Die Ringlinie - der ganze Stolz der Moskauer U-Bahn. / Legion Media
Das Zentrum Moskaus schließt die Ringlinie Nummer fünf mit zwölf Stationen ein. Ihre Züge verkehren ständig im Kreis. Der Ring wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut, deswegen sieht man in der Dekoration vor allem den militärischen Ruhm des Russischen Volkes. Fast alle Ringstationen stehen unter Denkmalschutz. Um sie zu besichtigen, muss man praktisch nur einmal die Metro zu betreten und dann von einer Station zur nächsten zu fahren. RBTH erzählt die interessantesten Stationen, die man auf keinen Fall bei einer solchen Metroexkursion auslassen darf.
Park Kultury / Legion Media
Bei der Gestaltung dieser Station, die zur Krim-Brücke und dem berühmten Gorki-Park herausführt, sind fünf Arten von Marmor - von hellgrau bis schwarz gestreift -, Empire-Kronleuchter und Marmor-Reliefs verwendet worden.Die Reliefs nach den Skizzen von Isaak Rabinowitsch, der auch den UdSSR-Pavillon zur Weltausstellung 1939 in New York gestaltet hatte, zeigen verschiedene Freizeitaktivitäten des typischen Sowjetbürgers dargestellt. Diesen konnte und sollte man dann im Gorki-Park nachgehen: von Flugzeugsmodellbau über Tanzen und Fußball bis hin zuTennis.
Taganskaja / Konstantin Kokoshkin/Global Look Press
Mittelalterliche Architektur ist hier das wichtigste Thema der Stationsgestaltung: die Deckenbögen erinnern an die Kreuzgewölbe der europäischen Gotik oder die russischen Bojaren-Häuser des 18. und 19. Jahrhunderts. Die Säulen sind aufwändig mit Majolika-Keramik-Wandbildern gestaltet, als ob sie gerade aus der Werkstatt des berühmten Florentiner Bildhauers des 16. Jahrhunderts, Andrea della Robbia, entnommen worden wären. Aber statt Madonnen sind da Helden der Sowjetischen Armee in die Aureole der siegreichen Fahnen und Bajonette mit Gold und Silber gemeißelt: Seeleute, Panzersoldaten, Piloten und andere Militärs.
Komsomolskaja / Legion Media
Diese Station wurde als Tor nach Moskau angelegt: Sie befindet sich unter den drei größten Bahnhöfen der Stadt - dem Leningrader, Jaroslawler und Kasaner Bahnhof. Darum ist auch hier der ausladende Stil der Stalin-Zeit mit seinen prunkvollen Kronleuchtern, Marmor-Arkaden und monumentalen Mosaiken nicht zu übersehen. Heute sind hier noch acht solche Mosaik-Wandbilder zu sehen, die berühmte Recken, Feldherren und den Revolutionsführer Wladimir Lenin dabei zeigen, wie er eine Rede auf dem roten Platzt hält.
Nowoslobodskaja / Legion Media
Mit ihren riesigen Buntglasfenstern ist dies die wohl festliche Station der Moskauer Metro. Die 32 Bilder zeigen Bilder des sowjetischen Wandmalers Pawel Korin und wurden in Lettland hergestellt. Dort wurden sie von Kirchengläsern gemacht. Russland hatte keine eigene Glasmalereitradition und darum aucschnell klar, dass die Nowoslobodskaja eher an märchenhafte Szenen aus der Unterwasserwelt erinnert. Auf den sechs Buntglasfenster sieht man Vertreter verschiedener Berufe: Architekten, Bauern und Künstler; die anderen zeigen Ornamente und Kreml-Sterne.
Kijewskaja / Legion Media
Sie ist die jüngste Station des Metrorings. Sie wurde unter persönlicher Aufsicht von Generalsekretärs Nikita Chruschtschow gebaut. Chruschtschow soll die elegante Dekoration seiner Heimat, der Ukraine gewidmet haben. Nach der Eröffnung der Station erklärte er der Ausschweifung in Kunst und Architektur den "Krieg" und brach damit mit dem Stalinschen Prunkbauten-Stil. Dadurch sicherte Chruschtschow "seiner" Station den unvergänglichen Ruhm eines "unterirdischen Palasts". Dieser ist mit Marmor und Granit dekoriert, die Säulen zieren 18 Mosaik-Wandbilder, nach Florentiner Tradition von einem Ramenrelief gesäumt. Die Wandbilder erzählen die Geschichte der russisch-ukrainischen Beziehungen seit 1654, als die Kosaken sich dem Russischen Zaren unterordneten, bis zur Oktoberrevolution 1917. Die Namen der Bilder sprechen für sich : „Puschkin in der Ukraine“und „Freundschaft der russischen und ukrainischen Kolchosebauern“.
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