A Shoana Church (the 10th century) outside the village named after Costa Khetagurov in the Karachay-Cherkess Republic.
Denis Abramov/RIA Novosti/ Oleg Krasnov
Im südrussischen Gebiet Kuban, am Rande des Kaukasus, auf den Solowezki-Inseln im Norden und auch in Sibirien finden sich immer wieder eigenartige Aufstellungen riesiger Steinblöcke. Sie werden "Dolmeny" genannt. Ihrem Aussehen und Alter nach aber sind sie durchaus zu vergleichen mit dem berühmten Stonehenge-Park auf der britischen Insel. Allein im Westkaukasus, im Gebiet Gelendschika und Noworossijsk, sind bislang um die 2300 Dolmeny entdeckt worden.
Wozu genau sie gut waren oder sein sollten und warum sie diese fragwürdigen Löcher an einer Seite besitzen? Dazu gibt es bislang vor allem eine Reihe Hypothesen. Einig sind sich die Wissenschaftler nur im Alter der Dolmeny: Die Bauten auf dem Gebiet der heutigen Russischen Föderation müssen demnach von 3000 bis 2000 Jahre v.Chr. erbaut worden sein.
Möglicherweise dienten sie als Kult- oder Grabstätten. Bei Ausgrabungen wurden in vielen Dolmeny neben alltagsgegenständen - man glaubte wohl, dass diese auch im Jenseits noch einmal von Nutzen sein könnten - auch menschliche Überreste gefunden, und das aus unterschiedlichen Epochen. In einem Dolmen im Krasnojarsker Gebiet sind gar Überreste von insgesamt 72 Personen sowie eine Steintafel mit astrologischer Symbolik gefunden worden. Heute befindet sich dieser fünf Tonnen schwere Sarkophag im Historischen Museum in Moskau.
Viele Gerüchte besagen auch, das in den Dolmeny einst Zwerge gelebt hätten. Diese seien so klein gewesen, dass sie auch Hasen ritten wie wir auf Pferden. Bis heute ist dieses Rätsel nicht vollständig gelöst. Und immer wieder machen sich Touristen auch selbstständig auf die Reise, um die Geheimnisse dieser Steinschränke zu erforschen.
/ Legion Media
Diese Kirche der Lutheraner ist im 13. Jahrhundert mitten in einem Steppengebiet gebaut worden, um den Rittern des Deutschen Ordens auf ihren Feldzügen Beistand zu leisten. Außerdem war sie als mögliche Schutzstätte im Falle eines Angriffs geplant, darum erinnert sie auch stark an einen Festungsbau. Heute ist sie das älteste Gebiet des gesamten Kaliningrader Gebiets an der Ostsee.
Das hohe Kirchenschiff und die unzerstörbaren dicken Wände hätte sie auch Jahrhundertkatastrophen überstehen lasseb. Sie widerstand im wahrsten Sinne des Wortes den Preußischen Staat, den Zweiten Weltkrieg sowie die Umsiedlungen zu Sowjetzeiten, als mit den Kirchen umgegangen wurde wie mit allen anderen reichen Architekturbauten: Sie wurden bis auf den letzten Ziegelstein auseinandergenommen.
Im Jahr 1985 wurde das Gotteshaus der Russisch-Orthodoxen-Kirche übergeben. Seitdem ist es vollständig rekonstruiert worden und zu ihrer Hauptaufgabe als Gotteshaus zurückgekehrt. Sie steht in Druschba, früher Allenburg, Kaliningrader Gebiet.
/ Sergey Malgavko/RIA Novosti
Die Kirche des Heiligen Johann des Täufers auf dem zentralen Lenin-Platz in Kertsch entstand noch weit vor der Großen Teilung des Christentums in Katholiken und Orthodoxe. Wenn man den griechischen Aufschriften auf einer der Säulen Glauben schenkt, dann stand sie bereits im Jahr 757 n. Chr.
Zwei Legenden über ihren Bau sind weit verbreitet: Eine besagt, diese wunderschöne Kirche sei im Meer gefunden und an Land gebracht worden. Dafür spricht, dass sie früher noch direkt an der Küste gestanden haben muss und sich an ihren Wänden eine Vielzahl verschiedener Abdrücke von Meerestieren befinden.
Die zweite Version meint, dieses Gotteshaus sei an der Stelle einer noch viel älteren Kirche gebaut worden, welche wiederum der Apostel Andreas persönlich geweiht haben soll, der in der Region um das Schwarze Meer gepredigt haben soll. Im Innenhof der Kirche liegt eine Platte mit einem angeblichen Fußabdruck eben jenen Apostels Andreas - oder Johannes des Täufers. Wenigstens sind die Gläubigen davon überzeugt.
/ Denis Abramov/RIA Novosti
Die Schoana-Kirche mitten in den Bergen der Kaukasus-Republik Karatschajewo-Tscherkessien ist ein Vorzeigestück für die Bescheidenheit der alten Religionsbauten. Sie misst gerade einmal 13 Meter Länge. Im Inneren finden sich weder Fresken noch sonstige dekorative Elemente. Als ein Teil des Innenraumes renoviert werden musste, kam unter den alten Reliefs eine Lage noch älterer griechischer, arabischer, georgischer, armenischer und russischer Inschriften zum Vorschein. Auch nordkaukasische Zeichen konnten entziffert werden.
Als die Kirche im 10. Jahrhundert gebaut wurde, gehörte sie zu dem alten iranischen Alania-Reich, den Vorfahren dem heutigen Nordossetiens.
Bis ins 18. Kahrhundert hinein soll sich hier eine alte Bibliothek befunden haben, die jedoch als spurlos verschwunden gilt. Später befand sich hier ein Mönchskloster. In der näheren Umgebung finden sich außerdem zahlreiche Gräber. Womöglich entstand die Kirche gerade für sie.
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