"Photoshop" im Dienste der Stalinschen Propaganda

Arthur Bondar
Schon lange vor digitalen Bildbearbeitungsprogrammen wurden in der sowjetischen Presse Fotos nicht nur aus rein künstlerischen Zwecken manipuliert: Auch die sowjetische Propaganda hatt großes Interesse an so "korrigierten" Bildern.

 / Arthur Bondar / Arthur Bondar

Fotomontagen aus dem Zweiten Weltkrieg gehören zu den häufigsten Instrumenten der sowjetischen Propaganda.

 / Arthur Bondar / Arthur Bondar

Die Sowjet-Führung arbeitete an zwei Fronten: Neben realen Kriegshandlungen nutzte man Propaganda, um den Kampfgeist der Bevölkerung zu erhalten und deren Angst zu mildern.

 / Arthur Bondar / Arthur Bondar

In diesem Sinne funktionierte staatliche Propaganda als eine "dritte Front", um den Feind einzuschüchtern, die eigene Armee zu motivieren und ihre Erfolge anzupreisen.

 / Arthur Bondar / Arthur Bondar

Fotocollagen aus sowjetischen Zeitungen waren in Wirklichkeit bis zu einen Meter lang und 15 Zentimeter breit.

 / Arthur Bondar / Arthur Bondar

Zu Kriegszeiten durfte niemand ohne schriftliche Genehmigung an die Front: Auch für Fotografen drohten strafrechtliche Folgen.

 / Arthur Bondar / Arthur Bondar

Bilder von "glücklichen" Fotografen, die an die Front geschickt wurden, unterlagen immer strenger Zensur des sowjetischen Informationsbüros (Sowinformbüro). Diese Nachrichtenagentur kontrollierte, welche Informationen über den Kriegsverlauf in die in- und ausländische Berichterstattung in Presse und Rundfunk geraten durfte.

 / Arthur Bondar / Arthur Bondar

Zusätzlich zur der Zensur gab es auchtechnische Manipulation: Verschiedene Fotos wurden zu Collagen zusammengestellt und mit weißer Gouache und Tinte gefärbt. Diese "künstlerische Retusche", wie man es nannte, wurde von Menschen mit künstlerischer Ausbildung vorgenommen.

 / Arthur Bondar / Arthur Bondar

Der nächste Schritt war eine Fotokopie. Dann wurden die Bilder an die Druckerei geschickt. Die Fotocollagen, die später in den Zeitungen erschienen, zeigten keinerlei Bearbeitungsspuren.

 / Arthur Bondar / Arthur Bondar

Heutzutagesind nur noch wenige dieser "Kunstwerke" auffindbar. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden viele Zeitungen geschlossen, Fotoarchive gingen entweder verloren oder wurden entsorgt.

 / Arthur Bondar / Arthur Bondar

Dank einiger weniger Sammler kann man ein paar solche Fotocollagen noch heute sehen: Diese seltenen Exemplare zeigen uns, wie einfach Bildobjekte auch schon früher verändert werden konnten. 

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.

Weiterlesen

Diese Webseite benutzt Cookies. Mehr Informationen finden Sie hier! Weiterlesen!

OK!