Es ist schwer, die genaue Anzahl der Sprecher zu kennen, die eine Sprache sprechen, besonders wenn sie als ihre Zweitsprache gilt. Laut „Web Technology Survey“(eng) war Russisch im Jahr 2013 nach Englisch die zweitbeliebteste Sprache des Internets und wurde von 5,9 Prozent aller Nutzer verwendet.
Russisch gilt für 154 Millionen Menschen als Muttersprache (Daten aus „Ethnologue: Languages of the World für 2017“), Russlands Bevölkerung hat jedoch etwa neun Millionen Menschen weniger. Zur gleichen Zeit beherbergt Russland mehr als 190 Nationalitäten, die über mehr als 100 Sprachen sprechen, acht davon zählen jeweils mehr als eine Million Muttersprachler. Mehrere Republiken im Land, in denen eine andere Ethnie dominiert, haben neben Russisch auch ihre Nationalsprache als offizielle Sprache anerkannt.
Russisch ist in der Liste der globalen Sprachen enthalten – das bedeutet, dass Russisch auf der ganzen Welt gesprochen wird. Nach Angaben von „Ethnologue“ sprechen es rund 265 Millionen Menschen. Die Sprache wird auch außerhalb von Russland gesprochen, zum Beispiel in den folgenden 17 Ländern:
Einige Länder, wie beispielsweise Weißrussland, erkennen Russisch als zweite offizielle Staatssprache an. Manche Staaten, wie Südossetien, Transnistrien, die Volksrepublik Donezk und die Volksrepublik Lugansk, erkennen die Sprache nur begrenzt an. Das bedeutet, dass Russisch in der Wirtschaft, dem staatlichen Sektor, Medien, Bildung und Kultur, als auch von der politischen Elite sowie jüngeren Menschen, die sich an russischen Universitäten einschreiben wollen, gebraucht und anerkannt wird.
Russisch besitzt ferner einen offiziellen Status in Kasachstan und Kirgisistan. Dennoch muss in Kasachstan ein Gerichtsverfahren auf Kasachisch stattfinden, während es in verschiedenen Regionen Kirgisistans einige Situationen gibt, in denen Russisch offiziell verwendet werden kann.
In der Sowjetunion herrschte eine Politik der russischen Hegemonie und auch nach dem Zusammenbruch blieb die Zahl der russischsprachigen Menschen außerhalb Russlands bis in die 2000er Jahre bedeutend. Seit den 2000er Jahren begann die junge Generation schließlich, vor allem die jeweilige Nationalsprache und Englisch zu lernen.
Selbst in den baltischen Ländern und in der Ukraine, wo die Behörden den Gebrauch der russischen Sprache gesetzlich beschränken, gibt es dennoch immer noch viele russischsprachige Menschen. Laut der ukrainischen Volkszählung im Jahre 2001 betrachten 29,6 Prozent der Nation, also 14 Millionen Menschen, Russisch als ihre Muttersprache. Eine Umfrage (eng) von „Gallup“ im Jahr 2008 ergab, dass 83 Prozent der 1 000 Befragten auf Russisch an der Umfrage teilnehmen wollten.
Versuche der ukrainischen Behörden, den Gebrauch von Russisch einzuschränken und den Anteil der ukrainischen Sprache in Schulen und in Staatsangelegenheiten zu erhöhen, waren einer der Hauptgründe für die Unruhen, die den separatistischen Aufstand in den russischsprachigen Regionen Donezk und Lugansk zur Folge hatten, während sich die russischsprachige Krim indessen nach einem Volksreferendum entschied, der Russischen Föderation anzugehören.
In Lettland hat eine Schulreform den Anteil des Unterrichts in der Landessprache seit dem Jahr 2004 erhöht, was zu einer Reihe von Protesten führte. Laut der Volkszählung im Jahr 2011 betrachten 37,2 Prozent der lettischen Bevölkerung Russisch immer noch als ihre Primärsprache.
Russisch ist die Amtssprache mehrerer wichtiger internationaler Organisationen wie GUS, der Vereinten Nationen, einschließlich IAEA, UNESCO, WHO und anderen, der Shanghai Cooperation Organisation, des Sekretariats für den Antarktisvertrag und vielen anderen.
Im Bundesstaat New York müssen im Übrigen alle Dokumente über Wahlen in Städten mit einer Bevölkerung von mehr als einer Million unter anderem ins Russische, Spanische, Koreanische und Chinesische übersetzt werden.
Laut der Volkszählung im Jahr 2000 lebten in den Vereinigten Staaten etwa 706 000 russischsprachige Menschen, im Jahr 2010 stieg diese Zahl auf fast 900 000 Menschen. Die Sprache befindet sich nun unter den Top zehn der in den Vereinigten Staaten gesprochenen Sprachen, mit der höchsten Konzentrationsdichte in Alaska, wo etwa drei Prozent der Bevölkerung des Staates Russisch sprechen. Darüber hinaus ist Alaskas russische Gemeinde die älteste russische Sprachgemeinschaft der Vereinigten Staaten, da der Staat bis zum Jahre 1867, dem Jahr, als Alexander der Zweite ihn verkaufte, Teil des Russischen Reiches war. (Lesen Sie hier, welche Gründe er dafür hatte.)
Verschiedenen Quellen zufolge gibt es in Israel zwischen 250 000 und 500 000 sowjetische und russische Emigranten, die Russisch sprechen. Forbes berechnete, dass es im Jahr 2017 in Israel 1,5 Millionen russischsprachige Einwohner gab, deren Gesamtbevölkerung etwa 8,6 Millionen beträgt. Russisch wird, wie das russische Außenministerium im Jahre 2003 berichtete, auch in Deutschland gesprochen, da es rund sechs Millionen russischsprachige Einwohner hat, die zur Hälfte Emigranten aus der Sowjetära sind.
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