Jedes russische Kind weiß, dass eine gerade Anzahl von Blumen der beschenkten Person Unglück oder sogar den Tod bringt. Dieser Aberglaube tauchte im altertümlichen Russland in der Zeit des heidnischen Glaubens auf. Ostslawen glauben, dass eine gerade Zahl das Ende eines Lebenszyklus‘ symbolisiert, mit anderen Worten den Tod. Noch heute gibt es in Russland das Sprichwort: „Leid kommt selten allein“. Und noch heute werden Blumensträuße mit einer geraden Anzahl an Blumen zu traurigen Anlässen und Beerdigungen verschenkt. Die ungeraden Zahlen hingegen stehen für das Leben und für den Schutz vor bösen Geistern. Wenn Sie also Russen mit einem Strauß erfreuen möchten, achten Sie auf eine ungerade Zahl an Blumen.
Scharfe Geschenke sollen dem Volksglauben nach allen Haushaltsmitgliedern Versagen bescheren. Auch Souvenirs wie Waffen, Rasiermesser und Gabeln können zu zukünftigen Streitigkeiten und Zank führen. In der Kaukasusregion jedoch gibt es eine Tradition, Messer und Waffen als Geschenk zu überreichen. Wie es aussieht, hält man dort nichts von diesem Aberglauben.
Es gibt weder einen Grund, einen leeren Geldbeutel zu verschenken noch dieses Geschenk anzunehmen, denn Russen glauben, dass es zum Verlust des Glücks führt. Wenn Sie also einen Geldbeutel verschenken, legen Sie einen Geldschein hinein, um materiellen Wohlstand anzuziehen.
Es heißt, dass ein geschenktes Taschentuch zusätzliche Schwierigkeiten, zusätzliches Leid und Tränen mit sich bringt.
Alle Geräte und Gegenstände, die mit Krankheiten in Verbindung gebracht werden können, können diese Person daran erinnern und eine weitere Verschlechterung des Gesundheitszustands hervorrufen. Suchen Sie sich also besser ein anderes Geschenk aus.
Ein Spiegel galt in Russland schon immer als mystischer Gegenstand und ist aus diesem Grund eine schlechte Geschenkidee. Von einem Fremden ins Haus gebracht, kann er skurrile Situationen hervorrufen, heißt es. Antike Spiegel sind besonders unbeliebt, da sie Zeugen schlechter Ereignisse in der Vergangenheit sein könnten und damit eine negative Energie ins Haus bringen.
Russen tragen zuhause vorwiegend Hausschuhe und besitzen das eine oder andere Extrapaar für Gäste. Als Geschenk sind Hausschuhe in Russland jedoch tabu! Dem Aberglauben nach steht dann ein Aufenthalt im Krankenhaus oder eine längere Krankheit an. In manchen Dörfern glaubt man sogar, dass ein solches Geschenk zum Tod führen kann, insbesondere dann, wenn die Hausschuhe weiß sind. Diese zog man nämlich früher den Toten bei ihrer Beerdigung an.
Eine Frau sollte ihrem Freund oder Ehemann keine Socken schenken, da er ihr davonlaufen könnte. Auch in der Familie können geschenkte Socken zu Streit führen. Deshalb ermuntern manche russische Frauen ihre Schwiegermütter, dem Sohn Socken zu schenken, um ihren Einfluss in der Familie zu schwächen.
Shampoos, Seifen und Deos können als Zeichen mangelnder persönlicher Hygiene verstanden werden. Darüber hinaus kann es sein, dass Ihr Gegenüber nur Produkte einer bestimmten Marke verwendet und Ihr Geschenk somit direkt in den Müll wandert.
Dieser Aberglaube kam aus Griechenland nach Russland, wo Perlen ein Symbol der Witwenschaft und Verwaisung waren. Aus diesem Grund sollte man vor allem jungen Frauen keine mit Perlen besetzten Schmuckgegenstände schenken. Sollte sich Ihre Freundin so ein Geschenk wünschen, sollten Sie nach einem kleinen Münzpfand fragen oder ihr das Geld geben, damit sie es sich selbst kaufen kann.
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