Kaiserliche Großzügigkeit: Wie die Romanows Ihre Liebhaber und Geliebten beschenkten

Konstantin Kokoshkin /Global Look Press
Die russischen Herrscher von Katharina der Großen bis Nikolaus II. beschenkten ihre heimlichen Lieblinge stets mit kaiserlicher Großzügigkeit. Bis sind die Paläste, Schlösser und Herrenhäuser in Sankt Petersburg und Umgebung Touristenmagnet.

Das Anitschkow-Palais

Das Anitschkow-Palais am Newski-Prospekt wurde von dem russischen Architekten Michail Semtsow und seinem italienischen Kollegen Francesco Bartolomeo Rastrelli erbaut und dekoriert. Zuerst gehörte der Palast dem Grafen Alexej Rasumowskij. Zarin Elizaveta Petrowna machte ihn ihr ihrem Geliebten 1757 zum Geschenk. Nach Rasumowskijs Tod 1771 kaufte Katharina die Große das Herrenhaus und schenke es ihrem Liebhaber Grigorij Potemkin, der den Architekten Iwan Starow mit dem Umbau des Gebäudes beauftragte.

Marmorpalast Orlows

Ein weiteres Herrenhaus, das Katharina II. ebenfalls dem Grafen Orlow schenkte, war der Marmorpalast von dem italienischen Architekten Antonio Rinaldi. Nach dem Tod Orlows kaufte Katharina die Große den Marmorpalast als Geschenk für ihren Enkel Konstantin Pawlowitsch. Heute beherbergt das Gebäude das Staatliche Russische Museum.

Palast des Grafen Bobrinskij

Dieser Palast mit Blick auf den Admiralteijski-Kanal gehört heute zur Staatlichen Universität Sankt Petersburg. Aber seine Geschichte geht bis Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Katharina II. präsentierte ihn ihrem 40 Jahre jüngeren Liebhaber Platon Subow. Nachdem Paul I. den Thron erbte, wurde der Palast dem Grafen Alexej Bobrinskij, einem unehelichen Sohn von Katharina II. und Grigorij Orlow, vermacht. Seine Nachkommen besaßen den Palast bis der Revolution.

Schloss Gattschina

Schloss Gattschina liegt 45 Kilometer von Sankt Petersburg entfernt und wurde von dem italienischen Architekten Antonio Rinaldi für einen der berühmtesten „Lieblinge“ der Zarin Katharina II. gebaut. 1765 erhielt Graf Grigorij Orlow die Ortschaft als Geschenk von ihr und ließ das Schloss errichten. Aber er wohnte hier nicht lange: Nur zwei Jahre nach der Fertigstellung starb Orlow1783. Später kaufte die Zarin das Schloss von Orlows Erben und schenkte es ihrem Sohn, dem Großherzog Paul I. Gattschina wurde zum Lieblingsort der zukünftigen Kaiser.  

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Herrenhaus der Lopuchina

Die Mätresse von Paul I., Anna Lopuchina, musste auf Wunsch des Zaren aus Moskau nach Sankt Petersburg umziehen. Paul I. wollte sie so oft wie möglich sehen und 1798 schenkte er ihr darum ein Herrenhaus am prächtigen Palastufer der Newa.  Als Anna den Fürsten Paul Gagarin heiratete, erhielt sie ein Nebengebäude als Hochzeitsgeschenk von dem Zaren. Der italienische Architekt Giacomo Quarenghi baute beide Gebäude zu einem zweistöckigen Herrenhaus mit einem hängenden Garten um.

Schloss der Kschessinskaja

1892 kaufte der künftige Zar Nikolaus II. ein Bürgerhaus auf der Englischen Uferstraße für seine Geliebte und Primaballerina Matilda Kschessinskaja. Das zweigeschossige Gebäude mit einem kleinen Garten war ihr Zuhause bis 1906. Als ihre Romanze mit dem Zaren zu Ende war, beschloss sie, das Haus zu verlassen und baute sich ein neues Herrenhaus an der Ecke des Kronwerkskij-Prospekts und der Bolschaja Dworjanskaja. In ihren Memoiren schrieb sie, wie schwer es für sie gewesen sei, das Haus zu verlassen, in dem sie so viele schöne Tage verbracht hatte. Aber sie konnte nicht bleiben, denn alles im Haus erinnerte  sie  an "ihren Niki".

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