Der russische Präsident Wladimir Putin hat zum ersten Mal über seine Großeltern gesprochen. Er sagte, dass sein Großvater väterlicherseits, Spiridon Putin, als Koch für Wladimir Lenin und dann für Josef Stalin in einer Datscha in der Moskauer Region arbeitete.
In der neuen Dokumentation Putin des Journalisten Andrej Kondraschow erinnert sich der Präsident daran, was sein Vater ihm über diese Zeiten erzählt hat. „Als Großvater mit Stalin zusammenarbeitete, besuchte ihn mein Vater und wurde sogar in ihr Haus gelassen und konnte beobachten, wie sie lebten“, sagte Putin. Nach Stalins Tod arbeiteten Spiridon Putin und seine Frau in einem Erholungsheim für Kommunisten in Iljinskoje in der Region Moskau.
Wladimir Putin sagt, es sei bemerkenswert, dass sie nicht einer politischen Säuberung zum Opfer gefallen sind, wie viele aus Stalins engstem Kreis. „Sie wurden wahrscheinlich als vertrauenswürdige Menschen eingeschätzt.“
Putins Großvater mütterlicherseits, Iwan Schelomow, war im Ersten Weltkrieg an der Ostfront gegen die österreichischen Truppen. „Er bemerkte, dass ein feindlicher Soldat vom gegenüberliegenden Graben aus auf ihn zielte und schoss zuerst“, sagt Putin. Regisseur Nikita Michalkow erzählte den Rest der Geschichte in einem Film. Putins Großvater hörte das Stöhnen des verletzten österreichischen Soldaten, tötete ihn aber nicht. Stattdessen kroch er zu ihm und verband seinen Arm. Der Österreicher küsste dankbar seine Hand.
Wladimir Putin erklärte auch, dass er Mitgefühl für ein typisches Merkmal der russischen Mentalität hält.
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