Die heute 18-jährige Jewgenija Medwedewa hat schon fast alles gewonnen, aber die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang waren ihre ersten. Aber auch hier stellte sie alle in den Schatten: Mit 81,06 im Solo-Kurzprogramm hat sie den bisherigen Weltrekord gebrochen. Den allerdings – 80,85 – hatte ebenfalls sie selbst aufgestellt. Mit dem neuen Rekordlauf brachte Medwedewa ihrem Team der Olympischen Athleten aus Russland (OAR, so die offizielle Bezeichnung der unter neutraler Flagge startenden russischen Sportler) ganze 10 Punkte. In der Mannschaftswertung landeten Medwedewa und ihre OAR-Kollegen dann auf Platz zwei: Olympia-Silber!
Jewgenija Medwedewa als Olympische Athletin aus Russland bei ihrem kurzen Programm in der Teamwertung. 11. Februar 2018, Gangneung Eis-Arena, Olympische Winterspiele 2018 in Pyeongchang, Südkorea
Global Look PressIhren ersten Grand Prix gewann Medwedewa mit 15 Jahren bei „Skate America“ in Milwaukee in den USA. Sie wurde 2015 und 2016 zweifache Welt- und Europameisterin. Im Januar 2017 stellte sie mit 229.71 Punkten bei der Europameisterschaft im tschechischen Ostrava bereits einen Weltrekord auf. Das Forbes-Magazin setzte Medwedewa 2017 mit auf seine Liste der talentiertesten und erfolgreichsten Jugendlichen Europas.
Medwedewa selbst, die sich am Vortag noch eine heftige Erkältung eingefangen hatte, sieht ihre Leistung in Süd-Korea kritisch und gibt sich selbst nur eine 2-. Medwedewa ist trotz ihres jungen Alters Profi. „Ich bin stolz auf mein Team, meine Eltern, meine Trainer. Ich selbst muss einfach nur arbeiten und Bestleistungen zeigen“, kommentierte sie nach ihrem Auftritt in Südkorea.
Jewgenija Medwedewa beim ISU Grand Prix, 11. Dezember 2016, Marseille, Frankreich
AFLO/Global Look PressDer russische Eislauf-Star Medwedewa stieg mit drei Jahren zum ersten Mal aufs Eis. Ihre Mutter war ebenfalls Eisläuferin. Dennoch brachte die ihre Tochter nicht aufs Eis, um die Familientradition weiterzuführen.
„Meine Eltern wollten, dass ich eislaufe, aber nicht, weil meine Mutter Eiskunstläuferin war, obwohl das vielleicht auch eine Rolle gespielt haben kann. Nein, sondern weil meine Figur nicht so schön war“, erzählte Medwedewa einmal der Pressestelle des Russischen Eiskunstlaufverbandes. „Meine Schulterblätter stehen auch noch immer etwas ab, aber ich denke schon, dass mich das Eiskunstlaufen schon attraktiver gemacht hat.“
Jewgenija Medwedewa bei der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft 2016 in Boston
AP„Einmal sah ich, wie Jewgenij Pluschenko läuft, und da wollte ich auch so eislaufen können wie er“, sagte Medwedewa. „Andere Sportarten haben mich nie interessiert.“
Medwedewa kann einen doppelten Axel mit erhobenen Armen springen, ebenso den Lutz, Flip und Rittberger. Dabei hat sie jedoch ihre ganz eigene Sicht auf ihr persönliches Sprung-Potential. Ihre Sprünge zeichnen sich durch besondere Schnelligkeit und Grazilität aus.
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