 Jahre alt und sie stürzten sich in Gefahr und Tod. Das waren Menschen eines unbeschreiblichen Heldentums!“, kommentierte Dmitrij Poschtarenko, der Autor des 3D-Panoramas und ehemaliger Such-Freiwilliger, im russischen Fernsehen.
Die konkrete Attacke, die in dem Museum dargestellt wird, fand am zweiten Tag der Operation “Iskra”, dem 13. Januar 1943, auf dem sogenannten Newskij Pjatatschok statt, einem kleinen Brückenkopf am linken Newa-Ufer. Diesen kleinen Punkt (maximal 4000 Mal 800 Meter) mit großer strategische Bedeutung für die ganze Stadt, benannt nach der damaligen 5-Kopeken-Münze, konnten die Rotarmisten den Deutschen abringen.
Insgesamt fielen dort im Verlaufe der Blockade rund 95 Prozent der Rotarmisten, die einen Durchbruch versuchten. Die Zahlen variieren zwischen 40.00 und 240.000 Toten. Und eine Beerdigung war fast unmöglich. „Überall lagen die Körper der Toten“, erinnert sich beispielsweise der Soldat Jurij Poresch an seinen ersten Eindruck des Newskij Pjatatschoks.
Einer der unzähligen Soldaten, die am Newskij Pjatatschok kämpften, war auch der Vater des heutigen russischen Präsidenten Wladimir Putin. Darum ist es nicht verwunderlich, dass Putin persönlich den Bau eines solchen 3D-Panoramas vor Jahren angeregt hatte.
Bleiben wir doch noch kurz bei Putin:
Und nun zur Geschichte der Leningrader Blockade:
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