Survival-Tipps vom russischen Zivilschutz: Was tun, wenn Sie auf einen wilden Bären treffen

Wenden Sie sich niemals von einem Bären ab!

Wenden Sie sich niemals von einem Bären ab!

Marko König/Global Look Press
Sie werden vielleicht lachen, aber im Herbst und Frühjahr ist das in Russland durchaus gut zu wissen: Auf der Suche nach Futter zieht es die wilden „Teddys“ im Ural, in Sibirien und im Fernen Osten immer wieder auch in Dörfer oder an den Stadtrand. Also was tun bei einem unerwarteten Treffen mit einem Bären?

Entgegen den gängigen Stereotypen werden Sie natürlich keinen Bären auf dem Roten Platz treffen. Vielmehr müssten Sie für ein solches Treffen tausende Kilometer gen Osten reisen. Aber wenn Sie einmal dort sein sollten, könnten diese Tipps im Notfall lebensrettend sein.

Bären sind eigentlich extrem menschenscheu. Sie haben ein gutes Gehör und gehen Ihnen aus dem Weg noch lange bevor Sie sie überhaupt bemerken können. Gefährliche Situation entstehen nur, wenn die Bärin mit angstlosen Kindern unterwegs ist und diese vor Ihnen zu verteidigen meint. Oder wenn der Bär auf der verzwifelten Suche nach Futter gezwungen ist, sich Menschen zu nähern. Zuletzt ist ein Angler in der Region Sachalin von einem Bären getötet worden. Also nicht vergessen: Ein solches Treffen kann für Sie äußerst unromantisch ausfallen.

Für den seltenen, aber gefährlichen Ernstfall empfiehlt das russische Zivilschutzministerium:

  • Campen Sie niemals in der Nähe von Bärenspuren! (jeweils zwei etwa 20 Zentimeter auseinanderliegende Tatzenflächen)
  • Nehmen Sie Freunde mit in den Wald! Die Geräuscher einer Menschengruppe werden die Bären von selbst verscheuchen.
  • Entsorgen Sie alle Essensabfälle! Diese könnten Bären anlocken.
  • Seien Sie laut! Lassen Sie den Wald beim Campen und Wandern wissen, dass Sie da sind. Sie können auch Glöckchen an Ihren Rucksack hängen. Kein gesunder Bär würde sich so freiwillig nähern.
  • Meiden Sie Plätze, wo Bären gut jagen könnten! Vor allem Flussufer am Morgen, frühen Abend und nachts.

Wenn Sie dann aber doch auf einen Bären treffen sollten, könnten diese Tipps ihre Überlebenschancen erhöhen:

1. Keine Panik!

Wenn der Bär Sie noch nicht gesehen hat, dann versuchen Sie, sich möglichst lautlos aus dem Staub zu machen. Je näher Sie ihm sind, wenn er Sie entdeckt, desto größer ist die Gefahr, dass er sich zu verteiden glauben wird. Denn wenn er Sie dann entdeckt, wird er Angst vor Ihnen haben. Tiere greifen normalerweise dann an, wenn sie Angst haben, verletzt sind oder ihren Nachwuchs schützen. Wenn der Bär keinerlei Anzeichen von Aggression zeigen sollte, lassen Sie ihn einfach ruhig von dannen ziehen.

2. Nicht wegrennen!

Wenn der Bär aggressiv wirkt, laufen Sie bloß nicht weg. Auch wenn Bären schwerfällig und gemütlich wirken, sie können bis 60 Stundenkilometer schnell rennen. Dagegen haben Sie keine Chance! Auch Bäume sind keine Option, denn Bären klettern auch gut. Bleiben Sie einfach genau dort stehen, wo Sie stehen, und machen Sie keine hastigen Bewegungen - egal, wie sehr sie das in diesem Moment wollten.

3. Bärige Körpersprache

Wenn sich der Bär dann auf seine Hinterbeine stellt, möchten Sie wahrscheinlich am liebsten auf der Stelle sterben. Aber! Das ist kein Zeichen für Aggression, sondern für seine Neugier und Interesse an Ihnen. Nur wenn er die Unterlippe hervorschiebt und aggressiv in Ihre Richtung geht, will er Ihnen sagen, dass Sie verschwinden sollen. Gehen Sie dann so langsam Sie können diagonal rückwärts. Drehen Sie einem Bären niemals den Rücken zu! Wenn er Sie verfolgt, dann bleiben Sie wieder fest an Ihrer Stelle stehen.

4. Keine Blickkontakt!

Vermeiden Sie direkten Blickkontakt mit dem Bären. In der Tierwelt bedeutet das Aggression. Sprechen Sie ruhig und überzeugt. Vergessen Sie am besten, dass Ihnen Ihr Herz gerade in die Hose gerutscht ist. Wahrscheinlich geht es dem Bären nicht viel anders.

5. Gut gebrüllt, Löwe!

Wenn der Bär Sie einfach nicht in Ruhe lässt und weiter verfolgt, können Sie versuchen, Ihn zu verschrecken: durch extrem laute Geräusche wie Schreien, Klatschen oder Pfeifen.

6. Stereo-Lärm

Wenn Sie in einer Gruppe unterwegs sind, dann teilen Sie sich auf, gehen in unterschiedliche Richtungen und machen viel Krach. Das dürfte das Tier sofort verscheuchen.

7. Verstecker vor der Bärenmutter

Die kritischste Situation entsteht, wenn Sie eine Bärin mit Jungen treffen. Die Kleinen sind neugierig und können Sie verfolgen. Wenn ein Bärenjunges Sie entdeckt, gehen Sie sofort irgendwohin, wohin es Ihnen  nicht folgen kann. Sonst könnten Sie auf die Mutter treffen, die ihren Nachwuchs dann sicher vor Ihnen schützen wollen wird. 

Absolutes Tabu: spielen mit oder fotografieren von Bärenjungen!

8. Letzte Chance - totstellen!

Wenn ein Bär Sie dann aber doch wirklich angreifen sollte, haben Sie wahrscheinlich nur noch eine Chance zu überleben: Stellen Sie sich tot! Legen Sie sich mit dem Gesicht auf die Erde und legen Sie die Hände in den Nacken. So erkennt der Bär, dass Sie ihm sicher nichts tun können und lässt vielleicht von Ihnen ab. Aber: Bleiben Sie mindestens 20 Minuten in dieser Position. Bären sind schlau: Sie können zurückkehren, um sicher zu gehen, dass Sie auch wirklich tot „sind“.

>>> Ungebetene Gäste: Wie die Russen Bären aus den Dörfern vertreiben

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