Wie russische Bauern vor zwei Jahrhunderten lebten

Holzhüten, Scheunen, Mühlen und Kirchen werden in dem Freiluftmuseum in ihrem Originalzustand präsentiert. Diese einmaligen Denkmäler der Holzbaukunst wurden in der Sawolschje-Region gesammelt, in jenem Gebiet östlich der Wolga. Der russische Fotograf Mischa Burlatsky hat Menschen von heute in dem 19. Jahrhundert-Ambiente fotografiert, so als hätte er sie in ihre Vorfahren von vor zwei Jahrhunderten verwandelt. / Ein Brunnen aus der Stadt Gorodez bei Nischni Nowgorod

Holzhüten, Scheunen, Mühlen und Kirchen werden in dem Freiluftmuseum in ihrem Originalzustand präsentiert. Diese einmaligen Denkmäler der Holzbaukunst wurden in der Sawolschje-Region gesammelt, in jenem Gebiet östlich der Wolga. Der russische Fotograf Mischa Burlatsky hat Menschen von heute in dem 19. Jahrhundert-Ambiente fotografiert, so als hätte er sie in ihre Vorfahren von vor zwei Jahrhunderten verwandelt. / Ein Brunnen aus der Stadt Gorodez bei Nischni Nowgorod

Misha Burlatsky
Die Wolga-Metropole Nischni Nowgorod (420 Kilometer östlich von Moskau) beheimatet eine ethnografische Perle: das Freiluftmuseum Schtschelkowski Chutor, ein Mikrokosmos des bäuerlichen Lebens im Russland des 19. Jahrhunderts.
Ob am Fluss, See oder Teich – in jedem Dorf gab es für den Zugang zu einem Gewässer einen Holzsteg, von dem aus Menschen badeten, Wasser für Haus und Hof holten und ihre Wäsche wuschen.
Pilger. Die Altgläubigen-Klöster in Sawolschje empfingen ebenso viele Pilger wie die orthodoxen Klöster in den südlichen Bezirken.
Die bäuerliche Festtagstracht war reich durch Goldstickerei reichverziert. / Eine Rekonstruktion von L. Zypljakowa (Model: Julia Beketowa)
Eine Frauentracht wie sie bei Altgläubigen in Sawolschje verbreitet war. Das Kleidungsstück besteht aus einem seidenen Sarafan und einem Kopftuch, die mit Stickerei dekoriert sind. (Model: Swetlana Agapowa)
Die Kleidung einer wohlhabenden Bäuerin vom Gorbatowsky-Bezirk: mit Gold und Perlen verzierte Schleifen, eine Halskette, ein Kosnik (eine in den Zopf eingebundene Schleife) und ein Sarafan auf einem Reifrock mit seidenen Ärmeln. (Rekonstruktion: L. Zypljakowa)
Bäuerliche Festkleidung aus dem Bezirk Wetluschski: Karierte Sarafans, kreuzverzierte Hemden, gewebte Gurte. Traditionelle Musikinstrumente bei Volksfesten: Schellentrommel und Balalaika.
Abends saßen die Frauen meist beisammen, plauderten und woben Flachs – mit den Gerätschaften, die hier abgebildet sind.
Die Heuernte-Saison begann für alle Dorfbewohner an einem Tag. An diesem Tag trugen die Frauen spezielle „Mähkleidung“, bunt koloriert und reich verziert entlang des Saums. Diese Kleider konnten ohne einen Sarafan getragen werden.
Almosen auf einer Fensterbank.
Ein Männerhemd aus kreuzverzierter Baumwolle. (Rekonstruktion: I. Labud)
Typische Kleidung für den Süden der Nischni Nowgorod-Region: Sarafan, Hemd, gewebter Gurt.
Fürbitte-Kirche, 1731 – eine Holzkirche mit einem Refektorium, ursprünglich aus dem Dorf Starye Kljutschischi.
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