Natürlich können Sie Glück haben und eine Person erwischen, die ihr Ticket verkauft, weil sie wirklich nicht in der Lage ist, zum Spiel zu gehen. Das ist jedoch die Ausnahme.
Insbesondere zur FIFA 2018 wurden mehr als 1 500 Domains registriert, die im Titel den Namen des Ereignisses, des Landes, der Stadt, das Jahr der Meisterschaft und andere Attribute der offiziellen WM-Bezeichnung tragen. Die Ziele dieser Domains reichen vom illegalen Ticketverkauf mit einer Nachbearbeitungsgebühr von 500 Prozent, bis hin zum Diebstahl von Zahlungsinformationen und der Verbreitung von Schadsoftware.
Daneben gibt es aber auch Spekulanten, bei denen man angeblich am Tag des Spiels eine Eintrittskarte kaufen kann. In diesem Fall gibt es jedoch keine Garantie, dass der Käufer zum Spiel kommt und Ihnen die Karte gibt. Zudem sind die Karten auf einen Namen ausgestellt sind, der zwar online vom Käufer geändert werden kann, doch wer garantiert Ihnen, dass die Person, die die Tickets anbietet, das auch wirklich tut. Sollten Sie schließlich am Eingang stehen und das Kontrollpersonal den falschen Namen auf der Eintrittskarte lesen, wird es Ihnen den Zutritt verweigern.
Die Konzertveranstalter verkaufen in der Regel keine Karten, Agenturen tun das. An den großen Premieretagen findet sich ein naiver Käufer deshalb manchmal in einem Minenfeld wieder: Die Betrüger kaufen die Werbung im Internet auf und veröffentlichen überall ihre Angebote, andere wiederum warten am Theater und bei Konzerthallen auf Sie. Und auch wenn die Website der offiziellen Verkaufsagentur fast immer auf den Konzertplakaten angegeben ist, kaufen viele Menschen auf der Jagd nach einer Eintrittskarte weiterhin gefälschte Tickets, die man oftmals kaum von den echten Eintrittskarten unterscheiden kann.
Denken Sie ebenso daran, dass die Konzerttickets schubweise für den Verkauf freigegeben werden. Selbst wenn eine offizielle Agentur keine Karten mehr übrig hat, sollten Sie sie nirgendwo anders kaufen. Auch wenn es für Sie in Ordnung ist, zu viel zu bezahlen, wissen Sie nie, ob nicht doch ein Spekulant oder ein Betrüger vor Ihnen steht und das Risiko ist groß, nicht nur ein teures, sondern auch ein falsches Ticket zu kaufen.
Gemessen an der Menge der Nachrichten über Menschen, die dem Falschgeld zum Opfer fielen, ist diese Art von Betrug eine wahre „Goldmine“ für die Täter. Meistens wird diese Methode von Taxifahrern ohne offizielle Zulassung benutzt, die in der Nacht Menschen an Flughäfen, Restaurants oder geschlossenen U-Bahn-Stationen abfangen. Ihr Vorgehen ist einfach: Eine Person erhält ihr Wechselgeld nicht in Rubeln, sondern in Falschgeld, das den russischen Banknoten ähnlich sieht und gerne mal von Kindern als Lesezeichen für Bücher verwendet wird. Aufgrund der schlechten Beleuchtung bemerkt es der Kunde nicht und wenn er es endlich tut, ist der Taxifahrer schon längst über alle Berge.
Es kommt jedoch vor, dass bei dieser Art von Betrug auch Bargeld involviert ist. Vor nicht allzu langer Zeit tauschte ein Moskauer eine Million Rubel gegen solches „Falschgeld“ ein. Allgemein kommt das aber eher selten vor. Die größere Gefahr geht von denen aus, die in der Wechselstube auf Sie warten. Zunächst interessieren sich diese Personen nur für den Wechselkurs und bieten Ihnen dann das Falschgeld zu einem „profitableren“ Wechselkurs an.
Diese Aussage wird gerne mal von Taxifahrern verwendet. Von Ihnen wird erwartet, dass Sie das akzeptieren und aus dem Auto steigen. Bei der besonders unverschämten Variante wird Ihnen nicht einmal eine Alternative angeboten, sondern der Satz einfach als Tatsache mitgeteilt. Andere wiederum gehen in einen Laden, um das Geld zu wechseln oder schicken einen Komplizen dorthin, der es jedoch alles andere als eilig hat. Hierbei baut man darauf, dass Sie die Geduld verlieren und gehen.
