Double B: Wie eine russische Kaffeehauskette die Welt erobert

Double B
Haben Sie schon mal einen in Russland gerösteten Kaffee probiert? Falls nicht, können Sie das nun in Barcelona, Prag, Tiflis und sogar in Dubai nachholen.

Wenn es um die Kunst der Kaffeerösterei und Zubereitung geht, ist Russland nicht unbedingt das Land, das einem als Erstes in den Sinn kommen würde. Die Kaffeehauskette „Double B“ hat jedoch vor, das zu ändern. Vor fünf Jahren gegründet, serviert sie nun Kaffeeliebhabern in Barcelona, Prag, Tiflis und Dubai ihre Lieblingsgetränke. Doch wie hat es das Unternehmen geschafft, in so kurzer Zeit international Fuß zu fassen?

Der Schwerpunkt liegt auf Kaffeespezialitäten

„Der Hauptgrund für Double Bs Erfolg ist die Qualität unserer Produkte“, erzählt Anna Tsfasman, Gründerin und Direktorin des Kaffeehauses, gegenüber Russia Beyond. „Wir stellen nur Leute ein, die vernarrt in Kaffee sind und unsere Vorstellungen teilen. Das ist der entscheidende Faktor, der Double B dabei geholfen hat, mit Qualitätskaffee in Verbindung gebracht zu werden. Das ist auch der Grund, warum unsere Produkte in Russland und im Ausland so beliebt sind.“

Seit der Gründung im Jahr 2012 arbeitet das Unternehmen mit besonders hochwertigen Kaffeebohnen und ist in den ganzen Produktionszyklus involviert, angefangen bei der Ernte ausländischer Farmer bis hin zur Röstung und weltweiten Lieferung.

Double B hat dabei zwei große Röstanlagen in Moskau und Prag und sogar eine eigene Baristaakademie, um neue Mitarbeiter zu schulen. Das Kaffeehaus ist mehrfacher Preissieger im Bereich der Kaffeezubereitung und seine Mitarbeiter Finalisten der Weltmeisterschaft im Kaffeerösten.

Große Pläne für Dubai

„Auf dem globalen Markt mitzuspielen, war eine Herausforderung“, sagt Tsfasman. In Spanien musste sich das Unternehmen eine Speziallizenz erwerben, die zwischen 80 000 und 800 000 Euro kostet und eine enorme finanzielle Belastung für das Kaffeehaus darstellt. In Dubai war es schwierig, die richtigen Räumlichkeiten zu finden.

„Der Markt, den es dort gibt, ist übersättigt und die Forderungen an die Mieter sehr hoch. Wir hatten dennoch Glück – wir haben eine Räumlichkeit im City Walk Center gefunden, ein Ort der für Qualität steht und es uns erlaubt, in Zukunft leichter neue Räumlichkeiten in Dubai zu finden“, erzählt Tsfasman.

Die Idee, ein Kafeehaus in Dubai zu eröffnen, stammte von Tsfasmans Freunden, und auf dem Weg zur Eröffnung mussten viele Schwierigkeiten überwunden werden, da jeder Handlungsschritt, von den staatlichen Behörden und verschiedenen Kommissionen genehmigt werden musste.

Dennoch plant Double B bis Jahresende zwei weitere und im nächsten Jahr zusätzliche Filialen in Dubai zu eröffnen.

„Wir hatten von Anfang an den Plan, in die Vereinigten Arabischen Emiraten zu gehen“, sagt Tsfasman. „Wir haben uns den dortigen Markt mit Hilfe unserer Partner erschlossen und der Öffnung einiger Kaffeehäuser zugestimmt.”

Tsfasman glaubt, dass es sich ökonomisch durchaus lohnen wird und dazu mit Double Bs Image als globale Kaffeehauskette übereinstimmt.

Der Schlüssel zum Erfolg

In Russland, wie überall auf der Welt, muss hart gearbeitet werden, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.  

„Differenzen kultureller Art, Bürokratie und Rechtsvorschriften – das alles kann gelöst und erledigt werden“, erklärt Tsfasman. „Wie überall muss man ein Gespür für die Menschen entwickeln, überlegen, wie man ihnen langfristig das Produkt näherbringt. Kaffee ist ein universelles, weltweites beliebtes Konsumgut, deshalb liegt unsere Konstante darin, die hohe Kaffeequalität beizubehalten und sie an verschiedenen Standorten anzubieten.“

Was fehlt russischen Unternehmen, um sich auch im internationalen Wettbewerb zu behaupten? Tsfasman denkt, dass es vor allem die zwei folgenden Dinge sind: Zunächst müsse ein Produkt entwickelt werden, dass die Leute in der Welt begeistert und sie sagen: „Echt! Das ist ein russisches Geschäftskonzept?“ Aber auch der Glaube an einen selbst und die eigene Stärke sei wichtig. „Eine Kombination dieser Zutaten ist die richtige Rezeptur, um auch außerhalb Russlands Erfolg zu haben“, schlussfolgert sie.

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