Wenn Sie nach Saransk kommen, um sich FIFA-WM-Spiele anzuschauen, oder einfach als Teil Ihrer Reise durch das größte Land der Welt, keine Sorge: Obwohl die Stadt im Vergleich zu Moskau oder Sankt Petersburg natürlich sehr klein ist, ist sie doch sehr gastfreundlich und möchte ihre nationale Kultur mit ausländischen Gästen teilen.
Es stimmt, dass Mordowien und seine Hauptstadt Saransk selbst für Russen keine Top-Reiseziele sind. Bevor sie zu einer der Austragungsstätten der FIFA-WM wurde, war die Stadt bekannt als ein Land der Gefängnisse (einer ihrer berühmtesten modernen Gefangenen war Nadezhda Tolokonnikova von Pussy Riots, die 2013 hier war). Später dann hat der französische Schauspieler Gérard Depardieu sich als Einwohner von Saransk registriert und ein lokales Kino renoviert.
Besucher werden von Saransks sauberen Straßen, historischen Stätten und freundlichen Einheimischen angenehm überrascht sein. Hier sind ein paar Tipps für einen unvergesslichen Aufenthalt.
Während Sie durch die Innenstadt in Richtung Millenium-Platz und seinem musikalischen Springbrunnen spazieren, sehen Sie auf jeden Fall das Saransker „Mini-Modell“ der Moskauer staatlichen Lomonossow-Universität: Das ist die Ogarew-Mordowien- Universität. Gehen Sie auf die Dachterrasse und genießen Sie die Aussicht. Sie können von dort aus das neue Stadion und einen musikalischen Springbrunnen neben dem örtlichen Opern- und Balletttheater sehen. Alles das ist vom Boden aus schwer zu sehen.
Nur einen Katzensprung von der Universität entfernt befindet sich das grüne Gebäude des Mordowischen Kunstmuseums mit seiner großen Werkesammlung vor allem lokaler Künstler. Der berühmteste darunter ist Stepan Erzia (1876-1959), ein Bildhauer, der für seine erstaunlichen Holzarbeiten bekannt ist. In einem nahe gelegenen Dorf geboren, nahm er das Pseudonym "Erzia" zu Ehren seiner ethnischen Gruppe an: Erzia ist eine ethnische Untergruppe der Mordwinier.
Stepan Erzias Kunstwerke wurden später auch in Italien und Frankreich ausgestellt, einige Jahre lebte er in Lateinamerika, wo er sich in die dortigen Bäume verliebte und sogar einige mit in die Sowjetunion zurückbrachte. Wenn Sie in Saransk waren ohne seine Kunst gesehen zu haben, haben Sie den Besuch umsonst gemacht! Finden Sie auf jeden Fall ein oder zwei Stunden, um seine beeindruckenden Werke zu sehen und genießen Sie die vielen farbenfrohen Gemälde, die das traditionelle Leben der Region darstellen.
Das mordowische Volk lebte immer in guten nachbarschaftlichen Beziehungen zu anderen Völkern Russlands. 2012 feierte die Republik 1000 Jahre dieser Völkerfreundschaft.
Die Einheimischen geben ihr Bestes, um ihre Vergangenheit zu feiern. Darüber können Sie viel im Heimatmuseum erfahren, das sich gegenüber dem Puschkin-Park am Saranka-Fluss befindet.
Dort am Fluss können Sie sich dann auch in der Natur ausruhen, nachdem Sie so viel Neues über Mordowiens Traditionen und lokalen Beitrag zum Sieg im Großen Vaterländischen Krieg erfahren haben.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Heimatmuseums befindet sich das Restaurant Mordowien-Hof, wo Sie traditionelle lokale Küche wie „Bärentatze“, mordowische Pelmeni, traditionelle Suppe "Seljanka" probieren können sowie „flauschige Palatschinken“.
Gegen Abend lohnt sich dann ein Besuch im kürzlich restaurierten Kino, das von Gerald Depardieu unterstützt wird. Jener erhielt im Jahr 2013 die russische Staatsbürgerschaft und wurde als Einwohner von Saransk registriert. Angeblich soll er eine Immobilie in der Innenstadt besitzen, war aber offiziell dennoch noch nie in Saransk.
2016 renovierte er jedoch das Rossija-Kino, das dann natürlich ihm zu Ehren umbenannt wurde. Die Einheimischen können jetzt Hollywood-Filme zu einem erschwinglichen Preis in einem schönen Theater genießen, auch wenn es sich im entfernteren südlichen Teil von Saransk befindet. Nehmen Sie ein Taxi vom Stadtzentrum und in 15 Minuten können Sie einen Film genießen!
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