Sie können dem auf zwei Arten begegnen: Entweder Sie haben kleineres Wechselgeld bei sich oder Sie rufen demonstrativ die Polizei, beziehungsweise Sie tun so, als ob Sie das täten. Manchmal hilft es.
Bei Bettlern in Russland weiß man ebenso nie, ob es sich um Betrüger oder um echte Obdachlose handelt. Es gibt viele professionelle Bettler in den U-Bahn-Stationen, die mit einem Schild durch die Waggons streifen und theatralisch um Geld bitten. Man trifft sie dort jeden Tag wie „auf der Arbeit“ an und wahrscheinlich haben sie schon genug Geld für einen Urlaub beisammen.
Das Gleiche gilt für die Leute in der U-Bahn, die angeblich zu karitativen Zwecken hübschen Ramsch verkaufen. Glauben Sie Ihnen nicht. Wenn Sie russischen Kindern oder Rentnern helfen wollen, gibt es dafür offizielle Webseiten und Anlaufstellen.
Besonders überzeugend sind auch die falschen „ausländischen Geschäftsleute“, die sich in einer „schwierigen Lage“ befinden. Bei dieser Masche kommt ein gut gekleideter Mann auf Sie zu und beginnt auf Englisch zu erzählen, dass ihm soeben etwas passiert sei und er sehr dringend Geld bräuchte. Natürlich ist er reich und wird Ihnen die Summe später definitiv zurückzahlen. Fallen Sie nicht darauf rein!
Das Drängeln in der U-Bahn ist eine perfekte Möglichkeit für Taschendiebe von anderen etwas zu klauen. Doch selbst wenn nicht gedrängelt wird, kann man als Taschendieb die Situation zu seinen Gunsten wenden und für eine Drängelei sorgen. Manchmal treten die Diebe hierbei in einer Gruppe von vier Personen auf und täuschen, wenn der Zug stark bremst, geschickt einen Fall vor oder lenken einen nichts ahnenden Fahrgast mit einer spontanen Unterhaltung ab.
Unser Tipp: Tragen Sie keine wertvollen Dinge in Ihren Taschen bei sich, oder stecken sie diese in Ihre Innentaschen. Und seien Sie, wenn sie von vielen Menschen umgeben sind, stets auf der Hut. Diese Taktik funktioniert schließlich nicht nur in der U-Bahn.
Hierbei handelt es sich um einen beliebten Betrügertrick aus Moskau, der speziell bei Ausländern angewandt wird: Während Sie die Straße entlanggehen, lässt die Person vor ihnen „zufällig“ ihre Brieftasche fallen, die Sie daraufhin aufheben. Ab diesem Zeitpunkt spielt es keine Rolle, ob Sie den fallengelassenen Geldbeutel der Person zurückgeben oder nicht; das Entscheidende ist, dass Sie ihn aufgehoben haben.
Dann läuft alles nach folgendem Szenario ab: Um Sie herum versammeln sich ein paar Unbekannte, bei denen es sich in Wirklichkeit um Schauspieler handelt, und eine Person in Uniform, die einem Polizisten oder einem Wachmann ähnlich sieht. Es wird die Behauptung aufgestellt, dass Sie der Brieftasche eine Menge Geld entnommen haben. Der „falsche“ Polizist bittet Sie in fließendem Englisch, zuerst den Inhalt der gefundenen und dann Ihrer eigenen Brieftasche zu zeigen. Die Schauspieler lenken Sie weiterhin ab, während man Ihren Geldbeutel oder Ihre Taschen leert.
Eines der Warnsignale ist, wenn Sie aus dem Mund der Polizisten ein gutes Englisch vernehmen. Wir behaupten nicht, dass kein russischer Polizist Englisch sprechen kann, dennoch kommt das immer noch relativ selten vor.
Unser Tipp: Wenn Sie nichts getan haben und der Verdacht besteht, dass der Vorfall inszeniert ist, geben Sie vor, die Sprache nicht zu verstehen. Manchmal ist es leichter, das Opfer ziehen zu lassen, als ihr oder ihm alles nochmal zu erklären.
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