Zunächst scheint es ja eine gute Idee zu sein, die großen Werke der russischen Literatur im Original zu lesen. Mit der Zeit aber stellt sich heraus, dass Sie mit jedem Buch tiefer und tiefer in die Welt der Russischen Klassiker hineingezogen werden. Sie werden sich in den philosophischen Reisen von Tolstoi und Dostojewski verheddern und sich auch selbst und natürlich all ihre Freunde zunehmend mit ganz grundsätzlichen Fragen rund um Leben und Moral, Tod und Gewissen nerven. Einen Ausstieg aus diesem Bücherstrudel hat bislang kaum jemand aus eigener Kraft geschafft.
Kein Wörterbuch der Welt kann Ihnen helfen, wenn Sie verstehen wollen, was Smekalka und Chaljawa bedeuten. Denn es gibt einfach keine direkte Wort-für-Wort-Übersetzung – und das betrifft leider recht viele russische Begriffe.
Dienstreisen nach Russland, Verhandlungen in der russischen Banja und Anrufe aus weit entlegenen Orten im Fernen Osten – all das sind sicher keine einfachen Aufgaben für einen Ausländer. Aber jetzt, da Sie ja Russisch sprechen, bekommen Sie ein anderes „Problem“: Russische Personalchefs scheinen ein Kopfgeld auf Sie ausgesetzt zu haben und suchen Sie über alle Kanäle, um Sie als gefragten Fachmann endlich in ihre Firma zu bekommen. Newsletter, Anfragen erreichen Sie nun fast täglich. Klar, wen sollte man denn sonst nehmen, wenn nicht Sie? Immerhin haben Sie ja Russisch gelernt!
Früher fuhren Sie jedes Jahr in ein anderes Land in den Urlaub, langsam haben Sie schon alles gesehen. Nur gut, denn wenn sie Russisch lernen, erschließt sich Ihnen gleich eine ganz neue Welt: Russland, das größte Land der Erde. Um aber Moskau, Sankt Petersburg, Wladiwostok, Sibirien, den Baikalsee und Kamtschatka zu sehen, reicht ein Jahresurlaub ganz sicher nicht aus. Darum werden Sie sicher schnell Stammgast.
„Derweil in Russland“ und Geschichten über die mysteriöse „Russische Seele“ werden wohl bald zum Hauptbestandteil Ihrer Facebook-Timeline. Oder sind Sie schon bei VKontakte? Na klar! Denn all die fast zahmen Braunbären, singenden Sibirier und extremen Winteraktivitäten verstehen eben doch nur Ihre Kollegen aus dem Russischkurs.
Von Ihren regelmäßigen Russland-Reisen bringen Sie ebenso viele russische Delikatessen mit nach Hause, wie Ihre Russischkurs-Kollegen zu Ihren wöchentlichen „Russendisko“-Abenden: Kaviar, Bliny und Borsch stehen schon auf Ihrer Alltagsspeisekarte. Bald kommen sicher auch schwierigere und ausgefallenere Gerichte hinzu!
Und wenn Sie dann im Fortgeschrittenenkurs angekommen sind, dann wird plötzlich alles anders: Außer den üblichen Erklärungen und Rechtfertigungen, warum Sie den, um alles in der Welt, ausgerechnet Russisch lernen und ob Sie nicht doch heimlich „Putinversteher“ sind, werden Sie bald merken, dass Sie die Russen eigentlich sogar besser verstehen als ihre heimischen Mitbürger. Und hier beginnt die große Sehnsucht nach dem weiten Land im Osten…
Wenn Sie trotz alledem wirklich Russisch lernen wollen, dann haben wir hier einige Tipps für Sie:
Und wenn Sie dann bei Punkt 7 angekommen sind, dürfte Sie dies hier interessieren:
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