Fünf Fragen und Antworten zu Putins Stasi-Ausweis

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Was bedeutet diese Entdeckung, warum fehlt darauf ein Stempel und und warum schaut er nicht in die Kamera?

1. Bedeutet die Karte, dass Putin für die Stasi gearbeitet hat?

Nein. Obwohl der Ausweis mit dem Foto von Wladimir Putin und seiner Unterschrift von der Stasi ausgestellt wurde, bedeutet das nicht, dass Putin Mitglied des ostdeutschen Geheimdienstes war. Jeder KGB-Verbindungsoffizier, der für die „Firma“ in Ostdeutschland tätig war, erhielt automatisch einen Stasi-Ausweis, der ihm Zugang zu den örtlichen Zentralen, Informanten und Informationen der Stasi gewährte.

Wladimir Putin war von 1985 bis Anfang 1990 als KGB-Offizier in Dresden stationiert. Der Ausweis kann darauf hinweisen, dass Putins Aufgaben als KGB-Offizier in Dresden die Kommunikation oder Koordination zwischen seiner Mutterorganisation und der Stasi umfasst haben.

2. Warum schaut der junge Putin nicht in die Kamera?

Der junge Wladimir Putin in der KGB-Uniform

Das Bild des 33-jährigen KGB-Offiziers erscheint einigen Menschen als ungewöhnlich: Putin schaut bewusst von der Kamera weg, sein Kopf ist ein wenig geneigt, um gleichzeitig die Vorderseite und sein Profil zu demonstrieren.

Passfotos wurden in der Sowjetunion und werden heutzutage in Russland stets in Frontalansicht (en face) aufgenommen. In Deutschland ist dies erst seit dem Jahr 2010 gesetzlich gefordert. Früher war es sowohl in Westdeutschland, wie auch in Ostdeutschland üblich, Passbilder im sogenannten Halbprofil anzufertigen, damit unter anderem das Ohr der Person deutlich zu erkennen war. In der DDR mussten Personen mit langen Haaren bei Passbildaufnahmen ihr Ohr freilegen.

Putin ist bei der Aufnahme dieses Bildes also einfach nur den Anweisungen des Fotografen gefolgt.

3. Was bedeutet das deutsche Wort auf der Vorderseite des Personalausweises?

Die Bezirksverwaltung Dresden war die Stasi-Behörde, die diese Karte ausgestellt hat.

4. Was bedeuten diese Stempel auf der Rückseite der Karte?

Dies sind Gültigkeitsstempel, die sicherstellen sollten, dass die Karte nicht veraltet ist, und die eine mögliche Sicherheitsverletzung verhinderten. Eine solche Karte wurde jedes Jahr einmal im Quartal abgestempelt. Es fällt auf, dass für das letzte Quartal 1986 kein Stempel vorhanden ist. Das kann eine bloße Fahrlässigkeit der Stasi gewesen sein oder aber Putin benötigte in dieser Zeit keinen Zugang zu Stasi-Mitteln. Der genaue Grund für das Fehlen dieses Stempels ist nicht bekannt.

5. Wie reagierte Putin auf die Entdeckung?

Dmitri Peskow

Der russische Präsident hat sich persönlich nicht zu der Entdeckung des Stasi-Ausweises geäußert. Sein Pressesprecher Dmitri Peskow geht davon aus, dass während der Zusammenarbeit zwischen KGB und Stasi die Möglichkeit bestand, dass solche Karten ausgegeben oder ausgetauscht wurden.

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