Über Fußball weiß er nicht viel und er kennt nur ein paar Spieler der Nationalmannschaft. Der Patriot verwandelt sich nur während der großen Fußballturniere in einen begeisterten Fußballfan und das auch nur, wenn Russland mit von der Partie ist. Als Zeichen seiner Hingabe malt er sein Gesicht mit den Streifen der Trikolore an und trägt ein „patriotisches“ Trikot: Entweder mit einem Bären, einem Wappen, Putin oder einem Kalasch darauf. Der Patriot kennt keine Lieder und passt sich daher der Situation an. Im Stadion ist er derjenige, der am lautesten „Go Russia!“ ruft, doch sobald seine Nationalmannschaft verliert, wird er zu einem Eishockeyfan und beginnt den russischen Fußball zu hassen.
Gefahrenstufe: 3/5
Er ist davon überzeugt, dass er sich blendend im Fußball auskennt. Doch in Wirklichkeit ist der Sofa-Fan weit davon entfernt. Er hat die Angewohnheit, nach jedem erfolglosen Pass mit dem Fernseher zu sprechen und im Stadion zu brüllen oder mit monotoner Stimme vor sich hin zu murmeln, was er vom Geschehen auf dem Bildschirm hält. Die Opfer, die sich seine Sofaanalysen anhören müssen, sind meist seine Frau, Schwiegermutter oder gar Nachbarn. Im Stadion ist es jedoch so gut wie unmöglich, diesen Fantyp zu sehen.
Gefahrenstufe: 1/5
Für gewöhnlich ist der Internet-Troll ein Schuljunge, der denkt, dass er im Bereich des Fußballs souverän und cool wirkt. Opfer seiner gnadenlosen Provokationen sind normale Benutzer, die unter den Nachrichten Kommentare zu einem Spiel hinterlassen oder solche Personen wie er selbst. In den sozialen Netzwerken verhält sich der Troll oft hemmungslos, im Stadion hingegen ist er der leiseste Mensch der Welt und meist mit seinem Vater da. Im Allgemeinen ist dieser Fantyp also harmlos. Wenn seine Eltern ihn mit seinen Freunden zum Spiel gehen lassen, betrinkt er sich meist mit ihnen und muss sich am Ende übergeben.
Gefahrenstufe: 2/5
Der Hooligan ist das Klischee eines russischen Fußballfans schlechthin. Russische Hooligans waren es, die Marseille während der Europameisterschaft 2016 verwüstet haben und in den YouTube-Videos Wand an Wand kämpften. Der Hooligan lebt im Randbezirk, zieht nie seinen Trainingsanzug aus, kommt nie nüchtern zu den Spielen und kennt einhundert Tricks, um Alkohol ins Stadion zu schmuggeln. Er zündet Leuchtraketen an, kennt alle Lieder und möchte auch das unwichtigste Spiel nicht verpassen, um ja keinen Kampf auszulassen und seine Freunde nicht zu enttäuschen.
Unklar ist, wann der Hooligan zur Besinnung kommt. Diese Fankategorie umfasst sowohl 18-jährige als auch 40-jährige Männer. Doch in Wirklichkeit verprügelt der Hooligan nicht jeden, sondern nur die Hooligans aus den gegnerischen Reihen. Wird er jedoch mal richtig wütend und wirft beispielsweise mit Sitzen um sich, kann jeder sein Opfer werden. Das Beste, was man daher tun kann, ist, sich von ihm fernzuhalten.
Gefahrenstufe: 5/5
Er ist extrem launisch und seine Loyalität hängt von der Situation des Vereins ab. Zum Fußball kam der Poser, nachdem er irgendwo gelesen hat, dass das „der Zeitvertreib echter Männer“ sei. Daraufhin lernte er schnell die Aufstellung des Barcelona- und Juventus-Fußballteams auswendig und schaute sich einige Interviews an. Er diskutiert nicht über Fußball, weil er nicht mithalten kann und tut alles, was die anderen tun.
Gefahrenstufe: 3/5
Für gewöhnlich handelt es sich dabei um einen fünfzigjährigen Mann, der Sonnenblumenkerne isst und einen Bierbauch hat. Er ist nie allein auf der Tribüne zu sehen, sondern ist immer von seinen Kumpels umringt, die für den gleichen Fußballverein schwärmen, und ist ein echter „Fußball-Dinosaurier“. Er kann sich an die Zeit erinnern, in denen man während eines Spiels sein Ohr an das Radiogerät drückte und vermisst die Ära, in der die Russen im Fußball erfolgreich waren. Von den heutigen „Nichtsnutzen“ auf dem Feld ist er seit langem enttäuscht und ruft manchmal zum Spaß den Spielern und Schiedsrichtern Beleidigungen zu. Der Vertreter „der alten Schule“ nimmt nicht an Fanschlägereien teil und kommt zum Spiel, um seine sozialen Kontakte mit den anderen „Dinosaurier-Freunden“ zu pflegen.
Gefahrenstufe: 1/5
Fußball ist sein Leben. Der Fanatiker bereitet sich schon eine Woche im Voraus auf ein Fußballspiel vor und kommt mit Gesängen, Plakaten und einem Vorrat an Leuchtraketen. Auf der Tribüne ist er für alle Darbietungen verantwortlich und folgt seiner Lieblingsmannschaft zu allen Auswärtsspielen. Er hat Prinzipien und lebt nach den besonderen Regeln seiner Subkultur. Für die „Unerleuchteten“ ist es schwierig, diesen russischen Fantyp zu erkennen, da er keine Fanartikel der Mannschaft anhat, sondern stattdessen bestimmte Kleidungsmarken bevorzugt, wie zum Beispiel Paul Smith, Stone Island, Fred Perry, Levi's und Lee. Die Turnschuhe, die er trägt, stammen stets entweder von Adidas oder New Balance. Seine Fanzugehörigkeit zu einer bestimmten Mannschaft wird durch eher unbedeutende Details, wie ein aufgerolltes Hosenbein, symbolisiert. Zu den Feinden der Fanatiker zählen die anderen Fußballteams, mit denen sie sich manchmal in einen Streit verwickeln. Meist geschieht das jedoch nicht im Stadium selbst, sondern irgendwo in der Nähe, wo es viele Polizisten gibt. Mit anderen Ultras wird sich meist im gegenseitigen Einverständnis auf Feldern oder im Wald geprügelt.
Gefahrenstufe: 3/5
Für gewöhnlich blüht er durch die Meinungsverschiedenheiten der Buchmacher oder auf deren Internetseiten zum Wetten auf, da er die starken und schwachen Seiten der Spieler ganz genau kennt und weiß, welche Vereine eine gute Transferpolitik haben. Dieser Fan hat seine Seele an die Statistik und nicht an die Fußballmannschaft verkauft. Er glaubt an Zahlen und Möglichkeiten, nicht an legendäres Glück, und sieht im Fußball ein Geschäft. Im Stadion verhält sich dieser Typ ruhig und ist kaum wahrnehmbar. Sie können den Streber an seinem konzentrierten Blick und dem gelegentlichen Schauen aufs Handy erkennen, wo bereits die Analyse des Spiels zu lesen ist.
Gefahrenstufe: 1/5
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